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Die aktuell eingesetzte Word-Antragsvorlage zur Erstellung und Einreichung von Ethikanträgen für die Forschungsethik-Kommission der Fachhochschule Vorarlberg entspricht nicht mehr den Anforderungen und Wünschen der Anwender:innen. Neben technischen Limitierungen stellen vor allem die eingeschränkten Möglichkeiten den Grund dar, weshalb anhand der Prinzipien sowie der vier Phasen des User-Centered Designs eine Software-Lösung ausgearbeitet wurde, die das bestehende System langfristig ablösen können soll. Die einzelnen Kapitel dieser Arbeit entsprechen jeweils einer der vier Phasen und stellen als Ganzes eine vollständig abgeschlossene Iteration des Prozesses dar. Die durchgeführte Analyse der Nutzerkontexte basiert auf der Aufarbeitung der Kriterien der Forschungsethik und vor allem einer detaillierten Analyse des bestehenden Systems und Prozesses der Forschungsethik-Kommission. Neben der Funktionsweise und dem inhaltlichen Aufbau werden im Zuge dessen gleichzeitig die Stärken und Schwächen erläutert. Ebenso findet eine breite Analyse von anderweitigen Systemen und Prozessen von Ethikkommissionen innerhalb Österreichs statt, um den Stand der Technik zu erheben. Die anschließende Definition von konkreten Anforderungen basiert auf der Umsetzung einer qualitativen Inhaltsanalyse der durchgeführten Interviews nach Kuckartz. Insgesamt können dabei neun Anforderungen definiert werden, die unterschiedlich priorisiert größtenteils in der eigens entwickelten EthicsVision Plattform umgesetzt werden konnten. Zum Einsatz kommen dabei sowohl Docker als auch das Symfony-Framework und die Angular-Plattform. Die abschließende Evaluation des Prototyps basiert auf Feedback der Antragsteller:innen und der Forschungsethik-Kommission. Der Proof of Concept wird dabei als gute Basis wahrgenommen, während bereits diverse Weiterentwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt werden können. Das Ziel der Arbeit, die Neuentwicklung des Ethikantrag-Tools zu bewerkstelligen, konnte erreicht und ein Weg für die künftige Gestaltung des Prozesses aufgezeigt werden.
Die überdurchschnittlich hohe Akzeptanz von Frauen für Studiengänge der Veranstaltungsbranche
(2023)
Das ausgewiesene Ziel der vorliegenden Masterthesis ist die Formulierung eines möglichen, multiperspektivischen Erklärungsansatzes für die überdurchschnittlich hohe Akzeptanz von Frauen für Studiengänge der Veranstaltungswirtschaft. Das Resultat besteht in der Beantwortung der Hauptforschungsfrage: „Welche evidenten Gründe sind ausschlaggebend, dass sich mehr Frauen als Männer für ein duales Studium der Vertiefung ‚Betriebswirtschaftslehre – Messe-, Kongress- und Eventmanagement‘ an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Ravensburg entscheiden bzw. entschieden haben?“ Hierfür wurde die Strategie der Triangulation mit unterschiedlichen Methoden gewählt. Nach der Sekundärdatenrecherche wurden unabhängig voneinander qualitative Tiefeninterviews und eine standardisierte Online-Befragung mit direkter Fragestellung durchgeführt. Im Anschluss daran wurden die Einzelergebnisse als möglicher Erklärungsansatz zusammengefasst und interpretiert. Die Erkenntnisse zeigen, dass die Studienfachwahl eine Vielzahl unterschiedlicher Einflussfaktoren vorweist: Neben begrenzt rationalen Aspekten spielen die individuelle Persönlichkeit sowie die Interessen eine bedeutende Rolle. Des Weiteren könnte die Interaktion biologischer und soziokultureller Faktoren die Geschlechterverteilung erklären.
„Sozialraumarbeit“ und „Sozialraumorientierung“ sind Schlagworte der letzten Jahre, die die Wiederentdeckung des Sozialräumlichen nicht nur in der Sozialen Arbeit markieren. Das gesteigerte Interesse reicht weit über die Disziplin und Profession der Sozialen Arbeit hin-aus und findet ihren Niederschlag auch in der Sozialpolitik und Verwaltung, in kommunalen und regionalen Strukturen sowie in den Organisationen des Sozialwesens. Die Entstehungsgeschichte der Sozialen Arbeit in Vorarlberg ist eng verknüpft mit der sozialräumlichen Bearbeitung sozialer Probleme. Weniger Aufmerksamkeit in der Auseinandersetzung der letzten Jahre wird hierbei auf die Soziale Arbeit als Profession bzw. die Sozialarbeiten-den selbst gelegt. Die Studie soll hierzu im Hinblick auf die Gestaltung von kommunaler sowie sozialräumlicher Sozialer Arbeit und der Profession Soziale Arbeit einen Beitrag leisten. Grundlage der Studie ist die qualitative Inhaltsanalyse leitfadengestützter qualitativer Interviews mit Sozialarbeitenden der sozialräumlichen Sozialen Arbeit Vorarlbergs. Anhand der zentralen sowie theoretischen Dimensionen von Sozialer Arbeit und Konzepten der sozialräumlichen Sozialen Arbeit werden Faktoren für gelingende sozialräumliche Soziale Arbeit, im Speziellen im kommunalen Rahmen, sowie die Herausforderungen in der Praxis und als Profession identifiziert.
Die vorliegende Masterarbeit untersucht die Rolle des Controllings für innovative Startups in Österreich, insbesondere in der Anfangsphase. Experteninterviews wurden durchgeführt, um Einsichten in die Herausforderungen, Chancen und Best Practices des Startup-Controllings zu gewinnen. Die gewonnenen Erkenntnisse wurden analysiert und in Kategorien zusammengefasst, um einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Ergebnisse zu liefern. Die Arbeit betont die Bedeutung einer effektiven Controlling-Funktion für Startups, um fundierte Entscheidungen zu treffen, die finanzielle Leistungsfähigkeit zu verbessern und das langfristige Wachstum zu unterstützen.
Diese vorliegende Masterarbeit untersucht die Herausforderungen, vor denen kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) stehen, um den künftigen ESG-Anforderungen (Umwelt, Soziales, Governance) von Banken bei der Kreditvergabe gerecht zu werden. Anhand einer umfassen-den Literaturanalyse sowie einer qualitativen Inhaltsanalyse mittels Experteninterviews werden verschiedene Aspekte beleuchtet, darunter bankenregulatorische Vorschriften, Auswirkungen der ESG-Implementierung auf Kreditkonditionen und Kreditwürdigkeit, Vorbereitungsstrategien für KMUs und abgeleitete Handlungsempfehlungen. Die Ergebnisse zeigen, dass eine Integration von ESG-Kriterien in den Kreditprüfungsprozess eine ganzheitlichere Bewertung der Rückzahlungsfähigkeit ermöglicht und positive Auswirkungen auf die Kreditwürdigkeit haben kann. Jedoch sind die praktischen Auswirkungen auf Kreditkonditionen und -entscheidungen noch begrenzt und erfordern weitere Untersuchungen. Die Arbeit verdeutlicht auch die Bedeutung von ESG-Kompetenzen, Datenmanagement und einer Anpassung der Geschäftsmodelle von KMUs, um den ESG-Anforderungen gerecht zu werden. Die Ergebnisse bieten wertvolle Erkenntnisse für KMUs, um proaktiv ESG-Aspekte zu berücksichtigen und zu managen.
Die vorliegende Masterarbeit untersucht die Auswirkungen der EU-Taxonomie auf das Controlling in Unternehmen. Die EU-Taxonomie stellt ein Klassifizierungssystem dar, das darauf abzielt, ökologisch nachhaltige wirtschaftliche Aktivitäten zu definieren und zu fördern. Im Rahmen dieser Arbeit wird analysiert, wie das Controlling von Unternehmen durch die Einführung der EU-Taxonomie beeinflusst wird und welche Herausforderungen und Chancen sich dadurch ergeben. Zunächst wird eine umfassende Literaturrecherche durchgeführt, um ein theoretisches Verständnis zum Thema Nachhaltigkeit und zur EU-Taxonomie sowie ihren Auswirkungen auf das Controlling zu entwickeln. Dabei wird auf relevante Studien, Richtlinien und Berichten eingegangen, um die aktuelle Diskussion in diesem Bereich zu erfassen. Im Anschluss daran werden qualitative Interviews mit Controlling-Experten ausgewählter Unternehmen durchgeführt. Diese Interviews dienen dazu, Einsichten in die konkreten Auswirkungen der EU-Taxonomie auf das Controlling zu gewinnen. Es werden Fragen zu Themen wie der Identifizierung nachhaltiger Aktivitäten, der Messung von Nachhaltigkeitskriterien und der Integration der EU-Taxonomie in bestehende Controlling-Prozesse gestellt. Die Analyse der erhobenen Daten erfolgt mittels qualitativer Inhaltsanalyse, um Muster, Themen und Schlüsselerkenntnisse zu identifizieren. Die Ergebnisse dieser Analyse werden anschließend interpretiert und in Bezug auf bestehende theoretische Ansätze und Modelle diskutiert. Die Ergebnisse liefern einen Einblick in die Auswirkungen der EU-Taxonomie auf das Controlling von Aktiengesellschaften und tragen zur aktuellen Diskussion über nachhaltiges Controlling bei. Da die EU-Taxonomie noch recht frisch ist, muss man auf weitere Einführungen sowie Anpassung warten, um die vollumfänglichen Auswirkungen zu spüren.
Im Vertriebscontrolling halten zunehmend Verfahren aus dem Bereich Predictive Analytics Einzug. Hierdurch verändern sich die klassischen Arbeitsweisen mehr und mehr. Doch welche Faktoren sind dabei zu berücksichtigen und welche Einsatzmöglichkeiten finden sich für Predictive Analytics im Umfeld des Vertriebscontrollings? Dieser Frage wird in der vorliegenden Arbeit nachgegangen. Hieraus ergibt sich das Ziel, Einsatzmöglichkeiten für Predictive Analytics im Vertriebscontrolling herauszustellen und Schlüsselfaktoren herauszuarbeiten, die in diesem Kontext zu berücksichtigen sind. Außerdem sollen diesbezügliche Handlungsempfehlungen benannt werden. Dabei liegt der Fokus auf der Branche des Maschinen- und Anlagenbaus. Um diese Forschungsfragen zu beantworten, wurde mittels einer Literaturanalyse ein Reifegradmodell erarbeitet, das die verschiedenen Reifegrade über die relevanten Dimensionen Daten, Technologie, Prozesse, Methoden und Kompetenzen darstellt. Zudem wurden Bei-spiele für die Nutzung der häufigsten Methoden aus dem Bereich Predictive Analytics im Controlling-Umfeld zusammengetragen. Vor diesem Hintergrund konnten die Schlüsselfaktoren für den erfolgreichen Einsatz von Predictive Analytics im Vertriebscontrolling abgeleitet wer-den. Des Weiteren wurde eine qualitative Befragung in Form von Experteninterviews durch-geführt, wobei die in den Interviews thematisierten Unternehmen in das genannte Reifegradmodell eingruppiert wurden. Es zeigten sich bei der Analyse im Allgemeinen niedrige Reifegrade in den Dimensionen Methoden, Kompetenz und Technologie. Hieraus ergeben sich die folgenden Handlungsempfehlungen: die Einführung geeigneter Software aus dem Predictive-Analytics-Bereich, eine erste Anwendung von Predictive-Analytics-Methoden sowie der Aufbau von Wissen in den Bereichen Data-Science und Business-Analytics in Form von Fortbildungsmaßnahmen. Werden diese Empfehlungen befolgt, kann in Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau ein erfolgreicher Einsatz von Predictive Analytics im Vertriebscontrolling gelingen. Hierdurch wiederum können die betreffenden Unternehmen bei der Prognose zukünftiger Entwicklungen unterstützt und wertvolle Entscheidungshilfen erlangt werden, was in weitergehend Forschungsarbeiten aufgegriffen werden kann.
Die makroökonomischen Entwicklungen, insbesondere ausgelöst durch die Corona-Pandemie und den Ukraine/Russland-Krieg, stellen die Wirtschaftsakteure vor große Herausforderungen. Die Unsicherheiten im aktuellen Marktumfeld wirken sich auch auf Leveraged Buyout Transaktionen von Private Equity Investoren im deutschen Mittelstand und deren Finanzierungen aus. Ziel der Masterarbeit war es, die Auswirkungen dieser Entwicklungen auf die Akquisitionsfinanzierung durch Banken zu untersuchen und daraus Handlungsempfehlungen für Private Equity Investoren und Banken abzuleiten. Nach der Schaffung der theoretischen Grundlagen wurde für die empirische Untersuchung ein Mixed-Methods-Ansatz verfolgt, der die Durchführung von fünf Expert*inneninterviews und eine anschließende Online-Umfrage mit insgesamt 121 Teilnehmer*innen zur Verifizierung der qualitativen Ergebnisse und zur statistischen Überprüfung der gebildeten Hypothesen umfasste. Die Ergebnisse zeigen diverse Auswirkungen für den Finanzierungsprozess, die Strukturierung sowie die Syndizierung von Akquisitionsfinanzierungen, die aber je nach Branche, Geschäftsmodell und Transaktionsgröße unterschiedlich stark ausgeprägt sind.
Die gemeinsame Betrachtung der zwei Megatrends „Nachhaltigkeit“ und „Digitalisierung“ findet derzeit bedingt in Großunternehmen statt, wenngleich Tomorrow’s Leaders Vorreiterunternehmen in beiden Bereichen sein werden. Die Zielsetzung dieser Masterarbeit besteht darin, den Einfluss der Digitalisierung auf die nachhaltige Entwicklung bei ATX-, DAX- und SMI-Unternehmen zu untersuchen. Auf Basis eines Mixed-Methods-Ansatzes wird quantitativ der lineare Zusammenhang zwischen offengelegten Informationen im Bereich Digitalisierung und dem ESG-Rating bzw. dem Rating der einzelnen ESG-Dimensionen empirisch erforscht. Diese Resultate wurden mithilfe von Experteninterviews vertiefend validiert sowie mit Handlungsempfehlungen für die erfolgreiche Berücksichtigung von Digitainability in Großunternehmen erweitert. Anhand der Regressionsanalyse wurde jedoch kein signifikanter Zusammenhang zwischen offengelegten Digitalisierungsinformationen und dem ESG-Rating sowie E-, S- und G-Rating bzw. eine Scheinkorrelation aufgrund der Marktkapitalisierung als Indikator für die Unternehmensgröße festgestellt. Laut den Experteneinschätzungen sind diese Forschungsergebnisse nachvollziehbar, da Digitalisierung bei Großunternehmen lediglich als Hilfsmittel zur Umsetzung der Nachhaltigkeit wahrgenommen wird. Das aktive Zusammendenken beider Megatrends ist aber aufgrund des regulatorischen Drucks sowie der Wahrung der Wettbewerbsfähigkeit anzutreiben und zu pflegen, womit die formulierten Handlungsempfehlungen als Unterstützung für Großunternehmen dienen.
