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Gütesiegel sind bereits auf vielfältigen Produkten zu finden und sollen beim Einkauf den Konsumierenden Orientierung bieten. Angesichts der Gegebenheit Konsum nachhaltig zu gestalten, soll der Marktanteil von zertifizierten Produkten weiter erhöht werden. Gütesiegel werden in diesem Zusammenhang gerne mit einem guten Gewissen hinsichtlich der konsumierten Produkte assoziiert. Aber was zeichnet ein zertifiziertes Produkt aus und welche Bedeutung hat ein Gütesiegel? Die vorliegende Arbeit nimmt darauf Bezug und führt weiter an, wie die Wertigkeit eines zertifizierten Produktes gegenüber den Konsumierenden kommuniziert werden kann. Um Orientierung bieten zu können, braucht das Gütesiegel eine transparente und verständliche Beschreibung, welche die einheitlichen Standards einer Zertifizierung sowie deren Überprüfung sichtbar macht. Eine solche Beschreibung wird im Rahmen des Konzepts für den Forest Stewardship Council (FSC) gestaltet. Ergebnis ist ein Kommunikationskonzept, welches aufzeigt, wie die Wirkung einer Zertifizierung kommuniziert werden kann. Das Konzept kann an diverse Anforderungen angepasst und auf andere Zertifizierungen übertragen werden. Eine transmediale Erzählwelt erweitert die Beschreibung in Form einer Geschichte und veranschaulicht die Wertigkeit eines zertifizierten Produktes. Eine Zertifizierung bedingt die Bewirtschaftung einer Ressource. Ein Gütesiegel kann insofern nicht für den vollumfänglichen Schutz einer Ressource stehen, aber es kann Einfluss auf die Art und Weise der Bewirtschaftung ausüben und dadurch ein Bewusstsein für Konsumprodukte schaffen.
In den 13 Jahren seit Einführung der IFRS für KMU in Deutschland belegen mehrere Studien, dass dieser Standard, entgegen der Erwartungen, keine Erfolge im Bereich der Anwenderzahlen erzielen konnte. Trotz der Entwicklung eines international angepassten und auf die Bedürfnisse der KMU fokussierten Rechnungslegungsstandards, blieb eine Etablierung innerhalb der KMU aus.
Ziel dieser Arbeit ist die Analyse, inwiefern eine doppelte Rechnungslegung nach IFRS und HGB wirtschaftliche und geschäftsanalytische Vorteile für die Anteilseigner deutscher KMU generiert. Aufbauend auf der beschriebenen Zielsetzung gilt es zu überprüfen, welche Anteilseigner deutscher KMU von dem doppelten Rechnungslegungsstandard adressiert werden und ferner, in welchem Ausmaß eine höhere Bedürfnisbefriedigung resultiert. Zunächst erfolgt im Rahmen einer umfassenden Literaturrecherche eine Untersuchung der Anteilseigner deutscher KMU und deren Anforderungen an ein Rechnungslegungssystem. Anschließend findet eine Überprüfung möglicher Vorteile statt, welche die Anwendung der IFRS für KMU befürworten würden. Darüber hinaus wurden zehn Experteninterviews durchgeführt mit der Intention, erworbene Erkenntnisse zu revidieren und überdies neue zu generieren. In einer abschließenden Inhaltsextraktion werden die gewonnen Annahmen artikuliert und anschließend interpretiert, um die zugrundeliegende Forschungsfrage zu beantworten.
Die Digitalisierung von Unternehmen und deren Produktionsanlagen bringen neue Bedrohungsformen mit sich, die zielorientierter ausgerichtet sind und mehrere Computersysteme gleichzeitig betreffen. Klassische Schutzmechanismen wie Firewalls, Anti-Viren-Systeme und IDS sind zumeist signatur- oder muster-basiert und können diese komplexen Bedrohungsformen nicht effizient erkennen. Die verwendeten Signaturen und Muster können durch Angreifer einfach umgangen werden. Darüber hinaus sind gezielte und komplexe Angriffe nur durch die Verknüpfung von Informationen mehrerer Computersysteme identifizierbar.
