@techreport{PaldanArnold2022, author = {Katrin Pald{\´a}n and Lukas Arnold}, title = {Hallo. Ich bin Lio.}, year = {2022}, abstract = {Von Assistenzrobotern im Pflegebereich erhofft man sich Unterst{\"u}tzung in vielfacher Weise: Sie sollen zur Erleichterung f{\"u}r das Pflegepersonal f{\"u}hren (z.B. durch Handreichung von Gegenst{\"a}nden), mehr Sicherheit bringen (z.B. indem sie Nachschauen, sobald Auff{\"a}lliges registriert wird) und zu einem gesunden Altern (z.B. k{\"o}rperliche Aktivierung) und zu mehr Teilhabe (z.B. psychosoziale Aktivierung) beitragen. Ihre Funktionen versprechen daher einerseits Assistenz f{\"u}r Pflege- und Betreuungspersonal (z.B. Transport- und Serviceaufgaben) und andererseits soziale Assistenz f{\"u}r Senior:innen in Pflegesituationen (z.B. Unterhaltung, Aktivierung). In dem Projekt PUR (Pflegeunterst{\"u}tzende Robotik) wurde der Roboter Lio der Firma F\&P Robotics AG {\"u}ber einen Zeitraum von 22 Monaten in Wohnbereichen in zwei Pflegeeinrichtungen in Konstanz und Schaffhausen getestet und situationsangepasst weiterentwickelt. Mit Unterst{\"u}tzung des Personals und der Bewohner:innen vor Ort wurde Lio anhand der Kriterien Usability, User Experience, Akzeptanz sowie seinen Nutzen f{\"u}r die Organisation evaluiert. Neben den Befragungen der Akteur:innen in den beiden Einrichtungen erfolgte eine systematische Erfassung und Analyse von Informationen und Daten anhand von Logfiles und Dokumenten in welchen Nutzungsdauer und -h{\"a}ufigkeit sowie Fehlerraten erfasst wurden. Es wurde deutlich, dass Lio sich noch hinsichtlich aller Kriterien verbessern muss um die hohen Erwartungen bez{\"u}glich einer wahrnehmbaren Entlastung des Pflegepersonals bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung oder Verbesserung der Lebensqualit{\"a}t der Bewohner:innen erf{\"u}llen zu k{\"o}nnen. Als Schl{\"u}sselfunktion f{\"u}r eine optimierte Usability und User Experience wird die Bedienbarkeit {\"u}ber Sprache betrachtet. Zum einen aus Sicht der Pflege- und Betreuungskr{\"a}fte die Lio z.B. in hektischen Situationen in der Nachtschicht schnell und einfach in seinem Autonomiemodus (z.B. Desinfizieren von T{\"u}ren) unterbrechen m{\"u}ssen. Zum anderen aus Sicht der Bewohner:innen die ihn ansprechen, aber nicht verstanden werden, womit das aktivierende Potential, das in Lio steckt, nicht ausgesch{\"o}pft wird. Eine routinem{\"a}{\"s}ige Einbindung von Assistenzrobotern wie Lio in die Pflege- und Betreuungspraxis erfordert neben der L{\"o}sung von technischen Problemen (wie zuverl{\"a}ssige Navigation, Sprachinteraktion) auch geeignete Beteiligungsans{\"a}tze der Akteuer:innen. Diese sind so zu gestalten, dass nicht nur die technikaffinen Personen abgeholt werden, sondern allen ein entsprechendes Angebot gemacht wird, den Umgang mit dem technischen System zu erproben und in der Kontrolle und Bedienung Sicherheit zu erlangen. Die befragten Akteur:innen sehen eine Zukunft f{\"u}r Assistenzroboter sofern sie autonom, zuverl{\"a}ssig und jederzeit gut kontrollierbar funktionieren und stehen dem digitalen Transformationsprozess in der Pflege gr{\"o}{\"s}tenteils sehr offen gegen{\"u}ber.}, language = {de} }