Diese Arbeit verfolgt das Interesse, Einblicke in die Kontextualisierung Klinischer Sozialer Arbeit zu geben, die im rehabilitativen, stationären Setting in Rehabilitationseinrichtungen in Süddeutschland angesiedelt ist. Zu Beginn wird die Entwicklung Klinischer Sozialer Arbeit mit ihren sozialtherapeutischen und sozialpsychologischen Ansätzen sowie das Forschungsfeld Rehabilitation betrachtet. Darauf folgt die Formulierung der Forschungsfrage, in dessen Fokus die Erkundung des Erlebens Klinischer Sozialer Arbeit und Klinischer Psychotherapie im Setting steht. Von Interesse sind vorzufindende Kontextbedingungen sowie mögliche Überschneidungen von Zuständigkeiten und Kompetenzen innerhalb der Interdisziplinarität. Die Befragung der Professionen erhebt die Perspektiven über Einschätzungen, Haltungen und das Tätigkeitsverständnis im Arbeitsalltag aus der Selbst- und Fremdwahrnehmung. Zuletzt werden die Ergebnisse zusammengeführt und um die evidenzbasierte Perspektive ergänzt. Durch den Vergleich wird deutlich, dass Klinische Soziale Arbeit im Forschungsfeld als unentbehrlich angesehen wird. Sie kann Klient:innen aufgrund ihrer bestehenden Expertise und sozial-interventiven Angeboten bei der Lebensbewältigung in deren Lebenswelt unterstützen sowie eine selbstbestimmte Lebensführung und gesellschaftliche Integration und Teilhabe ermöglichen.
Ansätze des maschinellen Lernens werden sowohl in der Forschung als auch in der Praxis eingesetzt, um gewünschte Ausgabedaten anhand bekannter Eingabedaten vorherzusagen. In dieser Masterarbeit wird die Anwendung des maschinellen Lernens in der Batteriedatenanalyse zur Bestimmung des Alterungsstatus von Lithium-Ionen-Batterien untersucht. Das Ziel dieser Arbeit besteht in der Vorhersage von Alterungskurven (englisch state of health - SoH) für Lithium-Ionen Batterien über die Anzahl der Entladezyklen (Zeitachse). Dies erfolgt auf der Grundlage zuvor erfasster Daten für drei Typen von Lithium-Ionen-Batterien, die bei Temperaturen von 15 °C, 25 °C und 35 °C sowie C-Raten von 0,5C, 1C und 2C aufgenommen wurden. Im Zuge dessen wurden die angewandten Methoden des maschinellen Lernens analysiert und ihre Ergebnisse verglichen. Der Umfang dieser Arbeit hebt sich von anderen Ansätzen des maschinellen Lernens in der Batteriedatenanalyse ab, da dieselben Methoden in einem breiteren Spektrum von Daten mit unterschiedlichen Temperaturen und Kathodenmaterialien verwendet wurden. Dies ist für die Analyse von Unterschieden im Verhalten in der Praxis relevant. Nach dem Erwerb und der Vorbereitung der Daten wurden Modelle mit vier ausgewählten Regressionsverfahren (lineare Regression, Ridge-Regression, Random-Forest-Regression und KNN-Regression) des überwachten Lernens trainiert und die Vorhersagen durchgeführt. Aus den Ergebnissen kann eine allgemeingültige Auslegungsgrundlage für weitere Untersuchungen und die praktische Anwendung abgeleitet werden, bei der die Vorhersagen von SoH-Kurven für Lithium-Ionen-Batterien mit linearer Regression und Ridge-Regression die höchste Genauigkeit aufweisen.
Erneuerbare Energiegemeinschaften (eEG) sind ein neues, innovatives und in der Entwicklung befindendes Thema bzw. Projekt. Entstanden ist es dadurch, dass Österreich die Vorschläge und neuen Gesetze aus dem Clean energy for all Europeans package mit der Verabschiedung des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz Ende 2021 in nationales Recht umgesetzt hat. In dem Leitfaden Energiegemeinschaften Ausschreibung 2021 ist in der Pionierphase und Integrationsphase klar vorgegeben, dass ein Monitoring über zwei Betriebsjahre zu betreiben ist. Das Monitoring von erneuerbaren Energiegemeinschaften wird in dieser Arbeit erstmalig behandelt. Es wurden Key Performance Indicators entwickelt, spezifiziert und erste Probeerhebungen durchgeführt. In dieser Arbeit wurde untersucht, welche Monitoring-Bereiche es geben könnte, mit welchem Erfolgsindikatoren-Set zum aktuellen Zeitpunkt ein sinnvolles Monitoring betrieben werden kann und welche Erfolgsindikatoren im Allgemeinen in Österreich erforderlich sind, um eine Aussage über den Erfolg von erneuerbaren Energiegemeinschaften treffen zu können. Hierfür wurde eine Grundlagenforschung im Bereich erneuerbare Energiegemeinschaften, ein normativer Vergleich zu ähnlichen Förderprogrammen und Experteninterviews durchgeführt. Anhand der daraus resultierenden Ergebnisse wurden finale KPIs spezifiziert. Mit diesen KPIs wurde in einem Monitoring-Tool ein Erfolgsindikatoren-Set angelegt und mit entsprechenden Zielwerten in Kontext gebracht. Zusätzlich wurden Daten von verschiedenen eEG angefragt und anhand dessen wurden in dem Tool erste Probeerhebungen durchgeführt, um die Machbarkeit zu untersuchen.
Herausforderungen im Umgang mit Präventionsmaßnahmen von sexueller Gewalt an Frauen mit Fokus auf die Clubbingszene am Beispiel Vorarlberg. Theoretischer Hintergrund: Sexuelle Gewalt in der Clubbingszene ist bisher nur wenig erforscht und es existiert eine hohe Dunkelziffer an sexuellen Übergriffen. Die körperlichen, psychischen und sozialen Auswirkungen für Betroffene können massiv sein. Um geeignete Präventionsmaßnahmen für sexuelle Gewalt zu entwickeln, müssen die unterschiedlichen Faktoren, die zur Ausübung von sexueller Gewalt führen, beleuchtet und auf gesamtgesellschaftlicher Ebene behandelt werden. Ziel der Arbeit: Ziel dieser Arbeit ist es, herauszufinden welche Herausforderungen sich bei der Umsetzung von Präventionsmaßnahmen für Institutionen und Clubbetreiber:innen ergeben und wie diese behoben werden können. Zudem soll die Zusammenarbeit und die Umsetzung dieser zwischen sozialen Institutionen und den Clubbetreiber:innen erforscht werden. Dazu wird folgende Forschungsfrage entwickelt: Welche Herausforderungen stellen sich in der Implementierung der vorhandenen Präventionsmaßnahmen von sexueller Gewalt an Frauen seitens der klinischen Sozialen Arbeit in Zusammenarbeit mit der Clubbingszene in Vorarlberg? Methode: Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurden insgesamt zehn problemzentrierte Interviews durchgeführt. Zum einen wurden fünf Expert:innen aus unterschiedlichen Berufssparten befragt, zum anderen fünf Clubnutzer:innen, die in der Clubbingszene Vorarlberg aktiv sind. Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen, dass beim Großteil der befragten Personen ein hohes Bewusstsein für das Thema haben. Trotzdem wird sexuelle Gewalt in der Clubbingszene sehr häufig bagatellisiert und nicht als solche wahrgenommen. Die gesellschaftlich verankerten Geschlechterrollen sind dabei nicht förderlich. Schlussfolgerung: Es besteht Handlungsbedarf in Bezug auf Präventionsmaßnahmen von sexueller Gewalt in der Clubbingszene. Dies kann nur geschehen, wenn eine zunehmende Sensibilisierung und Bewusstseinsschaffung für sexuelle Gewalt in der Gesellschaft stattfinden.
Virtual Reality im Golfsport
(2023)
Die Möglichkeiten des Einsatzes von Virtual Reality (VR) abseits des Unterhaltungssektors sind sehr umfangreich. Die Technologie kann als Wiedergabemedium von klassischen audiovisuellen Inhalten oder speziell für VR entwickelten Inhalten verwendet werden, jeweils mit oder ohne Interaktion der benutzenden Person. Um die in dieser Arbeit gestellte Forschungsfrage „Wie kann VR im Golfsport unterstützend beim Training eingesetzt werden?“ zu beantworten wurde VR als Medium auf seine Anwendungsmöglichkeiten hin überprüft und aufgezeigt, wo diese Technologie im Bereich „Training“ wirkungsvoll eingesetzt werden kann. Die Verwendung einer Mind Map ergab eine erste Produktidee: Golfplätze mittels VR zu besuchen, bevor die Spielenden selbst zu einem Turnier anreisen. Durch Literaturrecherchen, Experteninterview, die qualitative Auswertung von Interviews von Golfspielenden und eine Analyse der am Markt befindlichen digitalen „Helfer“ für Golfer:innen wurden Hinweise gesammelt, um sowohl eine Hypothese zur möglichen Zielgruppe aufzustellen, als auch die Forschungsfrage, durch Konkretisieren der Produktidee, zu beantworten.
Erkenntnisse über die am Markt befindlichen Produkte und Hinweise aus der Sportpsychologie führten zu der Hypothese, dass die Effektivität des Produktes im Einsatz des mentalen Trainings verbessert werden könnte, wenn neben dem visuellen Kanal ein Audiokanal die Darstellung der virtuellen Umgebung unterstützt. Auch wenn diese Hypothese in einer Feldstudie mit 7 Teilnehmern weder wiederlegt noch bestätigt werden konnte, zeigt die Auswertung einer Onlineumfrage zum Produkt und die erarbeitete Theorie großes Potential für den Einsatz von VR als Unterstützung im mentalen Training und für weitere Forschung auf diesem Gebiet auf. Als Produktidee ging aus der Arbeit eine VR-Applikation, zur mentalen Vorbereitung auf wenig bekannte Golfplätze, für gute und professionelle Golfspieler:innen hervor.
Die CO2 Abscheidung ist ein Schlüsselprozess für die Dekarbonisierung der Wirtschaft und Industrie. Die Entwicklungspfade der IEA und des IPCC zur Erreichung des CO2 Nettonulle-missionsziel bis 2050 oder 2070 beinhalten alle eine Form von Carbon Capture, (CC). Als vielversprechende CC-Technologie gerät die gashydratbasierte CO2 Abscheidung, hbCC, aufgrund der hohen Speicherkapazität bei moderaten Druck- und Temperaturniveau und des unproblematischen Arbeitsmediums Wasser zusehends ins Interesse der Forschung und In-dustrie. Gashydrate sind unstöchiometrische Einschlussverbindungen, bei denen die Gasmo-leküle in einem Wirtsgitter aus Wassermolekülen gespeichert werden können. In einem m3 Gashydrat können 170 Nm3 Gas gespeichert werden. Die statischen Eigenschaften von Gas-hydrat sind gut verstanden. Die Dynamik der Synthese und Dissoziation, die intrinsische Re-aktionskinetik der Hydratformation, die Nukleation von initialen Kristallisationskeimen und der Einfluss von Wärme- und Stofftransportphänomenen auf die Dynamik ist noch nicht geklärt. Ein profundes Verständnis der Synthese- und Dissoziationsdynamik, inklusive dem Zusam-menhang mit den p,T-Prozessbedingungen, gilt als Voraussetzung für die Entwicklung effizi-enter hbCC-Verfahren. Üblicherweise wird Gashydrat synthetisiert indem flüssiges Wasser mit der Gasphase in Kontakt gebracht wird. Der initial gebildete Hydratfilm auf der Phasen-grenzfläche hemmt in weiter Folge den Stofftransport für das weitere Hydratwachstum. Die CO2 Gasphasenabscheidung durch thermisches Verdampfen unter Druck, (engl. pressurized thermal evaporation, PTE), unterliegt keinem gehemmten Stofftransport, weil Wasserdampf und Gasmoleküle an einer kalten Substratoberfläche kontinuierlich für die Synthese vorliegen. In vorhergehenden Studien wurden subsequente Synthese- und Dissoziationsexperimente durch PTE aus reiner CO2 oder CH4 Gasphase zur Untersuchung der Dynamik durchgeführt. Für diese Arbeit werden erstmals subsequente PTE Synthese- und Dissoziationsexperimente aus einem binären 0,85 N2 + 0,15 CO2 Synthesegasgemisch umgesetzt. Das durch die Syn-these abgeschiedene Gas wird nach der Dissoziation mit einem Massenspektrometer auf seine Zusammensetzung untersucht. Hydratspeicherkapazität, Abscheiderate und die Selek-tivität der CO2 Gasphasenabscheidung wird für eine Synthesetemperaturvariation, (- 40 °C bis - 15 °C), und einen Synthesedruck von 40 bar(a) bestimmt. Durch Zeitrafferauf-nahmen der Hydratformation und Dissoziation wird die Auswirkung der p,T-Prozessbedingun-gen auf die Synthese- und Dissoziationsdynamik untersucht und der optimale Betriebspunkt für die CO2 Gasphasenabscheidung durch thermisches Verdampfen unter Druck bestimmt. Aus den Ergebnissen lässt sich ein klarer Zusammenhang zwischen Synthesetemperatur, Ab-scheiderate und Selektivität ableiten. Ein tiefere Synthesetemperatur führt zu einer effiziente-ren CO2 Abscheidung. Außerdem zeigt sich bei der Beobachtung der Synthesedynamik eine direkte Resublimation des Gashydrats auf der Wachstumsoberfläche. Es bildet sich keine flüssige Übergangsphase vor der Nukleation. Die neuen Erkenntnisse sind wichtige Faktoren für das Design zukünftiger PTE-Verfahren und Prototypen.