In den letzten Jahren wurden daher verstärkt anomalie-basierte IDS entwickelt und eingesetzt, die anhand selbstlernender Algorithmen das normale Verhalten von mehreren miteinander vernetzten Computersystemen erlernen und Abweichungen zum normalen Verhalten identifizieren. Hierzu verwenden die Algorithmen Log- und Monitoringdaten der Anwendungsschicht von verschiedenen Computersystemen und Anwendungen. Der Zugriff auf die Logdaten zur weiteren Analyse ist jedoch kompliziert, weil sie nicht an einer zentralen Stelle zusammenlaufen und es keine allgemein anerkannten Standards für die Erzeugung und Übertragung von Logdaten existieren.
Infolgedessen wird in dieser Arbeit ein zentrales Log-Management-System in eine Produktionsumgebung eingeführt, die verschiedene IT-Komponenten und Komponenten einer realen Güterproduktion beinhaltet. Zudem werden Logdaten verschiedener heterogener Datenquellen auf diesem System zentral aggregiert. Neben der Einführung eines Standards für die Struktur und Übertragung der Logdaten von den einzelnen Datenquellen auf das Log-Management-System, werden Logdaten auf ihre Relevanz hinsichtlich der Erkennung von Anomalien und der Abbildung des Systemverhaltens analysiert. Diese Arbeit beinhaltet zudem fortgeschrittene Bedrohungsszenarien, die für die Evaluation der IDS verwendet werden können und stellt somit eine Grundlage für eine zukünftige Analyse der Logdaten durch IDS dar.
Wohnzukünfte
(2022)
Die Thematik Wohnen ist in ihren Abhängigkeiten vielschichtig und damit komplex. Wird der Fokus jedoch nicht auf die einzelnen Aktanten, sondern auf die Beziehungen gelegt, kristallisiert sich die Nachbarschaft mit ihren Bewohner:innen an der Schnittstelle zu allen anderen Akteur:innen heraus. Vorstellungen von Gesellschaften in Form von Ideologien und die Gestaltung von Räumen sind direkt miteinander verknüpft. Doch die zeitgenössische Architektur basiert noch immer auf dem Wohnverständnis des 19. Jahrhunderts, der patriarchalen Kleinfamilie. Zeitgenössisch verändern sich Lebensformen aber zunehmend und werden immer vielfältiger. Welche Wünsche, Bedürfnisse und Anforderungen haben also Menschen heute an ihren Wohnraum? Wie stellen sie sich ihre Zukunft des Wohnens vor und was bedeutet für sie, sich zuhause fühlen? Was möchten Menschen mit anderen teilen und wie sieht für sie eine gute Nachbarschaft aus?Es gibt viele Studien und Erhebungen im Bereich der ‚Hard Facts‘, also Haushaltsgröße, Wohnfläche, Nutzungsfläche oder Preis, doch bis dato kaum relevantes, öffentlich zur Verfügung stehendes Wissen im Bereich der ‚Soft Facts‘, die die eben aufgeworfenen Fragen beinhalten. Diese Wünsche und Bedürfnisse lassen sich nur schwer mit klassisch standardisierten Erhebungs- und Beteiligungsformaten erfassen, wie sie in herkömmlichen Beteiligungsprozessen der Quartiers- und Immobilienentwicklung, aber auch von Statistikunternehmen eingesetzt werden.
Die Materialität jedoch, die Methode, mit der Wünsche und Bedürfnisse erfasst werden sollen, hat einen maßgeblichen Einfluss darauf, welche Handlungsabläufe bzw. welche unterschiedlichen Gesellschaftsstrukturen hervorgerufen werden. ‚Körperliches‘ Wissen, das über das Ausüben sozialer Praktiken entsteht, entspricht oftmals nicht dem Explizierten, weshalb das wirkliche Tun, statt nur das Darüber-Sprechen, in der Erforschung von komplexen, sozialen Phänomenen so wichtig ist. Praxisintegrierende Designforschung kombiniert mit einem Mixed-Methods-Ansatz ermöglicht genau das. Im Forschungsprozess dieser Masterarbeit wurden auf diese Weise vier Formate zur Erforschung von Wünschen und Bedürfnissen der Vorarlberger:innen an den (erweiterten) Wohnraum entwickelt, getestet, evaluiert und zur Datenerhebung eingesetzt. Die daraus entstandenen Daten wurden multiperspektivisch interpretiert, diskutiert und zu zwölf Thesen, zwölf möglichen ‚Wohnzukünften‘ synthetisiert.
