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Alles bleibt anders? Profession und Disziplin Sozialer Arbeit im Kontext der Covid-19-Pandemie
(2022)
Welche Politikziele geben Fachkräfte der Sozialen Arbeit an Eltern weiter, konkret was wird in Beratungen von Eltern explizit und implizit thematisiert und empfohlen? Der Artikel fokussiert auf die Herstellung von Geschlechterarrangements im Rahmen von Beratungssettings auf zwei Ebenen: einerseits zwischen Fachkräften und Eltern und andererseits zwischen den beratenen Eltern. Ausgehend von einer Heuristik, welche die Wirkung steuerungspolitischer Interventionen als Resultat der Deutung seitens der Adressierten begreift, stellt der Beitrag ein Instrument vor, mit dem Deutungen familienpolitischer Leistungen in der Beratung von Sozialarbeiter:innen und adressierten Eltern reflektiert werden können: das familienpolitische Brettspiel. Damit bietet das Beratungsinstrument eine Hilfestellung zur geschlechtersensiblen Adressierung der Eltern in Bezug auf ihre Arbeitsteilung.
Die Integration von suchterkrankten Menschen in die soziale Gemeinschaft stellt für die Klinische Soziale Arbeit einer große Herausforderung dar. Sie agiert hier in einem Spannungsfeld zwischen individuellem Verhalten der Klienten_innen und den strukturellen Verhältnissen der Gesellschaft. Auf die Befähigung einer sinnstiftenden und ein daseinsmächtiges Leben ermöglichender Arbeit nachgehen zu können, wird von Martha Nussbaum in ihren Schriften zum Capability Approach sehr deutlich hingewiesen und sie sieht darin einen gewichtigen Faktor der gesellschaftlichen Teilhabe.
In der vorliegenden explorativen Studie wurden vor dem theoretischen Hintergrund des Capability Approach Teilnehmer_innen und Nichtteilnehmer_innen des niederschwelligen, von der Caritas in Vorarlberg betriebenen Arbeitsprojekts „Wald“, hinsichtlich ihrer Lebenszufriedenheit, ihrer Haltung zum Arbeitsprojekt als solchem und nach von ihnen bemerkten Veränderungen in den, den Big Five zuzuordnenden Persönlichkeitsmerkmalen, befragt. Die aus den quantitativen Befragungen gewonnenen Daten wurden in Hinblick auf die Fragestellungen empirisch ausgewertet.
In seiner Konzeption setzt das Arbeitsprojekt, ganz im Sinne der internationalen Definition der Sozialen Arbeit, auf Selbstbestimmung und Partizipation der Teilnehmer_innen. Die Klinische Soziale Arbeit erfüllt in diesem Kontext nicht nur ihren per Definition direkt behandelnden Ansatz in der Unterstützung von schwer erreichbaren Klienten_innen, sondern schafft zusätzlich die Bedingungen, um diesen die benötigten Befähigungsräume bereitzustellen. Die Studie legt nahe, dass sowohl das Schaffen von befähigenden Strukturen als auch der Einsatz von verhaltensorientierten Methoden passende Mittel für die Soziale Arbeit sind, Menschen in ihrer Entwicklung hin zu einem daseinsmächtige Leben zu unterstützen.
Smartphones und Bindung
(2021)