Chatbots für Alle
(2023)
Digitale Barrierefreiheit ist eine der großen Aufgaben in unserer Gesellschaft, um die Gleichstellung aller Menschen zu gewährleisten. Für unterschiedliche Personengruppen stellt die Anwesenheit von Barrieren ein Problem dar, daher hat sich diese Arbeit zur Fragestellung gesetzt, welche konkreten Gestaltungsempfehlungen exemplarisch zum Abbau kognitiver Barrieren bei textbasierten Gesprächsschnittstellen beitragen können. Wie Menschen mit kognitiven Einschränkungen, mit beispielsweise Lernschwierigkeiten, Gestaltung innerhalb von Dialog-Systemen wahrnehmen, ist weitgehendst unerforscht. Denn das Web wird vornehmlich für Nutzende mit durchschnittlichen Fähigkeiten und Anforderungen gestaltet. Um Barrierefreiheit im Digitalen zu gewährleisten, bieten die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) eine Referenz für die gesetzliche Grundlage. Allerdings sind die darin enthaltenden Erfolgskriterien allgemein fürs Web und nicht konkret genug für textbasierte Chatbots formuliert und lassen für Designer:innen und Entwickler:innen großen Interpretationsspielraum in der Umsetzung offen. Digitale Barrieren sind Hindernisse, die Menschen teilweise oder vollkommen behindern etwas zu tun. Vor allem erleben marginalisierte Personengruppen, wie ältere Menschen oder Menschen mit Einschränkungen, Ausschlussmechanismen aus digitalen Produkten und Services. Zeitgleich zu dieser Ungerechtigkeit schreitet der demografische Wandel voran. Parallel damit steigt die Wahrscheinlichkeit mit einer Einschränkung psychischer oder physischer Natur zu leben – beispielsweise eine Demenz im Alter zu haben. Die Nichtteilnahme im Digitalen führt in einer Gesamtbetrachtung in Folge zu einer mehr oder weniger ausgeprägten sozialen und gesellschaftlichen Spaltung. Zudem ist die Frage, wer für die Umsetzung von Barrierefreiheit verantwortlich ist weitgehend ungeklärt. Zugrundeliegende Faktoren für Ausschlussmechanismen ist z. B. die personelle Homogenität in Entwicklungsteams und damit zusammenhängend die Reproduktion der privilegierten Sichtweisen in gestaltete Artefakte. Offensichtlich ist, dass Entwickler:innen und Designer:innen zur Konstruktion und damit zur Dekonstruktion von Barrieren beitragen können. Das Ziel des Forschungsvorhabens ist es, einen Beitrag zum aktuellen Wissensstand zu leisten und reale Nutzende zu partizipieren. Dazu wurden gestalterische Experimente und Usability Tests durchgeführt und die exemplarischen Ergebnisse in konkreten Gestaltungsempfehlungen in einem Empfehlungskatalog synthetisiert.
Mit dem Namen Coachly wird eine elektronische Lernplattform bezeichnet, welche im Rahmen eines neuen Lernkonzeptes die Wissensaneignung bzw. Wissensvermittlung für Lernende und Lehrende im schulischen Unterricht erleichtern und effizienter gestalten soll. Dies wird vor allem durch fest integrierte individuelle Coaching-Einheiten und ein konstantes Monitoring des Lernprozesses gewährleistet. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich in ihrer theoretischen Auseinandersetzung mit den Themenbereichen „Lernen“ und „Unterricht“. Während bei Ersterem unter anderem Lernziele und verschiedene Lerntheorien behandelt werden, widmet sich das Kapitel „Unterricht“ den Unterrichtsarten „Klassischer Unterricht“, „E-Learning“ und „Blended Learning“. Auch Unterrichtsmethoden und innovative Ansätze der Wissensaneignung werden hier abgehandelt. Darüber hinaus dokumentiert die Arbeit die verwendete Forschungsmethode und deren Ergebnisse sowie die Konzeption und Umsetzung des entstandenen Lernkonzeptes und der integrierten Lernplattform. Ausgangspunkt der Forschungsarbeit war dabei die Frage, wie eine Lernumgebung geschaffen werden kann, die die Lernenden bei der Wissensaneignung und Lehrende bei der Wissensvermittlung unterstützt.
Die berührungslose Bedienung stellt in der Mensch-Computer-Interaktion (HCI) eine wichtige Alternative gegenüber berührungsbasierter Bedienung dar. Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass dadurch berührungsbasierte Bedienung in bestimmten Anwendungsfällen, wie in Operationssälen oder der Automobilbranche, abgelöst wird. Allerdings weisen gestenbasierte Systeme Inkonsistenzen bei der Bedienung auf, da diese für unterschiedliche Technologien, in verschiedenen Nutzungskontexten und gezielt durch Markendifferenzierung entwickelt werden. Eine weitere Herausforderung stellt die Uneinigkeit potenzieller Endnutzer:innen über geeignete Gesten dar (Gesture Disagreement Problem). Dies hat zur Folge, dass sich bisher kein allgemeingültiges Gestenset etablieren konnte. Um ein Gestenset für die berührungslose Bedienung für der HoloLens 2 in der mobilen Vermessung zu entwickeln, wurden kontextspezifische Anforderungen identifiziert und im Gestenerhebungsprozess berücksichtigt. Zur Identifizierung wurden in dieser Arbeit Interviews und eine Beobachtung der Nutzer:innen während des Arbeitsprozesses durchgeführt. Zudem untersucht diese Arbeit, ob und wie das oben genannte Problem der Uneinigkeit sowie die Voreingenommenheit im Gestenerhebungsprozess vermieden werden kann. Durch die Anwendung von zwei verschiedenen Priming-strategien sowie der Produktionsstrategie sollte diesen Problemen entgegengewirkt werden. Anhand der Auswertung ist zu erkennen, dass das Gesture Dis-agrement Problem nicht vollständig gelöst werden konnte. In der Gestenerhebung wurden 355 unterschiedliche Gesten für 19 Aufgaben erhoben. Bedienbefehle, die eine Assoziation zur berührungsbasierten Bedienung mit Bildschirmgeräten darstellten, wurden kaum erhoben. Dies beweist, dass die Voreingenommenheit vermieden werden konnte. Um die Auswahl der Gestenvorschläge einzuschränken wurden die Gesten von den Probandinnen und Probanden anhand der zwei Usability Kriterien „Einprägsamkeit“ und „Auffindbarkeit“ bewertet. Anhand von wissenschaftlichen Veröffentlichungen zur einhändigen Bedienung von Infotainmentsystemen zeigt sich, dass die Einprägsamkeit von Gestenbefehlen begrenzt ist. Im Kontext der mobilen Vermessung ist angedacht, Gestenbefehle als Shortcuts einzusetzen, um grafische Schnittstellen zu reduzieren. Dies hat zur Folge, dass die Probandinnen und Probanden eine Reihe von Gestenbefehlen lernen und sich einprägen müssen. Da aufgrund der hohen Anzahl der Gesten die Bewertungen nicht ausreichen, wurde die Auswahl anhand von zwei Auswertungsverfahren eingegrenzt. Zum einen wurde die Taxonomie für berührungslose Handgesten von Piumsomboon et al. (2013) herangezogen, um die Merkmale der Gesten zu gruppieren. Die Merkmale der Gesten wurden in einer Matrix, die die Bewertungen zur Einprägsamkeit und Auffindbarkeit berücksichtigen, eingeordnet. Zudem wird die prozentuale Menge dieser Merkmale berücksichtigt, um herauszufinden ob bestimmte Aufgaben spezifische Gestenmerkmale aufweisen. Zum anderen wurde ein Ansatz verfolgt, bei dem ähnliche Gesten zusammengefasst werden, um als Vorlage für die Expertenmeinung zu dienen. Unter Berücksichtigung ergonomischer, technischer und logischer Anforderungen wurde aus den resultierenden Gesten ein konsistentes Gestenset entwickelt, das zur berührungslosen, einhändigen Bedienung auf der HoloLens 2 und im Kontext der mobilen Vermessung angewendet werden kann. Weitere Untersuchungen sind notwendig um die Einprägsamkeit des Gestensets zu überprüfen. Zudem muss ein Konzept entwickelt werden, wie dieses Gestenset erlernt werden kann.
Vor über 25 Jahren, im Mai 1997 wurde mit dem Gewaltschutzgesetzes in Österreich eine klare Haltung gegen Gewalt an Frauen gesetzt. Dennoch sind die Zahlen von häuslicher Gewalt gegen Frauen bis heute erschreckend hoch. Die Gesetzeslage in Österreich gilt als fortschrittlich, die Umsetzung der Gesetze steht dabei jedoch immer wieder in Kritik. (Baer 2010, S. 556). Um herauszufinden, was es für einen gelingenden Gewaltschutz von Frauen bedarf, muss mit den Expert*innen aus diesem Feld gesprochen werden. In vorliegender Arbeit wurde daher erforscht, wie sich die multi-institutionelle Zusammenarbeit zum Schutz und der Unterstützung von gewaltbetroffenen Frauen in Vorarlberg gestaltet und welche Faktoren aus Sicht der Expert*innen die Unterstützung von gewaltbetroffenen Frauen erschweren, beziehungsweise erleichtern. Um dies zu erforschen, wurden Expert*inneninterviews im Bereich der Sozialen Arbeit, Justiz, Polizei und dem Gesundheitswesen geführt. Da häusliche Gewalt gegen Frauen ein gesamtgesellschaftliches Problem darstellt (Carstensen 2018, S. 52), wurde die vorliegende Forschungsarbeit anhand der Kritischen Diskursanalyse nach Jäger durchgeführt. (Jäger 2015) Die Arbeit gibt einen Überblick über die Organisation der multi-institutionellen Zusammenarbeit gegen häusliche Gewalt an Frauen in Vorarlberg. Zudem zeigt sie gelingende und hemmende Faktoren im Interventionssystem und in der Zusammenarbeit auf. Dabei werden zum einen die positiven Entwicklungen und Errungenschaften im Interventionssystem verdeutlicht als auch die bestehenden Defizite und Möglichkeiten der Verbesserung aufgezeigt. Dabei zeigt sich u.a. der Bedarf an Schulungen für die verschiedenen Professionsgruppen im Interventionssystem als auch ein Defizit an Zugängen und Vernetzungen im medizinischen Bereich.
Reporting der Zukunft
(2023)
Das Reporting als Kernkompetenz des Controllings befindet sich in einem Prozess der Veränderung. Die Digitalisierung und sich ändernde Anforderungen an das Controlling erfordern eine Weiterentwicklung und den Einsatz neuer Analysemethoden. Die deskriptiv ausgerichtete Welt des Reportings erfährt durch den Einsatz von Business Analytics eine Erweiterung um prädiktive und präskriptive Methoden, die Unternehmen in der Entscheidungsfindung unterstützen sollen. Voraussetzungen für den Einsatz von Business Analytics sind die in den Unternehmen eingesetzten Technologien zur Digitalisierung der Geschäftsprozesse und die für die Analyse verwendbaren Datengrundlagen. Neben sich ändern-den Prozessen innerhalb des Reportings, gilt es auch (Analyse-)Kompetenzen zu entwickeln.
Im Rahmen der Business Analytics kommen statistische Methoden zum Einsatz, die reale Umwelten modellierbar und somit quantifizier- und berechenbar machen. Doch welche Methoden werden im Bereich Business Analytics heute verwendet und dienen bereits jetzt oder zukünftig einer Datenanalyse und -aufbereitung im Sinne einer Advanced Analytics? Anhand einer Case Study mit vier befragten Unternehmen der Region wurde der aktuelle Entwicklungsstand des Reportings in eine fünfstufige Matrix eingestuft.
Die vorliegende Arbeit lässt sich im Bereich der Bonitätsbewertung einordnen. Es gibt bisweilen kein gängiges System, mit welchem eine Debt Capacity oder eine Bonitätsbewertung ermittelt wird. In der Praxis erfolgt oftmals die Vereinfachung dieser Bewertung anhand des EBITDA. Mit dieser Arbeit soll untersucht werden, ob diese Vereinfachung sinnvoll ist. Dazu werden neben dem EBITDA auch der Free Cashflow und die Debt Capacity von Unternehmen genauer untersucht. Für 69 Unternehmen werden die Jahresabschlussdaten und Credit Ratings der Big Three zusammengestellt. Anhand der Korrelations- und Regressionsanalyse werden die Werte verglichen. Das EBITDA unterliegt dem Free Cashflow sowohl bei der Abschätzung der Debt Capacity als auch bei der Ermittlung von Credit Ratings. Beide besitzen jedoch zu wenig Aussagekraft, um nur aufgrund dieser Daten Managemententscheidungen treffen zu können. Die Vereinfachung kann in dieser Form nicht unterstützt werden, und es sollte immer eine detailliertere Prüfung vorgezogen werden. Es gibt jedoch statistisch signifikante Zusammenhänge, weshalb das EBITDA und der Free Cashflow zumindest einen Anhaltspunkt für die Bewertung bieten können.
Durch das Voranschreiten der Digitalisierung hat die Technologie Robotic Process Automtion innerhalb der letzten Jahre an Bedeutung gewonnen und findet bereits in Bereichen des Rechnungswesens Anwendung. Ein Hauptargument für die Nutzung von sogenannten Software Robotern ist die dadurch generierte Steigerung der Prozesseffizienz. Dies ermöglich die Freisetzung von Mitarbeiterkapazitäten für wertschöpfende Tätigkeiten. Durch Automatisierung im Bereich des Cash Conversion Cycles kann der Geldumschlag in Tagen verringert werden, was wiederum zu mehr Liquidität führt. Trotzdem wird Robotic Process Automation in vielen Unternehmen noch nicht verwendet. Ziel dieser Arbeit ist es, die Gründe für oder auch gegen eine Implementierung von Robotic Process Automation zu untersuchen. Die Beantwortung der Forschungsfrage erfolgt mittels leitfadengestützter Experteninterviews. Dazu wurden Sieben Personen in leitenden Funktionen im Finanzbereich befragt. Die Ergebnisse der Untersuchung ergaben, dass einerseits die Eliminierung von manuellen Tätigkeiten und andererseits die Verringerung von Fehlerpotentialen als Gründe für eine Implementierung von Robotic Process Automation sprechen. Allerdings wurden auf der Gegenseite Gründe wie mangelnde Ressourcen und die skeptische Haltung seitens Mitarbeitenden und Management gegenüber der Technologie genannt. Einer der wesentlichen Gründe gegen die Einführung, welcher aus den Ergebnissen hervorging, war der bereits hohe Grad der Automatisierung.
Die digitale Geschäftstransformation forciert Unternehmen regelrecht, grundlegende sowie neue Fähigkeiten zu entwickeln, um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben. Unter anderem auch in der Supply Chain. Die Integration digitaler Anwendungen in diesem Bereich ist aller-dings äußerst mangelhaft. Aus diesem Grund wird zunächst der aktuelle Grad der Digitalisierung von global agierenden Unternehmen eruiert. Als ein weiteres Ziel dieser Arbeit wird die Erreichung einer nachhaltigen Wettbewerbsfähigkeit hinsichtlich einer Supply-Chain-4.0-Integration anhand der Theorie der Business Capabilities untersucht. Dazu wird die Forschungsfrage wie folgt definiert: „Was lässt sich fundiert über den Grad der Digitalisierung von global agierenden Unternehmen in ihrer Supply Chain sagen und welche Rolle spielt dabei das Business Capability Manage-ment?” Um die Forschungsfrage erfolgreich beantworten zu können, wird ein theoretisch-konzeptio-nelles Vorgehen angewendet. In Verbindung mit der Methode der konzentrischen Kreise wird eine umfassende Literaturrecherche ermöglicht. Die Auseinandersetzung mit der Literatur zeigt auf, dass die Anwendung der Digitalisierung in diesem Bereich in einer Vielzahl neuer Business Capabilities mit weiterführenden positiven Auswirkungen resultiert.