Companies worldwide and, therefore, companies from Vorarlberg face a common problem: the lack of skilled workers that led to the so-called “war for talents” in the last decades. This problem encouraged scientists to investigate the importance of many different monetary incentives and non-cash benefits to win this war for talents. This master’s thesis aims to examine if and how companies in Vorarlberg already use non-cash benefits. Furthermore, the most important benefits and their influence on the attractiveness of job advertisements are identified.
For this purpose, interviews with three HR managers from companies in Vorarlberg are carried out. Subsequently, in a quantitative survey, 21 different monetary incentives and non-cash benefits, intangible non-cash benefits, and corporate culture are evaluated by 316 participants. Furthermore, the participants ranked five different job advertisements to conceive results on the research questions.
The results clearly show that non-cash benefits are far more critical for future employees than classical monetary incentives. Although the number of international participants was lower than the number of Austrian and German participants (41 to 81 to 194), it is still obvious that independent of nationality, non-cash benefits can lead to a competitive advantage for companies in Vorarlberg. The interviews show that companies already work with such benefits in their daily business but do not strategically communicate on the topic.
To summarize, it can be concluded that a variety of non-cash benefits should be implemented within a company and also should be mentioned in job advertisements as they can help to attract more applicants not only from Austria but also from abroad and, therefore, help to win the war for talents.
Die Nachfrage nach Brettspielen ist in den letzten Jahren merklich angestiegen, was die jährlichen Umsatzzahlen (2005: 400 Mio. Euro, 2019: 594 Mio. Euro) belegen. Jedes Jahr gibt es mehr als 1.000 Neuerscheinungen, dennoch ist der Bekanntheitsgrad neuer Brettspiele in der Gesellschaft sehr gering.
Der Großteil der Menschen spielt sehr gerne Brettspiele. Hier unterscheidet man nach der Häufigkeit des Spielens. Die Vielspieler kennen sich gut in der Branche aus und probieren sich gerne an neuen Spielen. Im Vergleich dazu spielen Gelegenheitsspieler überwiegend die gleichen Spiele. Zu der großen Varianz an Spielen haben vermutlich viele noch nicht den Zugang gefunden.
Aufgrund dessen bin ich der Frage nachgegangen, weshalb Menschen ihnen bekannte oder unbekannte Spiele spielen. Um einen Zugang zu einem unbekannten Spiel erlangen zu können, muss man mehrere Einstiegshürden bewältigen. Die Spielanleitung stellt dabei eine entscheidende Einstiegs- und Verständnishürde dar. Um ein neues Spiel zu erlernen, gibt es mehrere Methoden, die ich in meiner Arbeit thematisiert habe. In dem Lernprozess kommen unterschiedliche Probleme auf. Aufgrund dessen sollte man, zumindest nach meiner Meinung, diesen Prozess optimieren.
Das Ziel meiner Arbeit ist es, die Einstiegshürde in ein unbekanntes Spiel zu senken und damit einen einfacheren und schnelleren Zugang zum Erlernen des Spiels zu ermöglichen.
Ich konnte belegen, dass die Spielanleitung ein wichtiger Bestandteil im Lernprozess darstellt und nicht ersetzt werden kann. Um den Lernprozess zu optimieren, habe ich eine ergänzende Umsetzung einer Spielanleitung konzipiert, die den praktischen Teil der Arbeit bildet.
Dadurch entstand ein multimodales Konzept, dass den Spieler*innen eine Hilfestellung während des Erlernens eines Spiels gibt. Das Medium soll eine App sein, in der Spiele anhand Animationen erklärt werden. Die Animationen sind modular aufgebaut und sind auf der Basis des Forschungsprojektes EMPAMOS entstanden. Zusätzlich kann man mithilfe eines Chat Bots individuelle Fragen per Texteingabe oder Sprachsteuerung zum erlernenden Spiel stellen.