Einfluss verhaltensökonomischer Faktoren auf die Nutzung neuer Technologien im Prozessmanagement
(2023)
Process Mining ist ein effektives Werkzeug, um bestehende Lücken in der Prozessüberwachung eines im Unternehmen integrierten Prozessmanagements zu verringern. Trotz dem weitverbreiteten Bewusstsein über diesen Umstand, wird Process Mining bisher in wenigen Unternehmen erfolgreich eingesetzt. Da die Einführung einer neuen Technologie als Change-Projekt einzustufen ist, ist die soziale Ebene in Form der Mitarbeitenden zu berücksichtigen. Da Menschen nicht ausschließlich rational entscheiden und handeln, ist davon auszugehen, dass auch Erkenntnisse aus der Verhaltensökonomie in diesem Zusammenhang eine Rolle spielen. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich insbesondere mit möglichen verhaltensökonomischen Faktoren, die für die Nutzung neuer Technologien im Prozessmanagement relevant sind. Für die Beantwortung dieser Frage wurde als Anwendungsbeispiel das Feld des Process Mining und ein theoretisch-konzeptionelles Vorgehen gewählt. Dabei werden zunächst die Forschungsfelder Process Mining, Change Management und Verhaltensökonomie theoretisch aufgearbeitet und mit verschiedenen Eigenschaften charakterisiert, um dann mögliche verhaltensökonomische Faktoren abzuleiten. Diese Masterarbeit zeigt, dass verhaltensökonomischen Faktoren in Form von kognitiven Verzerrungen entscheidend zum Erfolg bei der Einführung neuer Technologien beitragen. Von den drei ermittelten Charakteristika der „Neuartigkeit“, der „Komplexität der Technologie“ und den mit der Technologie einhergehenden „Ängsten und Unsicherheiten“ lassen sich folgende kognitive Verzerrungen ableiten: Der Status-Quo-Bias, die Verlustaversion, der Confirmation Bias, der Appeal to Novelty und der Pessimism Bias. Für jede kognitive Verzerrung wurden Gegenmaßnahmen aufgezeigt.
Einfluss staatlicher Fördermaßnahmen auf Investitionsentscheidungen von Unternehmen – Eine Untersuchung der Wirksamkeit der AWS-Investitionsprämie auf Vorarlberger Unternehmen. Die Investitionsförderung ist ein wichtiges Instrument der österreichischen Politik. Dabei soll durch Zuschüsse bei Investitionen in Digitalisierung, Ökologisierung, bauliche Anlagen oder auch technische Einrichtungen die weltweite Wettbewerbsfähigkeit gestärkt und österreichische Arbeitsplätze gesichert werden.
Ziel dieser Arbeit ist es, den Einfluss der staatlichen Fördermaßnahmen auf Investitionsentscheidungen von Vorarlberger Unternehmen zu untersuchen. Anhand von Experteninterviews und der Auswertung des AWS-Leistungsberichtes soll festgestellt werden, ob diese Förderungen die gewünschte Wirksamkeit aufweisen können.
Zunächst werden die verschiedenen Investitionsrechenverfahren ausführlich erklärt und er-läutert. In weiterer Folge behandelt diese Arbeit die staatlichen Förderungen und weitere Anreize der Politik. Darüber hinaus werden die Experteninterviews miteinander verglichen und analysiert, um Erkenntnisse über die Auswirkung staatlicher Fördermaßnahmen zu gewinnen. Definitiv ist ein Einfluss staatlicher Fördermaßnahmen gegeben. Einerseits hat sich das Volumen der Investitionen stark erhöht, anderseits sind diese in den Zeitraum der Förderungen verlegt worden. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass die staatlichen Fördermaßnahmen die Basis der Investitionsrechenverfahren verändern.
Operative Exzellenz wird als Sammelbegriff für strategische Managementansätze angesehen, welche anhand von Optimierungsinitiativen die Geschäftsprozesse des Unternehmens auf Kundenbedürfnisse, Qualität wie auch auf Effizienz ausrichten. Exzellenzmodelle kombinieren sowohl technische als auch soziale Faktoren im Streben nach nachhaltiger Verbesserung und basieren nicht nur auf dem Betriebsmanagement und den technischen Prozessen, sondern widmen auch den Menschen und ihrem Einfluss auf die erfolgreiche Umsetzung eines Optimierungsprogramms besondere Aufmerksamkeit. Ziel dieser Masterarbeit ist es, die entscheidende Rolle von Führungskräften und deren Führungsstile zu diskutieren, welche laut der ausgewerteten akademischen Literatur, sich für eine nachhaltige Verankerung von operativer Exzellenz im Umfeld der Industrie 4.0 als erfolgsversprechend nennen lassen, indem die gewünschte Organisationskultur durch gezielte Anwendung von Führungskonzepten gefördert wird. Die Fragestellung der Masterarbeit wird anhand eines theoretisch-konzeptionellen Vorgehens beantwortet. Die Untersuchungen haben die Erkenntnisse zu Tage gebracht, dass sich mit dem Wandel der Anforderungen an die Unternehmen, auch die Führungskonzepte an die Anforderungen angepasst haben und somit auch die Führungsphilosophie von „Command and Control“ zu „Empowerment“, „agiler Führung“ und „transformationaler Führung“ übergegangen ist. Für eine nachhaltige Verankerung von operativer Exzellenz im Umfeld der Industrie 4.0 konnten die Führungskonzepte „Transformationale Führung“, „Symbolische Führung“, „Mitarbeiter empowern“ und „Agile Führung“ identifiziert werden. Es besteht Grund zur Annahme, dass eine Kombination der vorgestellten Führungskonzepte die besten Ergebnisse liefern würde, insofern das geeignetste Führungskonzept situationsadäquat angewendet wird.
Als Folge des demographischen Wandels müssen Unternehmen in Österreich und ganz Europa lernen, mit einer alternden Belegschaft, dem Fachkräftemangel und Problemen bei der Rekrutierung von Mitarbeitenden umzugehen. Um erfolgreich wirtschaften zu können, sind Unternehmen daher gezwungen, solche Arbeitsbedingungen zu bieten, dass Mitarbei-tende aller Generationen gesund und leistungsfähig ihre Arbeit tun können. Die generatio-nenspezifische Gestaltung der Betrieblichen Gesundheitsförderung setzt an diesem Punkt an und hilft den Unternehmen, der demographischen Entwicklung gut gerüstet zu begeg-nen. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der generationenspezifischen Betrieblichen Ge-sundheitsförderung. Im Rahmen einer qualitativen Untersuchung werden Chancen und Ri-siken identifiziert, die in einer generationenspezifischen Betrieblichen Gesundheitsförderung liegen. Dabei werden die Bedürfnisse der unterschiedlichen Generationen an die Betriebli-che Gesundheitsförderung berücksichtigt. Am Ende der Arbeit steht ein Maßnahmenkatalog für generationenspezifische Betriebliche Gesundheitsförderung, der die Chancen und Risiken die darin liegen, miteinbezieht und eine Unterstützung in der praktischen Arbeit im Unternehmen bieten soll.
Arbeitspaket 3: Ausschöpfung des Innovationspotentials von smarten Technologien - FH Vorarlberg
(2022)
Hallo. Ich bin Lio.
(2022)
Von Assistenzrobotern im Pflegebereich erhofft man sich Unterstützung in vielfacher Weise: Sie sollen zur Erleichterung für das Pflegepersonal führen (z.B. durch Handreichung von Gegenständen), mehr Sicherheit bringen (z.B. indem sie Nachschauen, sobald Auffälliges registriert wird) und zu einem gesunden Altern (z.B. körperliche Aktivierung) und zu mehr Teilhabe (z.B. psychosoziale Aktivierung) beitragen. Ihre Funktionen versprechen daher einerseits Assistenz für Pflege- und Betreuungspersonal (z.B. Transport- und Serviceaufgaben) und andererseits soziale Assistenz für Senior:innen in Pflegesituationen (z.B. Unterhaltung, Aktivierung).
In dem Projekt PUR (Pflegeunterstützende Robotik) wurde der Roboter Lio der Firma F&P Robotics AG über einen Zeitraum von 22 Monaten in Wohnbereichen in zwei Pflegeeinrichtungen in Konstanz und Schaffhausen getestet und situationsangepasst weiterentwickelt. Mit Unterstützung des Personals und der Bewohner:innen vor Ort wurde Lio anhand der Kriterien Usability, User Experience, Akzeptanz sowie seinen Nutzen für die Organisation evaluiert. Neben den Befragungen der Akteur:innen in den beiden Einrichtungen erfolgte eine systematische Erfassung und Analyse von Informationen und Daten anhand von Logfiles und Dokumenten in welchen Nutzungsdauer und -häufigkeit sowie Fehlerraten erfasst wurden.
Es wurde deutlich, dass Lio sich noch hinsichtlich aller Kriterien verbessern muss um die hohen Erwartungen bezüglich einer wahrnehmbaren Entlastung des Pflegepersonals bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung oder Verbesserung der Lebensqualität der Bewohner:innen erfüllen zu können. Als Schlüsselfunktion für eine optimierte Usability und User Experience wird die Bedienbarkeit über Sprache betrachtet. Zum einen aus Sicht der Pflege- und Betreuungskräfte die Lio z.B. in hektischen Situationen in der Nachtschicht schnell und einfach in seinem Autonomiemodus (z.B. Desinfizieren von Türen) unterbrechen müssen. Zum anderen aus Sicht der Bewohner:innen die ihn ansprechen, aber nicht verstanden werden, womit das aktivierende Potential, das in Lio steckt, nicht ausgeschöpft wird.
Eine routinemäßige Einbindung von Assistenzrobotern wie Lio in die Pflege- und Betreuungspraxis erfordert neben der Lösung von technischen Problemen (wie zuverlässige Navigation, Sprachinteraktion) auch geeignete Beteiligungsansätze der Akteuer:innen. Diese sind so zu gestalten, dass nicht nur die technikaffinen Personen abgeholt werden, sondern allen ein entsprechendes Angebot gemacht wird, den Umgang mit dem technischen System zu erproben und in der Kontrolle und Bedienung Sicherheit zu erlangen.
Die befragten Akteur:innen sehen eine Zukunft für Assistenzroboter sofern sie autonom, zuverlässig und jederzeit gut kontrollierbar funktionieren und stehen dem digitalen Transformationsprozess in der Pflege größtenteils sehr offen gegenüber.
Trotz der Relevanz von Partizipationsprozessen in Unternehmen und deren belegte Auswirkungen zeigt sich ein deutliches Ungleichgewicht zwischen der aufgezeigten Bedeutung von Beteiligungsprozessen und dem gleichzeitig geringen Umsetzungsstand in Betrieben. Deshalb soll geprüft werden, inwiefern sich die Erwartungen jüngerer Mitarbeiter:innen mit ihrer erlebten Arbeitsrealität decken. Dazu wurden 459 Personen (59,5% Frauen) im Alter zwischen 16 und 35 Jahren zu allgemeinen Partizipationsmöglichkeiten und zu flexiblen Arbeitsbedingungen befragt. Es zeigen sich signifikante Unterschiede in beiden Teilbereichen der Partizipation zwischen den Erwartungen der Arbeitnehmer:innen und deren erlebter Realität in den Unternehmen. Über Angleichung der betrieblichen Realitäten der Partizipation könnten Unternehmen und Mitarbeiter:innen auf verschiedenen Ebenen gewinnen.
Gewalt in der Pflege
(2021)
Studien zeigen, dass das medizinisch/pflegerische Personal nach Polizei und Sicherheitsleuten unter allen Berufen am zweithäufigsten am Arbeitsplatz von Aggressions- und Gewaltereignissen betroffen sind und dies hat einen negativen Einfluss auf die Berufszufriedenheit und die Gesundheit der betroffenen Mitarbeiter:innen.
Die Studie „Gewalt in der Pflege“ begründet auf repräsentativer Basis ein Monitoring über das Ausmaß von Gewalt gegenüber Pflegenden in Vorarlberger Pflege- und Betreuungseinrichtungen. Für die Analyse wurde in Anlehnung an bestehende Erhebungsinstrumente in verbale Gewalt (inkl. Drohungen), körperliche Gewalt und sexuelle Gewalt unterschieden.
80 % der Befragten gaben an bereits mindestens einmal in ihrem Berufsleben mit Gewalt konfrontiert gewesen zu sein. 44,1 % von ihnen waren Opfer körperlicher Gewalt in verschiedenen Schweregraden. Auch die Prävalenz von sexueller Gewalt ist in den Pflegeheimen als hoch einzustufen, wobei der Großteil der betroffenen Mitarbeiter:innen Frauen sind. Die Hauptquelle der Gewalt sind die Bewohner:innen, gefolgt von den Angehörigen. Es können verschiedene Gründe und Ursachen für die Gewalt ausgemacht werden. Da sind zunächst gesellschaftliche Entwicklungen, wie ein gesteigerter Erwartungsdruck an die Pflegequalität bei gleichbleibenden Rahmenbedingungen, das zunehmende schwerere Krankheitsbild Bewohner:innen von Alters- und Pflegeheimen, sowie eine hohe Belegungszahl zu nennen. Gewalterfahrungen egal welcher Art sind eine Belastung für das Pflegepersonal.
Mit Kunst und Kultur in Kontakt zu kommen, weckt idealerweise die Lust daran, mehr wissen zu wollen. Interesse an kulturell relevanten Themen hervorzurufen und Rezipient:innen anzuregen, sich mit gesellschaftlich dringlichen Fragestellungen auseinanderzusetzen, um auch an aktuellen Diskursen teilzuhaben, ist die Aufgabe der Kulturarbeiter:innen, Künstler:innen, Kurator:innen, Kunst- und Kulturvermittler:innen von heute. Die von ihnen entwickelten Konzepte und angebotenen Formate fungieren als Schnittstellen aller möglichen gesellschaftsrelevanten Themenbereiche, können Dialoge des Wissenstransfers eröffnen, und einem fruchtbaren interdisziplinären Austausch den Weg ebnen.
Die bislang entwickelten Vermittlungstools hatten nicht immer den gewünschten Erfolg. Der Grund liegt vermutlich auch zum Teil an zu vielen diskursiven und exklusiven Formaten, in denen u. a. zu viel Vorwissen vorausgesetzt wird. Sofern Rezipient:innen Interesse an zeitgenössischer Kunst verspüren, die Zeit und den Mut aufbringen, einem angebotenen Vermittlungsprogramm auch tatsächlich beizuwohnen, wird nicht selten jeglicher Wiederholungswunsch im Keim erstickt, wenn es den Veranstalter:innen nicht gelingt, mit ihren Inhalten direkte Bezüge zum Besucher bzw. zur Besucherin herzustellen. Um diese Menschen nicht „alleine zu lassen“ oder vor den Kopf zu stoßen, und ihnen kulturelle Teilhabe zu ermöglichen, braucht es dringend ein größeres Repertoire an qualitativ hochwertigen sowie niederschwelligen Vermittlungsangeboten.
In meinen Forschungsbemühungen widme ich mich daher der Suche nach neuen Wegen in der Vermittlungsarbeit für zeitgenössische bildende Kunst, mittels derer Kunstrezeption geübt werden kann, in der Annahme, dadurch könne im Laufe der Zeit eine bewusstere Wahrnehmung unserer bilderdominierten Welt entwickelt werden. Eine versierte Kunstrezeption kann – so meine Hypothese – maßgeblich zur visuellen Kompetenz (sowie zu einem unabhängigeren Denken) und folglich zu allgemein geringerer Manipulierbarkeit beitragen. Konkret gehe ich der Frage nach, ob visuelle Kompetenz durch eine achtsame Kunstrezeption unterstützt werden kann.
Insbesondere (Vermittlungs-)Projekte, die Kunst oder Kultur gleichermaßen emotional wie intellektuell erfahrbar machen, können bleibende Eindrücke entfalten. Der bewusste Einsatz nonverbaler Techniken in der (traditionellerweise) sprachlich verankerten Praxis der Kunstvermittlung ermöglicht den Rezipient:innen ein Erlebnis, das innere Zustände, Gefühle mit äußeren Eindrücken und einer umfassenden ästhetischen Erfahrung in Verbindung bringt. Erfahrungen solcher Vielfalt prägen sich bei Personen jeden Alters in einer Art und Weise im Netzwerk der Erinnerungen ein, wie es der Sprache allein nur in sehr seltenen Fällen zu gelingen vermag. In Hinblick auf den Bildungsauftrag kultureller Einrichtungen ermöglichen Vermittlungsprogramme mit Erfahrungs- und Erlebnischarakter demnach ein nachhaltiges Lernen sowie ein bleibendes Verständnis und regen darüber hinaus transformatorische Selbst-Bildungsprozesse an.
Digitale Motivationsmodelle
(2022)
Ausgangspunkt vorliegender Arbeit stellt die Frage dar, inwiefern digitale Innovationen einen Beitrag zur Förderung klimaschonender Mobilitätsformen leisten können. Um diese Fragestellung auf gestalterische Weise lösen zu können wurde anhand eines Innovationsprozesses nachhaltige Mobilitätsformen analysiert und anschließend eine angedachte Lösung in Konzept- und Prototypenform erstellt. Weiterführend wurde zusätzlich untersucht, inwiefern Menschen motiviert werden können diese Anwendungen in ihrem Alltag zu nutzen und welche Funktionen dabei eine tragende Rolle spielen. Die Problemstellung beschreibt sich durch die große Anzahl an CO₂-Emissionen, die durch den Privatverkehr, in Form von Pkws, entstehen. Laut dem Europäischen Parlament verursachen Pkws 60,7 Prozent der gesamten CO₂ Emissionen des Straßenverkehrs in Europa. (vgl. „CO₂-Emissionen von Autos: Zahlen und Fakten“ 2019) Die entstandene Lösung soll diesem Problem entgegenwirken und legt den Fokus auf die Reduktion von gefahrenen Kilometern durch private Kraftfahrzeuge. Auf gestalterische Weise wurde so eine digitale Anwendung entwickelt, welche Menschen dazu motivieren soll vermehrt auf ökologisch nachhaltigere Mobilitätsformen wie das Fahrrad umzusteigen. Dadurch lassen sich langfristig durch Menschen erzeugte CO₂-Emissionen vermeiden. Diese digitale Anwendung namens COCycling soll, soweit möglich, ein Umdenken erzeugen und Menschen dazu bewegen, ihr Mobilitätsverhalten nachhaltiger zu gestalten. Das Europäische Parlament sieht zur Vermeidung der durch Pkws entstandenen Emissionen lediglich zwei Optionen. Einerseits sollen Fahrzeuge künftig effizienter funktionieren und weniger Emissionen verursachen und andererseits soll vermehrt auf Elektromobilität umgestiegen werden. (vgl. „CO₂- Emissionen von Autos: Zahlen und Fakten“ 2019) Laut dem Umweltbundesamt wird als gelungene Alternative für die Reduktion von Emissionen das Fahrrad angeführt. Des Weiteren wird das Fahrrad als klimafreundlichstes Fortbewegungsmittel, gerade für Kurzstrecken, beschrieben. Daher beschreibt COCycling eine weitere Option, um Emissionen nachhaltig zu reduzieren. (vgl. „Radverkehr“ 2021) Neben reiner Bewusstseinsbildung für das Problem sollen ebenso konkrete Maßnahmen zur Motivationssteigerung geschaffen werden, welche zu einer Verhaltensänderung führen können, da diese noch nicht ausreichend vorhanden sind. (vgl. Hamann; Loeschinger 2016, S. 12ff) Die Forschungslücke beschreibt die Kombination aus Umweltschutz in Form von ökologisch nachhaltiger Mobilität und die Motivationserzeugung für diese durch digitale Anwendungen. Diese beiden Faktoren werden in Abhängigkeit zueinander untersucht und werden in der Arbeit theoretisch nach motivationspsychologischen Ansätzen diskutiert. „Mobilität zu erhalten, diese allerdings stadt- wie auch umweltverträglich zu gestalten, ist das erklärte Ziel des Verkehrsmanagements.“ („Motivation für Umweltschutz“ 2017) Demnach setzt sich die vorliegende Arbeit mit dieser Lücke auseinander und versucht diese auf gestalterische Weise, durch einen Innovationsprozess, zu schließen. Die Anwendung adressiert die Forschungslücke dahingehend, dass die ökologische Nachhaltigkeit unter anderem als Motivationsfaktor eingesetzt wird. Die Arbeit verortet sich als empirische Forschungsarbeit, welche durch den Einsatz einer quantitativen sowie qualitativen Umfrage in Anschluss an einen realitätsnahen Betatest durchgeführt wurde. Im Gestaltungsprozess kamen Methoden wie Umfragen, Leitfadeninterviews mit potenziellen User/innen und Expert/innen und Prototyping zum Einsatz. So wurde angedacht das Lösungskonzept der Anwendung COCycling so weit zu optimieren und herauszufinden, durch welche Funktionen und Faktoren die Nutzer/innen die höchste Motivation verspüren. Die Forschungsfrage lässt sich demnach wie folgt aus der Problemstellung ableiten: wie können Menschen durch digitale Anwendungen zu einer bestimmten Tätigkeit motiviert werden und welche Einflüsse sollen dabei auf sie einwirken. „Motivation entsteht im Zusammenspiel von Faktoren, die in der Person liegen (Motive, Bedürfnisse, Interessen, Ziele), und Faktoren, die in der Umwelt liegen (Gelegenheiten, Anforderungen, Anreize).“ (Brandstätter u.a. 2018, S. 6)
Im Laufe der Masterarbeit wird weiterführend theoretisch auf die damit verbundenen Themengebiete verwiesen, daran angeknüpft und erklärt, wie diese Erkenntnisse in das Lösungskonzept der Anwendung eingebunden wurden. Zu Beginn wird der Innovationsprozess detailliert skizziert, anschließend folgen theoretische Auseinandersetzungen in Bezug darauf. Den theoretischen Rahmen der Arbeit bilden, neben Ansätzen aus der Mobilitätsforschung und der ökologischen Nachhaltigkeit, die Motivationspsychologie und Verhaltensforschung basierend auf den Theorien nach BJ Fogg (2021), Brandstätter (2018) und Rheinberg (2018). In der Arbeit werden zusätzlich alle bisherigen Arbeitsschritte des Innovationsprozesses dokumentiert und genauestens beschrieben. Darunter befinden sich unter Anderem weitere Lösungskonzepte, verschiedene Modelle für die angedachte Lösung, Auswertungen von Umfragen, Interviewleitfäden, ältere Versionen der digitalen Anwendung sowie alle Prototypen und Testungen dieser. Nächste Schritte in der Bearbeitung sind die Beta-Testung der Lösung mit anschließender Evaluation und Diskussion der Ergebnisse.
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem methodischen Vorgehen für die Entwicklung von interaktiven Systemen und Benutzerschnittstellen. Dabei wird auf den Ansatz des menschzentrierten Designs nach der Norm DIN EN ISO 9241-210 und den Zertifizierungen des Berufsverbands User Experience Quality Board eingegangen und dessen Erlernbarkeit und Anwendbarkeit auf den Praxisalltag untersucht. Im Zuge dieser Arbeit wurde ein interaktives System konzipiert, das Interessierten mit einem Grundverständnis des menschzentrierten und methodischen Designprozesses dabei assistiert, praxisorientiert einen Designprozess zu planen, vorzubereiten, durchzuführen und auszuwerten. Auf Basis von Daten oder Eingaben durch die Benutzenden, schlägt die Software auf die individuelle Situation zugeschnittene Methoden vor.
Meine Masterarbeit beschreibt im Grunde einen Diskussionsprozess eines Begriffs. Es geht um den Versuch einer Kategorisierung und Bestimmung der Illustrationen, also darum, inwiefern Illustrationen kategorisiert werden können und anhand von welchen Merkmalen bestimmt werden kann, ob es sich um eine Illustration handelt. Diese Untersuchung findet in der Designforschung nämlich nur marginal statt. Julius Wiedemann und der Illustrator Raban Ruddigkeit erklären in ihren Büchern zwar, was eine Illustration ausmacht, jedoch wird weder eine Taxonomie bzw. Definition explizit angeführt oder darauf verwiesen, es kann aus dem Text aber ein Verständnis und damit eine implizite Definition explizit gemacht werden.
Laut Ruddigkeit sind Illustrationen mehr als bloß ein „Abbild der Wirklichkeit“ (Ruddigkeit 2021, Klappentext), denn eine Illustration „erhellt […] übertreibt […] mischt sich ein […] stößt […] Veränderung an […] interpretiert “ (Ruddigkeit 2021, Klappentext) Wiedemann verfolgt einen anderen Ansatz, denn laut ihm muss eine Illustration im Kontext funktionieren. (Vgl. Wiedemann 2007, 7f.)
Die Masterarbeit verfolgt die Methode der relationalen Bestimmung nach Wiesing. (Vgl. Wiesing 2015, Einleitung) Es erfolgt zusätzliche eine Analyse von Literatur, insbesondere liegt der Fokus auf den Theorien unter anderem von Sybille Krämer, Steffen-Peter Ballstaedt, Nelson Goodman, Hartmut Stöckl, Vilem Flusser, Ludwig Wittgenstein und Roland Barthes. Verorten lässt sich die Arbeit in den Bereichen der Bildwissenschaften bzw. der Kategoriensysteme. Ein Begriff wird diskutiert, es wird kein Versuch angestrebt, eine endgültige Lösung zu finden. Die Diskussion wird in einem passenden und übersichtlichen Layout in der Arbeit präsentiert und theoretisch weiter ausgearbeitet, sowie durchdiskutiert. Im besten Fall ergeben sich Vorschläge für eine Definition, eine Möglichkeit zur Kategorisierung bzw. Erhellungen zur Illustration, ohne sie endgültig definieren zu müssen.
Wir können von einem Theater der Begriffsbestimmung sprechen, welches am Fallbeispiel der Illustration inszeniert wird. Die Absicht der Masterarbeit ist somit nicht, eine endgültige Taxonomie aufzustellen, sondern die Diskussion zu eröffnen und Einsichten zu liefern. Mittels Überlegungen, Erkenntnissen aus Experimenten bzw. Analysen, Recherche und Forschung durch Design möchte ich versuchen, diesem komplexen Feld näher zu kommen. Diese Erkenntnisse sollen als Basis für weiterführende Forschung betrachtet werden. Fragen werden gestellt, diese müssen jedoch nicht im Zuge dieser Arbeit beantwortet werden.
Meine Forschungsfrage lautet somit folgendermaßen: Wie kann der Bestimmungsprozess zu einem Begriff offengelegt werden und zu einem fruchtbaren Ergebnis bzw. einer Einsicht führen, am Beispiel des Begriffs Illustration, ohne eine endgültige Lösung anzupeilen?
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Positionsbestimmung in Innenräumen mittels der Ultra Breitband Technologie, deren Genauigkeit sowie der Positionierung solcher Systeme in relevanten Beleuchtungsmodulen. Im ersten Teil der Arbeit wird die Ultrabreitband Technologie beschrieben, die sich für Ortbarkeit in Innenräumen durch die große Bandbreite, relativ gut eignet. Hierbei wird auf das UWB-Signal, die Regulierung bezüglich Frequenznutzung für Europa und USA sowie auf die UWB-Standards eingegangen. Im weiteren Verlauf der Arbeit werden die gegenwärtigen Positionsbestimmungs Verfahren beschrieben. Beispiele hierfür sind das Time of Flight (ToF), das Time of Arrival sowie nicht funkbasierte Methoden wie z. B. die Inertial Measurement Unit (IMU). Die Positionsbestimmung in der UWB-Technologie wird häufig mittels ToF und ToA bewerkstelligt. Im darauffolgenden Kapitel werden die gegenwärtigen Lokalisierungssysteme erklärt. Real Time Locating Systems (RTLS) kommen in vielen Lebensbereichen zum Einsatz, von Krankenhäusern bis zum Sport. Der zweite Teil der Arbeit besteht aus der Ausarbeitung von verschiedenen Konzepten zur Realisierung eines Demonstrators sowie der Ausarbeitung eines Simulationsmodells für die Positionsbestimmung, mit dem eine Ortungsgenauigkeit von 30 bis 50 cm erreicht werden kann.