Für die Messung der Zielerreichung werden eine Vielzahl an unterschiedlichen Beschaffungskennzahlen verwendet. Die unterschiedlichen Messmethoden sowie die dazugehörigen Instrumente passen sich dabei an die jeweilige Beschaffungspolitik an. Jedoch unterliegt die Beschaffungspolitik einem stetigen Wandel. Mit steigendem Reifegrad der Beschaffungspolitik ändert sich auch der Fokus von Messmethoden und Instrumenten. Stehen im ersten Reifegrad der Beschaffungspolitik noch die Kosten von einzelnen Beschaffungsobjekten im Mittelpunkt der Betrachtung, erweitert sich der Fokus beim zweiten Reifegrad bereits auf die Gesamtkosten. Die nächste Evolutionsstufe bildet der dritte Reifegrad, also die wertorientierte Beschaffungspolitik. Dabei werden nicht mehr nur die Kosten betrachtet, sondern auch der Nutzen, der dabei entsteht. Die Differenz zwischen Kosten und Nutzen ist vereinfacht ausgedrückt der Wertbeitrag, der durch die Beschaffung generiert wird. Um diesen Wertbeitrag zu messen, gibt es sowohl in der Literatur als auch in der Praxis zahlreiche Einzelkennzahlen, aber keine Spitzenkennzahl, die auch einen Vergleich mit den Mitbewerbern zulässt. Der Procurement-Value-Added (PVA) bietet dabei einen Lösungsansatz und versucht durch öffentlich zugängliche Daten einerseits den wertorientierten Beschaffungserfolg objektiv darzustellen und andererseits ein einfaches Benchmarking zu ermöglichen. In dieser Arbeit wird der PVA-Ansatz systematisch analysiert und mit anderen wertorientierten Beschaffungskennzahlen verglichen. Dadurch soll festgestellt werden, ob der PVA-Ansatz das Potenzial hat in der Praxis angewendet werden zu können.
Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit dem Verhalten von Mitarbeitenden in psychologisch sicheren und unsicheren Situationen. Hierfür wird das Konstrukt der psychologischen Sicherheit mit der Theorie der Ressourcenerhaltung verbunden. Dies wird als ein möglicher Ansatz gesehen, um zu erklären, wie psychologische Sicherheit entstehen kann. Es wird ermittelt, welche Ressourcen, als Prädiktoren von psychologischer Sicherheit relevant sind und zu welchen verhaltensbezogenen Konsequenzen psychologisch sichere und unsichere Situationen führen. Um die hierfür benötigten Daten zu erheben, wurde eine qualitative Studie in Form von neun teilstandardisierten Interviews, nach der Critical Incident Methode, durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen auf, dass mit dieser Methode relevante Ressourcen der psychologischen Sicherheit ermittelt und verhaltensbezogene Konsequenzen, erfasst werden. Somit eignet sich die methodische Herangehensweise der vorliegenden Arbeit zur Anwendung in Unternehmen. Auf diese Weise können Unternehmen ermitteln, welche relevante Ressourcen für ihre Mitarbeitenden, die zur psychologischen Sicherheit führen, bereits vorhanden sind und welche gefördert werden müssen.
Durch die zunehmende Homogenität von Produkten ist der technologische Fortschritt des reinen Produktes kein Alleinstellungsmerkmal mehr. Die Entwicklung datenbasierter Services bietet die Option trotzdem langfristige Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Ein Großteil der KMU ist sich dabei in der Methodik unsicher. Es wird erörtert, wie KMU Geschäftsmodelle mit datenbasierten Services weiterentwickeln können. Mit einer qualitativen Untersuchung werden Praxiserfahrungen aufgezeigt und theoretische Thesen validiert.
Die Weiterentwicklung zu einem datenbasierten Geschäftsmodell ist ein umfangreicher Prozess, der mit Chancen und Herausforderungen einhergeht. Als Herausforderung hat sich die Wahl relevanter Methoden und die Anpassung an die jeweiligen Rahmenbedingungen herausgestellt. Referenzprozesse strukturieren das Vorgehen und sollen gleichzeitig Flexibilität gewährleisten. Während des Prozesses ist die Kundenorientierung und Akzeptanz sicherzustellen. Aufgabe der Geschäftsführung ist es, die Weiterentwicklung zu fördern, Mitarbeitende einzubinden und Ressourcen bereitzustellen. Insgesamt konnte gezeigt werden, dass die Weiterentwicklung zur Veränderung der gesamten Unternehmenslogik sowie einem Paradigmenwechsel vom reinen Produktverkauf zum umfassenden Serviceangebot führt.
The classification of waste with neural networks is already a topic in some scientific papers. An application in the embedded systems area with current AI processors to accelerate the inference has not yet been discussed. In this master work a prototype is created which classifies waste objects and automatically opens the appropriate container for the object. The area of application is in the public space.