Die Mensch-Roboter-Kollaboration verspricht, die Leistungsfähigkeit eines Roboters und die Stärken eines Menschen zu kombinieren. Das junge Thema bringt nicht nur Vorteile, sondern auch neue Sicherheitsbestimmungen und aufwändige Validierungsverfahren mit sich, was den Zeitbedarf für die Entwicklung neuer MRK-Applikationen erhöht. Oft ergibt sich erst bei der Validierung, dass die Sicherheitsbestimmungen (meist die biomechanischen Grenzwerte) nicht eingehalten werden können und dadurch Änderungen an der Applikation durchgeführt werden müssen. So bildet sich ein Kreislauf aus „Validieren“ und „Änderungen vornehmen“, der erst nach mehreren Zyklen beendet werden kann. Ziel der vorliegenden Masterarbeit ist es, Empfehlungen zu konzipieren, mit welchen dieser Kreislauf frühzeitig durchbrochen werden kann. Die Arbeit beschränkt sich dabei auf das Leistungs- und Kraftbegrenzungsschutzprinzip. Um den Einfluss unterschiedlicher Parameter, wie beispielsweise die maximale TCP-Geschwindigkeit oder die Greifergeometrie, auf die Kollisionskräfte und Drücke zu erforschen, wurde ein biofideles Messsystem und ein Roboter vom Typ ABB GoFa™ verwendet. Diese Untersuchungen dienen zusammen mit den Sicherheitsbestimmungen als Grundlage der Gestaltungsempfehlungen. Um eine Anwendung der Empfehlungen vorzuzeigen, wird in der vorliegenden Arbeit exemplarisch eine MRK-Applikation gestaltet und validiert
Der Energieausweis stellt sich als wichtiges Instrument zu Dekarbonisierung des Gebäudesektors dar. Aufgrund dieser zentralen Wichtigkeit kommt auch der Qualitätssicherung von Energieausweisen eine tragende Bedeutung zuteil. Während die Übereinstimmung von Energieausweisberechnungen mit realen Verbrauchswerten gut erforscht ist, gibt es wenig Informationen hinsichtlich der Qualität von ausgestellten Energieausweisen. Vorliegende Arbeit befasst sich mit der Identifikation von Fehlerquellen bei der Eingabe energetisch relevanter Daten. Dabei wird das Ausfindigmachen von fehlerhaften energetischen Eingaben bei real ausgestellten Energieausweisen, die Ermittlung deren Fehlerquote und Auswirkungen auf die energetischen Kennzahlen HWB, PEB, CO2 und IO3 angestrebt.
Energetisch relevanten Daten zum Gebäude, dessen Haustechniksystemen, Klimadaten, Nutzungsprofil und rechtlich relevante Eingaben wurden bei vier Energieausweisen auf deren korrekte Eingabe geprüft. Hierdurch konnten Fehlerquellen zur Eingabe von Gebäude- und Haustechnikdaten ausgemacht werden konnten. Eine genauere Kontrolle einzelner Eingaben an einer größeren Stückzahl von Energieausweisen ergab deutliche Fehlerpotentiale bei der Eingabe von PV- und thermischen Solaranlagen als auch bei der Berechnung des Ökoindex (OI3).
Aufgrund des anhaltenden Klimawandels wird eine Reduzierung des Ausstoßes von Kohlendioxid (CO2) immer wichtiger. Dabei könnte die Verwendung und Weiterentwicklung von CO2-Gashydraten als „Carbon Capture“-Methode (CC) einen großen Beitrag leisten. Bei der Bildung von Gashydraten wird Gas in den Hohlräumen eines Hydratgitters, welches sich unter hohen Drücken und niedrigen Temperaturen bildet, eingeschlossen. In dieser Arbeit wurden verfahrenstechnische Methoden getestet, um die Dynamik der Gashydratbildung zu verbessern. Dies wird vor allem durch eine Verbesserung von Massen- und Wärmetransport erreicht. Das Hauptproblem für die langen Bildungszeiten ist unter anderem eine sehr geringe Kontaktfläche. Diese kann durch den Einsatz eines Rührers, eines permanenten Gasdurchflusses und durch die Verwendung von Dry Water erhöht werden. Dry Water besteht aus vielen winzigen Wassertröpfchen, die von hydrophobiertem Siliziumdioxid (SiO2) umschlossen sind. Dadurch kann die Dauer der Induktions- und Wachstumsphase der Gashydratbildung verkürzt werden.
In dieser Arbeit wird ein Reaktor mit 30 ml Volumen und ein Schrägblattrührer mit einem Durchmesser von 17 mm verwendet. Der Rührer wurde bei einer maximalen Drehzahl von 15 000 rpm ca. alle 10 min für max. 30 s betrieben, bis die Wachstumsphase der Gashydratbildung beginnt. Der Gasdurchfluss hatte einen Volumenstrom von ca. 4 slm. Das verwendete Dry Water wurde in einem Haushaltsmixer bei 25 000 rpm aus Kieselsäure und Wasser hergestellt und besitzt einen Wasseranteil von 95 %. Es wurden unterschiedliche Kombinationen getestet. Die kürzeste Induktionszeit wurde mit durchschnittlich 6,9 min durch den Einsatz eines Rührers in Kombination mit einem Gasdurchfluss und Wasser erreicht, bei einem Volumenverhältnis zwischen Gas und Wasser von 8,8 v/v nach 60 min. Die größte Menge an Gashydrat konnte durch den Einsatz von Dry Water in Kombination mit einem Gasdurchfluss erreicht werden. Das führte nach 60 min zu einem Volumenverhältnis zwischen Gas und Wasser von 14,9 v/v. Die Induktionszeit betrug dabei 120 min.
In unserer digitalen Welt haben es einige Technologie-Marken bis ganz nach oben geschafft. Große Tech-Unternehmen wie Apple, Amazon, Microsoft und Google belegen die ersten Plätze der Best Global Brands im Jahr 2021 (Interbrand, 2021). Aber auch Automobilhersteller wie Toyota, Mercedes-Benz und BMW spielen ganz oben mit.
Wir möchten zunehmend mit unserer Außenwelt vernetzt sein, auch während dem Autofahren (Ulrich, 2015). So haben wir die Möglichkeit, unser Smartphone über eine Integrations-Schnittstelle, wie z.B. Apple CarPlay, in das vorhandene Infotainment-System des Autos zu integrieren. Durch die Integration werden zwei Systeme von unterschiedlichen Marken, basierend auf verschiedenen Styleguides, auf einem Bildschirm abwechselnd genutzt und dargestellt. Man kann zwischen den beiden Systemen hin und her wechseln, je nachdem, welche Funktionen man gerade nutzen möchte. Dabei entsteht einerseits ein heterogenes Benutzererlebnis für die Nutzerinnen und Nutzer, und auch für Designerinnen und Designer entstehen gewisse Herausforderungen. Lassen sich die Systeme unterschiedlicher Marken bis zu einem gewissen Punkt visuell aneinander annähern, und kann dadurch die Usability für die Nutzerinnen und Nutzer erhöht werden? Mit diesen Herausforderungen im Design beschäftigt sich diese Arbeit.
Ergebnis ist die Konzeption eines Gestaltungssystems, welches einen Vorschlag für die Annäherung zwei heterogener grafischer Benutzeroberflächen von zwei unterschiedlichen Marken bietet, wenn diese zusammen auf einem Bildschirm dargestellt und von den Nutzerinnen und Nutzern genutzt werden können. Anhand des Systems können die Interfaces aneinander angenähert werden, und sich dennoch über identifizierte Gestaltungselemente differenzieren.
Durch künstliche Intelligenz gesteuerte Prozesse haben einen großen Einfluss auf unsere Wahrnehmung und auch umgekehrt beeinflussen sozio-kulturelle Vorstellungen digitale Prozesse. Technologien, die von einer durch geschlechtsspezifische Datenlücken geprägten Gesellschaft entwickelt werden, reproduzieren stereotype Narrative und Gender Biases. Die Arbeit mit der Forschungsfrage Wie tragen Suchmaschinen zu einer Fortschreitung von Gender Biases durch geschlechtsspezifische Datenlücken bei?, wird mit aus diversen Bereichen herangezogener Literatur, sowie eigenen experimentellen Ansätzen zur Erkenntnisgewinnung verfasst. Die Problemstellung wird in die folgenden Bereiche unterteilt und diskutiert: die Gender Data Gap, welche fehlende Daten über nicht-männliche Personen beschreibt, die Gender Gap, die das Fehlen nicht-männlicher Personen in Entwicklungsprozessen thematisiert und Algorithmische Biases, welche mit unterschiedlich starkem menschlichen Einfluss dargelegt werden. Die durchgeführten Untersuchungen befassen sich mit Darstellungen von Geschlecht durch die Suchmaschine Google. Es konnte bestätigt werden, dass stereotype Identitätsdarstellungen vorkommen und Google eine generisch-maskuline Sichtweise vertritt, wodurch geschlechtsspezifische Datenlücken verstärkt werden. Mit dem Ziel, Biases in digitalen Prozessen sichtbar zu machen, werden in dieser Arbeit gestalterische Lösungsansätze präsentiert, die an verschiedenen Punkten der Problemstellung anknüpfen.
Kooperation setzt einen Informationsaustausch voraus. Die Veränderung der Kooperation durch die Globalisierung und Dezentralisierung von zusammenarbeitenden Personen und Organisationen ließen neue Kommunikationswege entstehen. Innerhalb der Jahre 1980 – 2022 wurden Technologien entwickelt, die den Informationsaustausch und die soziale Interaktion im digitalen Raum beeinflussen. Ein wesentliches Werkzeug dafür sind sogenannte Groupwares. Sie sind „[...] computer-based systems that support groups of people engaged in a common task (or goal) and that provide an interface to a shared environment.“ (Ellis; Gibbs; Rein 1991)
Das Ziel dieser Arbeit ist die Gestaltung einer solchen Groupware bzw. eines Kollaborationstools als Unterstützung für Meetings auf Basis gesellschaftlicher Einflüsse. Beginnend mit der aktuellen Beschaffenheit und Klärung der Begriffswelt, folgt darauf die Auseinandersetzung mit theoretischen Hintergründen, die eine Bearbeitung dieses Themas erst erlauben. Im nächsten Schritt wird die technische Realisierung mit all ihren Projektschritten, vom Grundgedanken bis hin zum Einsatz in unterschiedlichen Bereichen, erläutert. Die durchgeführte Evaluation in simulierten Umgebungen gibt Rückschlüsse auf eine Adaption.
Anschließend werden Empfehlungen für eine weitere Entwicklung und Untersuchungen abgegeben und zukünftige Möglichkeiten behandelt.
Mit der VRV 2015 wurde die österreichische Voranschlags- und Rechnungsabschlussverordnung reformiert. Die vorangegangene VRV 1997 wurde dadurch großteils abgelöst. Grundstruktur bildet dabei der Drei-Komponenten-Haushalt bzw. das Drei-Komponenten-Rechnungssystem bestehend aus Vermögens-, Finanzierungs- und Ergebnishaushalt. In diesen Haushalten werden die Finanzdaten der einzelnen österreichischen Gemeinden gesammelt.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, unter Verwendung dieser Finanzdaten relevante Finanzkennzahlen zu identifizieren, welche Rückschlüsse auf die Finanzlage einer Gemeinde ermöglichen. Somit wurden die öffentlich auf der Onlineplattform www.offenerhaushalt.at zur Verfügung stehenden Daten von 1.327 der insgesamt 2.095 österreichischen Gemeinden verwendet. Da der Fokus in dieser Arbeit ausschließlich auf Gemeinden liegt, wurden nur Marktgemeinden und Gemeinden ohne Status berücksichtigt, um die Forschungsfrage beantworten zu können. Dafür wurden in einem ersten Schritt sorgfältig ausgewählte Kennzahlen berechnet und für jede Kennzahl wurde ein Bewertungsschema erstellt. Anschließend wurden die Gemeinden in verschiedene Gruppen eingeteilt und mittels verschiedener Methoden der deskriptiven und multivariaten Statistik analysiert. Die Gemeinden wurden anhand ihrer Einwohnerzahl, ihrer Kennzahlbewertung und ihrer Ähnlichkeit in jeweils drei Gruppen eingeteilt. Die Analysen anhand dieser Einteilungen führten zum Ergebnis, dass vor allem größere Gemeinden eine bessere Finanzlage aufweisen als kleine und mittelgroße Gemeinden. Zudem konnten einzelne Kennzahlen (Eigenertragsquote, Quote freie Finanzspitze und Nettovermögensquote) als relevante Einflussfaktoren für die Beschreibung der Finanzlage einer Gemeinde identifiziert werden. Ein Zusammenhang zwischen Bundesland und Finanzlage konnte nicht hergestellt werden. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die VRV 2015 die Transparenz und Vergleichbarkeit der Finanzdaten der Gemeinden erhöht. Auch die Berechnung aussagekräftiger Kennzahlen bietet zusätzliche Möglichkeiten die Gemeinden zu vergleichen. Auch wenn der zur Verfügung stehende Datensatz (noch) nicht vollständig ist, birgt die VRV 2015 und die damit verbundene verbesserte Übersicht großes Potenzial zur Vereinfachung der Bewertung und Vergleichbarkeit von Gemeinden.
Wohnzukünfte
(2022)
Die Thematik Wohnen ist in ihren Abhängigkeiten vielschichtig und damit komplex. Wird der Fokus jedoch nicht auf die einzelnen Aktanten, sondern auf die Beziehungen gelegt, kristallisiert sich die Nachbarschaft mit ihren Bewohner:innen an der Schnittstelle zu allen anderen Akteur:innen heraus. Vorstellungen von Gesellschaften in Form von Ideologien und die Gestaltung von Räumen sind direkt miteinander verknüpft. Doch die zeitgenössische Architektur basiert noch immer auf dem Wohnverständnis des 19. Jahrhunderts, der patriarchalen Kleinfamilie. Zeitgenössisch verändern sich Lebensformen aber zunehmend und werden immer vielfältiger. Welche Wünsche, Bedürfnisse und Anforderungen haben also Menschen heute an ihren Wohnraum? Wie stellen sie sich ihre Zukunft des Wohnens vor und was bedeutet für sie, sich zuhause fühlen? Was möchten Menschen mit anderen teilen und wie sieht für sie eine gute Nachbarschaft aus?Es gibt viele Studien und Erhebungen im Bereich der ‚Hard Facts‘, also Haushaltsgröße, Wohnfläche, Nutzungsfläche oder Preis, doch bis dato kaum relevantes, öffentlich zur Verfügung stehendes Wissen im Bereich der ‚Soft Facts‘, die die eben aufgeworfenen Fragen beinhalten. Diese Wünsche und Bedürfnisse lassen sich nur schwer mit klassisch standardisierten Erhebungs- und Beteiligungsformaten erfassen, wie sie in herkömmlichen Beteiligungsprozessen der Quartiers- und Immobilienentwicklung, aber auch von Statistikunternehmen eingesetzt werden.
Die Materialität jedoch, die Methode, mit der Wünsche und Bedürfnisse erfasst werden sollen, hat einen maßgeblichen Einfluss darauf, welche Handlungsabläufe bzw. welche unterschiedlichen Gesellschaftsstrukturen hervorgerufen werden. ‚Körperliches‘ Wissen, das über das Ausüben sozialer Praktiken entsteht, entspricht oftmals nicht dem Explizierten, weshalb das wirkliche Tun, statt nur das Darüber-Sprechen, in der Erforschung von komplexen, sozialen Phänomenen so wichtig ist. Praxisintegrierende Designforschung kombiniert mit einem Mixed-Methods-Ansatz ermöglicht genau das. Im Forschungsprozess dieser Masterarbeit wurden auf diese Weise vier Formate zur Erforschung von Wünschen und Bedürfnissen der Vorarlberger:innen an den (erweiterten) Wohnraum entwickelt, getestet, evaluiert und zur Datenerhebung eingesetzt. Die daraus entstandenen Daten wurden multiperspektivisch interpretiert, diskutiert und zu zwölf Thesen, zwölf möglichen ‚Wohnzukünften‘ synthetisiert.