For the classification a dataset with 25,681 images and 11 classes is created to re-train the Convolution Neuronal Networks EfficientNet-B0, MobileNet-v2 and NASNet-mobile. These Convolution Neuronal Networks run on the current Edge \acrshort{ai} processors from Google, Intel and Nvidia and are compared for performance, consumption and accuracy.
The master thesis evaluates the result of these comparisons and shows the advantages and disadvantages of the respective processors and the CNNs. For the prototype, the most suitable combination of hardware and AI architecture is used and exhibited at the university fair KasetFair2020. An opinion survey on the application of the machine is conducted.
Mit Kunst und Kultur in Kontakt zu kommen, weckt idealerweise die Lust daran, mehr wissen zu wollen. Interesse an kulturell relevanten Themen hervorzurufen und Rezipient:innen anzuregen, sich mit gesellschaftlich dringlichen Fragestellungen auseinanderzusetzen, um auch an aktuellen Diskursen teilzuhaben, ist die Aufgabe der Kulturarbeiter:innen, Künstler:innen, Kurator:innen, Kunst- und Kulturvermittler:innen von heute. Die von ihnen entwickelten Konzepte und angebotenen Formate fungieren als Schnittstellen aller möglichen gesellschaftsrelevanten Themenbereiche, können Dialoge des Wissenstransfers eröffnen, und einem fruchtbaren interdisziplinären Austausch den Weg ebnen.
Die bislang entwickelten Vermittlungstools hatten nicht immer den gewünschten Erfolg. Der Grund liegt vermutlich auch zum Teil an zu vielen diskursiven und exklusiven Formaten, in denen u. a. zu viel Vorwissen vorausgesetzt wird. Sofern Rezipient:innen Interesse an zeitgenössischer Kunst verspüren, die Zeit und den Mut aufbringen, einem angebotenen Vermittlungsprogramm auch tatsächlich beizuwohnen, wird nicht selten jeglicher Wiederholungswunsch im Keim erstickt, wenn es den Veranstalter:innen nicht gelingt, mit ihren Inhalten direkte Bezüge zum Besucher bzw. zur Besucherin herzustellen. Um diese Menschen nicht „alleine zu lassen“ oder vor den Kopf zu stoßen, und ihnen kulturelle Teilhabe zu ermöglichen, braucht es dringend ein größeres Repertoire an qualitativ hochwertigen sowie niederschwelligen Vermittlungsangeboten.
In meinen Forschungsbemühungen widme ich mich daher der Suche nach neuen Wegen in der Vermittlungsarbeit für zeitgenössische bildende Kunst, mittels derer Kunstrezeption geübt werden kann, in der Annahme, dadurch könne im Laufe der Zeit eine bewusstere Wahrnehmung unserer bilderdominierten Welt entwickelt werden. Eine versierte Kunstrezeption kann – so meine Hypothese – maßgeblich zur visuellen Kompetenz (sowie zu einem unabhängigeren Denken) und folglich zu allgemein geringerer Manipulierbarkeit beitragen. Konkret gehe ich der Frage nach, ob visuelle Kompetenz durch eine achtsame Kunstrezeption unterstützt werden kann.
Insbesondere (Vermittlungs-)Projekte, die Kunst oder Kultur gleichermaßen emotional wie intellektuell erfahrbar machen, können bleibende Eindrücke entfalten. Der bewusste Einsatz nonverbaler Techniken in der (traditionellerweise) sprachlich verankerten Praxis der Kunstvermittlung ermöglicht den Rezipient:innen ein Erlebnis, das innere Zustände, Gefühle mit äußeren Eindrücken und einer umfassenden ästhetischen Erfahrung in Verbindung bringt. Erfahrungen solcher Vielfalt prägen sich bei Personen jeden Alters in einer Art und Weise im Netzwerk der Erinnerungen ein, wie es der Sprache allein nur in sehr seltenen Fällen zu gelingen vermag. In Hinblick auf den Bildungsauftrag kultureller Einrichtungen ermöglichen Vermittlungsprogramme mit Erfahrungs- und Erlebnischarakter demnach ein nachhaltiges Lernen sowie ein bleibendes Verständnis und regen darüber hinaus transformatorische Selbst-Bildungsprozesse an.
Der Standard IAS 36 regelt die Bewertung bestimmter Vermögenswerte in der IFRS-Bilanz und soll verhindern, dass Vermögenswerte mit einem Buchwert ausgewiesen werden, der höher ist als ihr erzielbarer Betrag. Zu diesem Zweck werden der Nutzungswert, der sich aus der Nutzung des Vermögenswertes ergibt, und der beizulegende Zeitwert, der einen theoretischen oder realen Marktwert darstellt, ermittelt. Aufgrund des Interpretationsspielraums des Standards, sich ändernder Faktoren wie Zinssätze und Wachstumsannahmen und der großen Auswirkungen, die Wertminderungen auf die Ergebnisse der Jahresabschlüsse haben können, ist der Impairment Test ein aktuelles Thema. In dieser Arbeit werden verschiedene Herangehensweisen zur Wertminderungsprüfung untersucht und gemeinsam mit identifizierten Verbesserungsmöglichkeiten in einem Best-Practice-Modell zusammengefasst. Zu diesem Zweck wurden Interviews mit sechs Unternehmen und sechs Wirtschaftsprüfern und Wirtschaftsprüferinnen aus der DACH-Region geführt und anschließend mittels fokussierter Interviewanalyse nach Kuckartz und Rädiker (2020) ausgewertet. Es zeigte sich, dass insbesondere die vorgelagerte Trigger Analyse und die Kontrollmechanismen an verschiedenen Stellen des Prozesses in der Praxis weiterentwickelt werden sollten. Darüber hinaus wird empfohlen, im Falle einer Wertminderung eines Goodwills nicht nur auf dem in der Praxis bevorzugten Nutzungswert zu beharren, sondern einen zweiten Bewertungszyklus mit dem beizulegenden Zeitwert durchzuführen, um den Wertminderungsbedarf zu reduzieren. Die Ergebnisse dieser Studie bieten verschiedene Möglichkeiten für weitere Forschungen, beispielsweise könnten weitere Experten und Expertinnen aus verschiedenen Ländern befragt werden, oder es könnte mehr Aufmerksamkeit auf Teilprozesse, wie z.B. die Trigger Analyse oder die Goodwill-Bewertung mit dem Fair-Value-Ansatz, gelegt werden.
Die (Klinische) Soziale Arbeit begegnet dem Scheitern täglich. Soziale Arbeit arbeitet vermehrt mit Menschen, die in ihren Lebensverhältnissen vielfach als gescheitert wahrgenommen werden. Obwohl diese Allgegenwärtigkeit vorliegt, thematisiert die Soziale Arbeit das eigene Scheitern wenig. Scheitern ist sowohl in der Literatur als auch als Forschungsgegenstand in der deutschsprachigen Sozialarbeitswissenschaft unterbeleuchtet. Die vorliegende Arbeit befasst sich deshalb mit dem Diskurs des Scheiterns in der Sozialen Arbeit und ist anhand der Kritischen Diskursanalyse aufgebaut.
Im ersten Teil der Arbeit wird der diskursive Kontext des Scheiterns in der Sozialen Arbeit mit Literatur dargestellt. Die theoretische Rahmung bildet die Kritische Diskursanalyse nach Jäger, angelehnt an die Diskurstheorie nach Foucault, verbunden mit der Handlungstheorie nach Staub-Bernasconi, wobei dem Umgang mit Macht in der Sozialen Arbeit ein Fokus zukommt. Für die Kritische Diskursanalyse wurden Schreibbeiträge zum Scheitern, welche im Forschungsprozess von Sozialarbeiter*innen aus der Praxis der Sozialen Arbeit in Vorarlberg (Österreich) erhoben wurden, analysiert. Im letzten Teil der Arbeit kommt die Bedeutung und Wirkung von Scheitern sowie das Nutzen des Diskurses über Scheitern für die Klinische Soziale Arbeit nochmals zur Geltung.
Die Arbeit zeigt die Aspekte und die Bedeutung des Scheiterns in der Sozialen Arbeit auf und kann als Inspiration herangezogen werden, um sich vertieft mit dem Thema Scheitern reflexiv auseinanderzusetzen und somit dem sozialarbeiterischen Forschungsdesiderat zum Scheitern entgegenzutreten.