Unbegreiflich? Begreif mich!
(2022)
Fehlendes Wissen führt zu fehlendem Verständnis und beeinträchtigt die Empathie gegenüber Menschen mit Behinderungen und deren Lebensumständen.
Diese Arbeit untersucht bisherige Methoden zur medialen Verständnisvermittlung chronischer Krankheiten mittels Seznografie. Der Fokus liegt dabei auf rheumatischen Erkrankungen. Die Analyse beinhaltet Aspekte der Wahrnemungsvermittlung, welche bislang noch nicht oder ungenügend erforscht wurden. Es werden Beispiele zu verschiedenen Inszenierungen von Krankheit und deren Auswirkungen auf die Betroffenen gesammelt und analysiert. Dabei wird beurteilt, welche Methoden zur Vermittlung eingesetzt werden können, um durch das Erlebnis von Objekten die Empathie gegenüber körperbehinderten Menschen zu steigern und in weiterer Folge deren Inklusion in die Gesellschaft zu verbessern. Die Kombination aus faktischem Wissen gekoppelt mit einer Selbsterfahrung verstärkt den Lerneffekt und kann das Verhalten nachhaltig beeinflussen. Durch das immersive verstehen einer Situation besteht die Möglichkeit Empathie aufzubauen und zu stärken. Diese Faktoren werden bei der Konzipierung mit einbezogen und sind maßgeblich für die Struktur der Ausstellung.
Das erarbeitete Austellungskonzept baut auf bisherigen best practice Beispielen, sowie recherchierten Methoden auf, wobei die Besucher:innen immersiv mit dem Thema Behinderung und chronische Krankheiten konfrontiert werden. Dieses Konzept ist in Form einer Partitur dieser Arbeit beigelegt, um den Erlebnispfad durch die erarbeiteten Inhalte und Darstellungen übersichtlich zu präsentieren. Die entwickelten Objekte wurden durch Recherche und anhand von Interviews auf ihre Eignung geprüft und in ihrer Wirkung und Relevanz bestätigt.
Lingerie
(2022)
Insignien der Macht
(2022)
Die Coronavirus Pandemie hatte einen tiefgreifenden Einfluss auf die Art und Weise wie Staats- und Regierungschefs weltweit digitale Netzwerke für politische Kommunikation nutzen. Während PolitikerInnen über soziale Netzwerke vermehrt versuchten ihre WählerInnen zu erreichen, suchten auch NutzerInnen vermehrt auf Kanälen politischer AkteurInnen nach aktuellen Informationen zum Coronavirus. Die Pandemie hat gezeigt, dass die visuelle Kommunikation führender politischer AkteurInnen auf Social Media an Bedeutung gewinnt und als zunehmend zentrale Ressource politischen Handelns kritisch hinterfragt werden sollte. In digitalen Öffentlichkeiten ändern sich zunehmend Rahmenbedingungen visueller politischer Kommunikation. Durch Soziale Netzwerke erhalten PolitikerInnen die Möglichkeit einer ungefilterten Kommunikation mit ihren Wählergruppen. Aus Überlegungen über den Prozesswandel der politischen Kommunikation, stellt sich die Frage wie visuelle politische Kommunikation auf Social Media durch empirische Forschung und visuelle Analysen in ihren Inszenierungsstrategien dekodiert werden kann. Im Rahmen des Forschungs- und Designprojektes Insignien der Macht: Die Entschlüsselung visueller politischer Kommunikation im Zeitalter Visueller Politik soll auf Basis von Visual Literacy und der Bildpädagogik nach Otto Neurath eine visuelle Sammlung erstellt werden, die als Hilfsmittel zur Entschlüsselung inszenierter Bildmaterialien auf Social Media einen Beitrag zur kritischen Betrachtung von Bildern im Zeitalter Visueller Politik durch eine designpraktische Übersetzungsleistung der Forschungserkenntnisse leisten soll.
Untersuchung zur Lösbarkeit der Rückwärtskinematik eines 6-DOF Roboter mit einem neuronalen Netz
(2022)
Das Berechnen der inversen Kinematik ist komplex und muss für jeden Robotertyp individuell gelöst werden. Da ein Manipulator ohne die Rückwärtskinematik, die die erforderlichen Achsvariablen für eine Ziellage ermittelt, in der Praxis nicht verwendet werden kann, ist dieses Problem elementar in der Robotik. In dieser Arbeit wird der Ansatz zur Lösung der inversen Kinematik mit einem neuronalen Netz für einen Roboter mit sechs Freiheitsgarden untersucht. Dabei ist besonders darauf zu achten alle Mehrdeutigkeiten der inversen Kinematik beim Training zu berücksichtigen, da sonst das Kriterium des Determinismus zwischen Inputs und Outputs verletzt wird, was verhindert, dass ein Netz für das Problem trainiert werden kann. Es hat sich gezeigt, dass der Optimierungsalgorithmus Adams ebenso gute Ergebnisse wie der Scaled Conjugated Gradient erzielt. Die in Tensorflow verwendete typischen Aktivierungsfunktion Tangens hyperbolicus, weist im Vergleich zu anderen untersuchten Aktivierungsfunktionen, die in Tensorflow implementiert sind, die beste Performance auf. In MATLAB hingegen weist die Log sigmoid Aktivierungsfunktion die beste Performance von den implementierten Aktivierungsfunktionen auf. Zusätzlich verringert das Einschränken der Achsvariablen auf die tatsächlichen Achsbeschränkungen beim Trainieren des Netzes, sowohl den Netzwerkfehler als auch die Datenmenge, die benötigt wird, damit das Netz gut generalisiert. Abschließend stellt sich heraus, dass die trainierten Netze keine Praxistauglichkeit aufweisen, da der erzielte Netzwerkfehler zu groß ist. Da alle Mehrdeutigkeiten durch geometrische Analyse ausgeschlossen sind und ein ausreichend großer Datensatz verwendet wurde, kann mit den hier vorgestellten Ansätzen das Ergebnis nur durch komplexere Netze und damit mehr Daten verbessert werden. Andere Ansätze die zusätzliche Informationen zur Berechnung der Achswinkel zur Verfügung stellen könnten zudem auch bessere Ergebnisse erzielen. Darüber hinaus könnte es sinnvoll sein, Ansätze zu untersuchen, die sich die Achsbeschränkungen zunutze machen.
Der Begriff Digital Rights Management (DRM) umfasst Richtlinien, Techniken und digitale Werkzeuge, mit denen die Nutzung digitaler Inhalte eingeschränkt, gesteuert und kontrolliert werden kann. Im Wesentlichen werden dabei Technologien von Rechteinhaber:innen zur Zugangs- und Nutzungssteuerung sowie Verfolgung von Rechtsverstößen und gegebenenfalls sogar zur differenzierten Abrechnung digitaler Inhalte angewendet. Herkömmliche DRM-Systeme bestehen hauptsächlich aus Software und stützen sich auf softwarebasierte IT-Sicherheit. Um die IT-Sicherheit von DRM-Systeme auszuweiten, können Hardwarekomponenten eingesetzt werden. Die Kombination aus software- und hardwarebasierter IT-Sicherheit wird als Trusted Computing (TC) bezeichnet und ermöglicht Rechteinhaber:innen völlig neue Szenarien.
Um die Möglichkeiten von DRM mit TC zu erforschen bzw. diese zu demonstrieren, wurde im praktischen Teil dieser Arbeit eine technische und organisatorische Maßnahme prototypisch umgesetzt, mit der es einem Auftraggeber-System möglich ist, mit einer definierten Lizenz (bzw. DRM-Policy) sensible proprietäre Daten an ein Auftragnehmer-System zu senden, sodass dieses die sensiblen Daten nur auf eine Art und Weise verwenden kann, wie die Lizenz es vorgibt. Zur Umsetzung der Systeme wurde ein kryptografischer Coprozessor - genannt Trusted Platform Module (TPM) - verwendet. Das TPM verfügt über weitreichende kryptografische Funktionalitäten und bietet eine hardwarebasierte IT-Sicherheit. Das Gesamtsystem wurde somit als zweiteiliges System, ein Auftraggeber-System und ein Auftragnehmer-System, umgesetzt.
Im theoretischen Teil der Arbeit wird zuerst auf DRM und anschließend auf TC eingegangen. Besonders einige wichtige Funktionalitäten des TPM, welche in das System integriert wurden, werden erläutert. Des Weiteren wird auch das abhörsichere Kommunikationsprotokoll Hypertext Transfer Protocol Secure (HTTPS) vorgestellt und erklärt. HTTPS wird verwendet für den geschützten Datenaustausch zwischen den beiden Teilsystemen. Wie das Gesamtsystem inklusive der beiden Teilsystemen umgesetzt wurde, sowie welche Features es bietet und wie es funktioniert wird auch in einem Kapitel präsentiert und erläutert. Abschließend werden die positiven und negativen Aspekte des Systems sowie eine auf eigener Meinung beruhende Schlussfolgerung präsentiert.
Seit der Einführung von modernen Smartphones steigt die Bildschirmdiagonale der mobilen Endgeräte Jahr für Jahr. Dies ist sowohl ein Fluch als auch ein Segen zugleich. Einerseits kann auf einer größeren Bildschirmfläche eine größere Anzahl von Inhalten grafisch dargestellt werden. Andererseits bedeutet dies aber auch, dass Interaktionen mit der gesamten verfügbaren Bildschirmfläche sich als immer schwieriger gestalten. Insbesondere bei der einhändigen Bedienung des Smartphones mit dem Daumen erfordern ungünstig platzierte klickbare Bedienelemente eine erhebliche Streckung des betreffenden Fingers oder sogar die Unterstützung durch die andere Hand. Dadurch kann die Präzision von Berührungsinteraktionen beeinträchtigt werden. Es stellt sich deshalb folgende Forschungsfrage: „Inwiefern hängt die Berührungspräzision von unvorteilhaft positionierten Bedienelementen in Smartphones ab und wie unterscheiden sich die verschiedenen Altersgruppen hinsichtlich Smartphone Interaktionen?“ Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurde eine quantitative Studie im Design einer interaktiven Umfrage für Smartphones programmiert und an potentielle Teilnehmer:innen versandt. Dabei wurden die Teilnehmenden aufgefordert vordefinierte Haltegriffe einzuhalten. Es wurden die Berührungsinteraktionen und die Antworten der Teilnehmenden protokolliert und anschließend analysiert. Bei der Datenanalyse wurden die erhobenen Daten der Teilnehmenden in vier Altersklassen unterteilt und anschließend auf Differenzen bezüglich der Bedienpräzision untersucht. Die Darstellung und der Vergleich der Benutzer:inneninteraktionen durch OffsetVektoren ergab, dass die Versuchsgruppe der Senioren bei allen vordefinierten Haltegriffen eine signifikant geringere Präzision in Bezug auf die Berührungsgenauigkeit aufwies als die anderen Testgruppen. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass Objekte, die weiter von der natürlichen Fingerposition entfernt sind, mit einer geringeren Präzision selektiert werden als Objekte, die in unmittelbarer Nähe zum bedienenden Finger positioniert sind. Dies zeigte sich sowohl bei der Bedienung mit dem Daumen als auch mit dem Zeigefinger und ist abhängig vom Winkel des bedienenden Fingers zum Smartphone.
Das Ziel dieser Arbeit ist die Analyse und Entwicklung einer Aktor-Bibliothek in Rust. Existierende Aktor-Bibliotheken in Rust verletzen grundlegende Regeln des Aktor-Modells, wodurch diese in nicht allen Anwendungsfällen verwendet werden können. Des Weiteren existiert keine strukturierte Arbeit zu der Entwicklung einer Aktor-Bibliothek in Rust. Die in dieser Arbeit entwickelte Bibliothek entspricht einerseits den Ideen des Aktor-Modells, andererseits wird die Erarbeitung und die durchlaufene Analyse der Bibliothek durch diese Arbeit dokumentiert. In einem ersten Schritt wird das Aktor-Modell und grundlegende Spracheigenschaften von Rust eingeführt, bevor das Design der entwickelten Aktor-Bibliothek vorgestellt und getroffene Design-Entscheidungen beschrieben und begründet werden. Darauffolgend werden die Implementationen der relevantesten Komponenten der Bibliothek beschrieben und anhand von Code-Beispielen erklärt. Des Weiteren wird das Design und die Implementation eines Test-Frameworks für Aktoren präsentiert, das das Testen von Aktoren erleichtern soll. Anhand der Implementation eines Praxisbeispiels wird die entwickelte Aktor-Bibliothek mit Java Akka durch Code-Vergleiche und Benchmarks verglichen. Hierbei wird gezeigt, dass die Verwendung der entwickelten Bibliothek mit einem vergleichbar gleich großen Code-Aufwand zu denselben und mitunter besseren Ergebnissen führen kann. Abschließend werden vorhandene Einschränkungen der entwickelten Bibliothek und deren Auswirkungen beschrieben.
Die tägliche Arbeit von Büroangestellten besteht oft aus Aufgaben, die sich in verschiedenen Zeitabständen wiederholen. Die Art unterscheidet sich abhängig vom Berufsfeld. Jedoch kostet deren Ausführung Zeit und den stört Arbeitsfluss. Könnten diese Aufgaben automatisiert werden, hätte dies den Vorteil, dass zeitliche Ressourcen freigesetzt würden und es dadurch zu einer Steigerung der Produktivität käme, da diese zusätzlichen Ressourcen anderweitig genutzt werden könnten. Daher ist es notwendig geeignete Aufgaben ausfindig zu machen und anhand der entsprechenden Technologien zu automatisieren.
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die repetitiven Aufgaben in der definierten Zielgruppe zu eruieren und diese in weiterer Folge zu automatisieren. Dazu wird folgende Forschungs-frage gestellt: „Implementierung eines Chatbots anhand von der SAP zur Verfügung gestellter Technologien, um repetitive Aufgaben zu automatisieren.“
Die Umsetzung der Arbeit erfolgte im Rahmen der Tätigkeit bei einem SAP Beratungshaus. Dadurch beschränkt sich die Zielgruppe auf hausinterne SAP Berater*innen und SAP Tech-nologien. Ziel dieser Arbeit war es, einen Prototypen zu implementieren der es ermöglicht, dass die Berater*innen sich täglich wiederholende Aufgaben anhand eines Chatbots automa-tisiert ausführen können. Als Ergebnis dieses Greenfield Projektes sollte ein Proof-of-concept zur Verfügung gestellt werden, der die ausgewählten Anwendungsfälle abdeckt und eine Grundlage für die Erweiterung bildet. Die Hauptaufgabe liegt zum einen in der Erfassung der Anwendungsfälle und zum anderen im Aufbau von entsprechendem Know-How für die Um-setzung mit den ausgewählten Technologien.