Globale Entwicklungen wie der Klimawandel, die Verknappung fossiler Ressourcen, die Coronapandemie oder die wachsende soziale Ungleichheit sind hochkomplexe Probleme, die das Gesellschaftssystem zunehmend destabilisieren und damit Raum für stark chaotische Entwicklungen ermöglichen. Kennzeichnend für Komplexität ist, dass rationales Überlegen oder kognitives Abwägen von Ursache-Wirkungsbeziehungen nicht mehr zielführend sind. Dabei steht im Hintergrund solcher komplexen Probleme, dass die Anzahl der (menschlichen und nicht-menschlichen) Akteure und den Verbindungen zwischen diesen nicht mehr überschau- oder analysierbar ist. In der vorliegenden Arbeit dient Forschung durch Design als Schlüssel zur Visualisierung des Chaos komplexer Systemdynamiken. So wird mittels eines detaillierten Systemmodells durch eine iterativ erstellte Visualisierung mit interaktiven Anwendungsmöglichkeiten das Fallbeispiel der Implementierung der Sustainable Development Goals in der österreichischen Politik dargestellt. Ziel dabei ist es, die zuständigen Kompetenzstellen und Antworten auf den Grad der Implementierung zu finden, wodurch einerseits daraus resultierende Handlungsempfehlungen zur Implementierung gegeben werden können, und andererseits auch Vorschläge zur Erreichung der SDGs. Als essenzielles Resultat konnte primär bestätigt werden, dass sich die Visualisierung von Systemprozessen als durchaus geeignet erwiesen hat. Zumal steht fest, dass eine sogenannte Implementierung der SDGs in Österreich nicht stattgefunden hat. Außerdem wird argumentiert, dass der Großteil der ökologischen SDGs über die Einhaltung bereits bestehender Bundes- und Landesgesetze im Rahmen des Umweltschutzes erreicht werden könnten.
Virtual Reality im Golfsport
(2023)
Die Möglichkeiten des Einsatzes von Virtual Reality (VR) abseits des Unterhaltungssektors sind sehr umfangreich. Die Technologie kann als Wiedergabemedium von klassischen audiovisuellen Inhalten oder speziell für VR entwickelten Inhalten verwendet werden, jeweils mit oder ohne Interaktion der benutzenden Person. Um die in dieser Arbeit gestellte Forschungsfrage „Wie kann VR im Golfsport unterstützend beim Training eingesetzt werden?“ zu beantworten wurde VR als Medium auf seine Anwendungsmöglichkeiten hin überprüft und aufgezeigt, wo diese Technologie im Bereich „Training“ wirkungsvoll eingesetzt werden kann. Die Verwendung einer Mind Map ergab eine erste Produktidee: Golfplätze mittels VR zu besuchen, bevor die Spielenden selbst zu einem Turnier anreisen. Durch Literaturrecherchen, Experteninterview, die qualitative Auswertung von Interviews von Golfspielenden und eine Analyse der am Markt befindlichen digitalen „Helfer“ für Golfer:innen wurden Hinweise gesammelt, um sowohl eine Hypothese zur möglichen Zielgruppe aufzustellen, als auch die Forschungsfrage, durch Konkretisieren der Produktidee, zu beantworten.
Erkenntnisse über die am Markt befindlichen Produkte und Hinweise aus der Sportpsychologie führten zu der Hypothese, dass die Effektivität des Produktes im Einsatz des mentalen Trainings verbessert werden könnte, wenn neben dem visuellen Kanal ein Audiokanal die Darstellung der virtuellen Umgebung unterstützt. Auch wenn diese Hypothese in einer Feldstudie mit 7 Teilnehmern weder wiederlegt noch bestätigt werden konnte, zeigt die Auswertung einer Onlineumfrage zum Produkt und die erarbeitete Theorie großes Potential für den Einsatz von VR als Unterstützung im mentalen Training und für weitere Forschung auf diesem Gebiet auf. Als Produktidee ging aus der Arbeit eine VR-Applikation, zur mentalen Vorbereitung auf wenig bekannte Golfplätze, für gute und professionelle Golfspieler:innen hervor.
Die Unternehmensplanung ist ein Pfeiler der Unternehmenssteuerung und dient zur Prognose der zukünftigen Geschäftsentwicklung sowie als Grundlage für Entscheidungen und Maßnahmen. Es wird auf diverse Charakteristiken der Unternehmensplanung eingegangen, wie die strategische und operative Planung. Die Planungsarten fokussieren sich auf Budget und Forecast. Zu diesen werden verschiedene bisherige Studien vorgestellt.
Die Forschungsfrage untersucht, wie sich in den vergangen zwei Jahren der Planungsprozess in der Bodenseeregion verändert hat und welche Treiber es für die Veränderungen gab. Die quantitative Untersuchung mittels einer Online-Umfrage erfolgt vor dem Hintergrund einer nicht nachlassenden Unsicherheit bedingt durch die Corona-Pandemie. Ein neuer Blickwinkel auf die Unternehmensplanung ist die Analyse von Unterschieden aufgrund der gewählten Unternehmensausrichtung Massenproduktion oder Auftragsfertigung. In den Ergebnissen zeigen sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Geschäftsmodellen. Die Hälfte der befragten Unternehmen hat die Planung angepasst und z.B. die Planungsdauer verkürzt oder Szenarien verwendet.
Welcher Kompetenzbedarf besteht bei HR-MitarbeiterInnen, um die digitale Transformation in Unternehmen mitbegleiten zu können und welche Methoden zur Kompetenzentwicklung von HR-MitarbeiterInnen finden in einer zukunftsorientierten Personalentwicklung Anwendung? Mit einer Antwort auf diese Fragen beschäftigt sich die vorliegende Arbeit. Nach der Erklärung der theoretischen Begriffe und Grundlagen zeigt das Kapitel drei den Kompetenzbedarf von HR-MitarbeiterInnen für die digitale Transformation auf und liefert spezifische Methoden zur Kompetenzentwicklung digitaler Transformation. Dabei spielen die Kompetenzen im Bereich der Führungs- und Motivationsstrategie sowie die Gestaltung des Wissensmanagements eine bedeutende Rolle. Den MitarbeiterInnen im HRM kommt angesichts des Fachkräftemangels aufgrund der demografischen Entwicklung eine zunehmend strategische Bedeutung zu. Sie werden zu engen Partnern in der strategischen Ausrichtung des Unternehmens. Auf der einen Seite steht die Ressource Humankapital, auf der anderen Seite aber auch die Zukunftssicherung, denn im Zeitalter der Digitalisierung und des globalen Wandels ist die nachhaltige Sicherung des Know-how für ein Unternehmen überlebenswichtig. In diesem Kontext müssen die verantwortlichen HR-MitarbeiterInnen andere und zum Teil vielfältigere Kompetenzen mitbringen als noch vor einigen Jahrzehnten. Die Arbeit schließt nach den Handlungsempfehlungen, einem Praxisbeispiel, einem Fazit und einem Ausblick.
IEC 61499 ist ein Standard für die verteilte Automatisierung. Damit lassen sich Systeme designen, die eine Vielzahl von Knoten vernetzen können. Dadurch lassen sich komplexe Aufgaben in der Industrie leichter bewältigen. Um dies zu ermöglichen, müssen alle Systembestandteile miteinander kommunizieren können. Ein solches Kommunikationsnetzwerk kann dann schnell sehr komplex werden und damit schwer zu verwalten sein. Wenn es darum geht, an viele Teilnehmer Daten zu verteilen, hat sich das Publish-Subscribe Kommunikationsmuster bewährt.
ZeroMQ ist eine Bibliothek, mit der über Sockets unter anderem solche Publish-Subscribe Kommunikationsnetzwerke realisiert werden können. Sie baut auf dem ZeroMQ Message Transport Protocol (ZMTP) auf. Dabei ist die Verwendung unwesentlich komplexer als mit Berkeley Sockets.
4DIAC/Forte bietet ein Framework um Applikationen nach IEC 61499 zu erstellen. In dieser Thesis wird 4DIAC/Forte und ZeroMQ vorgestellt. Es wird die Struktur einer Kopplungsschicht zwischen Forte und ZeroMQ präsentiert und implementiert. Anschließend werden Messungen von Latenz und Throughput durchgeführt, um die Performance zu evaluieren.
In Forte sind traditionelle Sockets für die Kommunikation bereits implementiert. Sie unterstützen das Client-Server Muster und Publish-Subscribe mittels UDP Multicast. Mit diesen Lösungen werden die Messungen ebenfalls durchgeführt um einen Vergleich mit ZeroMQ aufzustellen. Es werden auch vorhandene Daten für DDS herangezogen. Die Ergebnisse zeigen, dass sich ZeroMQ für die Kommunikation in Forte eignet und dabei hilft, die Komplexität zu reduzieren und die Handhabung zu vereinfachen.