Als Technologie, zur Interaktion mit dem Benutzer, wird für den Chatbot die SAP Conversati-onal AI verwendet. Zur Ausführung der Aufgaben erfolgt die Umsetzung anhand der SAP In-telligent Robot Process Automation im Zusammenspiel mit dem SAP GUI Scripting und an-wendungsfallspezifischen ABAP Programmen.
Die Evaluation der User Expirience erfolgt in Form des SUMI Fragebogens. Dieser untersucht die Dimensionen der Effizienz, Beinflussbarkeit, Hilfsbereitschaft, Kontrollierbarkeit und Er-lernbarkeit. Für die Durchführung der Untersuchung wurden den Anwender*innen Szenarien vorgelegt, welche alltägliche Situationen widerspiegeln. Basierend auf diesen Szenarien soll-ten die Aufgaben mit Hilfe des Chatbots gelöst werden. Das Ergebnis der Untersuchung zeigt, dass der Prototyp vor allem in den Bereichen der Effizienz und der Kontrollierbarkeit einiges an Verbesserungspotenzial offenbart hat. Jedoch wird der Nutzen der Anwendung von acht der zehn Testpersonen als wichtig bis sehr wichtig eingestuft.
Die Umsetzung legt die Möglichkeiten und das Potenzial der Technologien offen und stellt mit dem Prototypen eine solide Grundlage für zukünftige Entwicklungen zur Verfügung. Weiters werden durch die Evaluation die Schwächen und Stärken offengelegt und ein Konzept ver-wendet, welches auch für zukünftige Erweiterungen verwendet werden kann.
Krypto-Assets im Treasury
(2022)
Die Unternehmensplanung ist ein Pfeiler der Unternehmenssteuerung und dient zur Prognose der zukünftigen Geschäftsentwicklung sowie als Grundlage für Entscheidungen und Maßnahmen. Es wird auf diverse Charakteristiken der Unternehmensplanung eingegangen, wie die strategische und operative Planung. Die Planungsarten fokussieren sich auf Budget und Forecast. Zu diesen werden verschiedene bisherige Studien vorgestellt.
Die Forschungsfrage untersucht, wie sich in den vergangen zwei Jahren der Planungsprozess in der Bodenseeregion verändert hat und welche Treiber es für die Veränderungen gab. Die quantitative Untersuchung mittels einer Online-Umfrage erfolgt vor dem Hintergrund einer nicht nachlassenden Unsicherheit bedingt durch die Corona-Pandemie. Ein neuer Blickwinkel auf die Unternehmensplanung ist die Analyse von Unterschieden aufgrund der gewählten Unternehmensausrichtung Massenproduktion oder Auftragsfertigung. In den Ergebnissen zeigen sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Geschäftsmodellen. Die Hälfte der befragten Unternehmen hat die Planung angepasst und z.B. die Planungsdauer verkürzt oder Szenarien verwendet.
Der Begriff der Nachhaltigkeit und der damit einhergehende Druck der Gesellschaft auf Unternehmen nimmt stetig zu. Unternehmen haben in den letzten Jahren damit begonnen, nachhaltige Ansätze im Rahmen ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit zu integrieren und nach außen hin zu vertreten.
Das Ziel dieser Arbeit ist die Entwicklung eines sogenannten ESG-Leitfadens, welcher als zusätzliches Analysewerkzeug im Rahmen einer Unternehmensprüfung von Private-Equity-Gesellschaften eingesetzt werden kann. Der Leitfaden gilt als Leitlinie für die Einhaltung von ESG-Kriterien sowie den Bestimmungen der EU-Offenlegungsverordnung für nachhaltige Finanzprodukte.
Im Rahmen einer umfassenden Recherche wurden in einem ersten Schritt bestehende Due-Diligence-Prüfungen auf nachhaltige Aspekte untersucht. Anschließend wurden weitere Kriterien zur Erfüllung der ESG-Aspekte auf Basis einer entwickelten Methodik extrahiert und in den vorgesehenen Leitfaden implementiert. Weiters wurde sichergestellt, dass mit der Anwendung des Leitfadens die Grundzüge der EU-Offenlegungsverordnung eingehalten werden können.
In einem abschließend durchgeführten Anwendungstest wurde die Einsatzfähigkeit des Leitfadens bestätigt. Der Erfolg des ESG-Leitfadens, im Hinblick auf einen später darauf zurückzuführenden wirtschaftlichen Erfolg, kann lediglich in Kombination mit weiteren Prüfmethoden sichergestellt werden.
Controlling im Bauprojekt
(2022)
Berühmte Beispiele zeigen, dass Bauprojekte Schwierigkeiten haben, im geplanten Zeit- und Kostenrahmen realisiert zu werden. Diese spezielle Art der Projekte ist individuellen Heraus- forderungen und Risiken ausgesetzt. Dem Controlling kommt im Bauprojekt eine besondere Bedeutung zu, da es helfen kann, diesen Herausforderungen zu begegnen. Das Controlling kann das Projektmanagement dabei unterstützen, die gesetzten Ziele zu erreichen und die Transparenz im Bauprojekt zu erhöhen.
Mithilfe der vorliegenden Arbeit wird versucht, Erfolgsfaktoren für das Controlling in Baupro- jekten zu identifizieren. Um diese Forschungsfrage zu beantworten, wurden leitfadengestützte Interviews mit 15 Beschäftigten von im Bauprojekt beteiligten Berufsgruppen geführt (3 Archi- tekt/-innen, 3 Fachplaner/-innen, 3 Bauunternehmer/-innen sowie 6 Projektleiter/-innen). Die Interviews decken die folgenden Bereiche ab: Herausforderungen von Bauprojekten, Projekt- controlling, Risikomanagement und Erfolgsfaktoren.
In den 13 Jahren seit Einführung der IFRS für KMU in Deutschland belegen mehrere Studien, dass dieser Standard, entgegen der Erwartungen, keine Erfolge im Bereich der Anwenderzahlen erzielen konnte. Trotz der Entwicklung eines international angepassten und auf die Bedürfnisse der KMU fokussierten Rechnungslegungsstandards, blieb eine Etablierung innerhalb der KMU aus.
Ziel dieser Arbeit ist die Analyse, inwiefern eine doppelte Rechnungslegung nach IFRS und HGB wirtschaftliche und geschäftsanalytische Vorteile für die Anteilseigner deutscher KMU generiert. Aufbauend auf der beschriebenen Zielsetzung gilt es zu überprüfen, welche Anteilseigner deutscher KMU von dem doppelten Rechnungslegungsstandard adressiert werden und ferner, in welchem Ausmaß eine höhere Bedürfnisbefriedigung resultiert. Zunächst erfolgt im Rahmen einer umfassenden Literaturrecherche eine Untersuchung der Anteilseigner deutscher KMU und deren Anforderungen an ein Rechnungslegungssystem. Anschließend findet eine Überprüfung möglicher Vorteile statt, welche die Anwendung der IFRS für KMU befürworten würden. Darüber hinaus wurden zehn Experteninterviews durchgeführt mit der Intention, erworbene Erkenntnisse zu revidieren und überdies neue zu generieren. In einer abschließenden Inhaltsextraktion werden die gewonnen Annahmen artikuliert und anschließend interpretiert, um die zugrundeliegende Forschungsfrage zu beantworten.
Um die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen in Österreich zu erreichen, wird ab Juli 2022 die CO2-Steuer erhoben. In diesem Kontext fehlen für den Standort Vorarlberg jedoch Aussagen über das Nachhaltigkeitscontrolling im Allgemeinen und die Auswirkungen der CO2-Steuer im Speziellen.
Zur Beantwortung der Forschungsfragen wurde eine Online-Umfrage konzipiert, durchgeführt und statistisch quantitativ ausgewertet. Das entwickelte Nachhaltigkeits-Scoring-System soll klären, inwieweit die teilnehmenden Unternehmen, ein Nachhaltigkeitscontrolling implementiert haben. Zudem wurde geprüft, ob die CO2-Steuer einen Zusammenhang mit dem ermittelten Nachhaltigkeitsscore hat.
Der Mittelwert des Nachhaltigkeitsscore betrug 56,23 %, wobei die Ergebnisse eine hohe Variabilität (10 % bis 100 %) aufwiesen. In einigen Unternehmen wird nur ein rudimentäres Nachhaltigkeitscontrolling durchgeführt, während andere bereits sehr aktiv sind. Die Wirkung der CO2-Steuer ist sehr unterschiedlich. Der Korrelationskoeffizient nach Pearson ergibt zwar 0,053 und ist damit positiv (r > 0), dieser ist aber sehr schwach. Die Signifikanz (1-seitig) liegt bei p = 0,352. Somit wurde nachgewiesen, dass kein eindeutiger Zusammenhang zwischen der CO2-Bepreisung und dem Nachhaltigkeitsscore in Vorarlberg besteht.
Grüne Anleihen gewinnen als Finanzierungsinstrument für Unternehmen zunehmend an Interesse. Ziel der Masterarbeit ist es, Unternehmen für die zukünftige Emission von grünen Anleihen Handlungsempfehlungen für die Ausgestaltung des Green Bond Frameworks (GBF) und der Anleihebedingungen zu bieten. Die theoretische Annäherung an die Begriffe grüne Finanzierung sowie grüne Anleihen bildet den Rahmen für die empirische Untersuchung und gibt Hinweise auf Erfolgsfaktoren für die Erzielung einer grünen Prämie (Greenium). Anschließend werden die GBFs sowie die Ausstattungsmerkmale der grünen Anleihen von ATX-, DAX- und SMI-Unternehmen inhaltsanalytisch ausgewertet. Die Analyse belegt, dass die Emittentinnen in den GBFs unterschiedlich strenge Kriterien für die Verwaltung und Verwendung der Emissionserlöse von grünen Anleihen festlegen. Auf Basis dieser ordinal skalierten Konditionen wird ein Qualitätsindex entwickelt, der einen einfachen Vergleich von GBFs ermöglicht und gemeinsam mit den aus der Theorie abgeleiteten Er-folgsfaktoren die Basis für einen Kriterienkatalog für die Ausgestaltung von GBFs und Anleihekonditionen von grünen Anleihen bildet.
Das Thema Nachhaltigkeit wurde in den letzten Jahren zu einer stetig wachsenden Herausforderung für Unternehmen, welche sich in einer Nachhaltigkeitsberichtserstattung (kurz: NBE) etablierte. Die vorliegende Untersuchung der Entwicklung der NBE der DAX-40-Unternehmen basiert auf einem Kategorienkatalog, eigens entwickelt aus den SDGs. Hiermit ist es möglich Umfang und Metadaten der Berichte in einem standardisierten und vergleichbaren Format festzuhalten. Diese Informationen wurden mithilfe deskriptiver Betrachtung und statistischer Methoden ausgewertet. Dadurch wird aufgezeigt, dass trotz der quantitativen Entwicklung der Berichte und vermehrter Behandlung nachhaltiger Themen, diese inhaltlich sehr stark, aufgrund einer fehlenden Standardisierung bzw. Verpflichtung für die Publikation von Nachhaltigkeitsthemen, variieren. Dies führt dazu, dass sowohl der Vergleich von Berichten zwischen Unternehmen als auch von unterschiedlichen Berichten desselben Unternehmens nur mit sehr hohem Aufwand möglich ist. Sinnvoll wäre die weiterführende Forschung im Bereich der NBE für Großunternehmen nach Inkrafttreten der Regelungen der CSRD und im Speziellen der Vergleich der Nachhaltigkeitsberichtserstattung vor und nach der Standardisierung.
Mit dem geplanten EU Ecolabel für Finanzprodukte möchte die EU ein auf EU-Ebene etabliertes Label zur Zertifizierung nachhaltiger Geldanlagen schaffen. Ziel der Masterarbeit war es herauszufinden, welchen Stellenwert ein solches Siegel für junge Privatanlegende hätte und ob es für sie für die nachhaltige Geldanlage relevant wäre. Zur Beantwortung der Fragestellung wurde eine quantitative Studie unter Studierenden in Österreich und Deutschland im Alter von 18 bis 29 Jahren durchgeführt, welche für diese Arbeit als junge Privatanlegende definiert wurden. Zur Definition und Messung der Akzeptanz wurde ein Einstellungsmodell gewählt.
Die Ergebnisse zeigen, dass das geplante EU Ecolabel für Finanzprodukte für die Zielgruppe für die Nutzung zur nachhaltigen Geldanlage relevant wäre und entsprechend der in der Studie verzeichneten Einstellungshaltung eine Chance auf Akzeptanz bei ihnen hätte. Letztere könnte sich jedoch bei Veränderung der Meinungshaltung von Gesellschaft oder Umfeld verändern. Eine Nutzung des Siegels hätte mehrheitlich den Stellenwert der Unterstützung von Nachhaltigkeit im Allgemeinen sowie der Leistung eines persönlichen Beitrags zur Nachhaltigkeit.
In einem nächsten Schritt könnte sich weiterführende Forschung mit der Resonanz der Finanzinstitutionen und Unternehmen zum geplanten EU Ecolabel für Finanzprodukte beschäftigen.
Umgang mit negativen Effekten in Talentmanagement Programmen von Vorarlberger Großunternehmen
(2022)
Unternehmen müssen heute eine Vielzahl von Compliance-Anforderungen erfüllen. Bei Konsumgüterherstellern gewinnt hierbei die Erweiterte Herstellerverantwortung immer mehr an Bedeutung, deren unterschiedliche Gesetzgebungen in verschiedenen Ländern eingehalten werden müssen, um Bußgelder oder Vertriebsverbote zu verhindern. Unternehmen müssen folglich Wege finden, um die Compliance-Anforderungen möglichst ressourceneffizient und nachhaltig in Geschäftsprozessen zu implementieren.
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich daher mit der Frage, wie Unternehmen bei der sozialen und technischen Implementierung von Compliance-Anforderungen in Geschäftsprozessen vorgehen sollten, um eine möglichst hohe Akzeptanz und Umsetzungssicherheit zu gewährleisten. Basierend auf einer Literaturrecherche und der Modellierung praxisnaher Beispiele mit DMN werden schrittweise verschiedene Möglichkeiten zur Implementierung von Compliance-Anforderungen in Geschäftsprozessen, von der Anforderungsidentifikation bis zur Aufstellung von Business Rules, aufgezeigt.
Um Compliance-Anforderungen nachhaltig in Geschäftsprozessen zu implementieren, sollten die Anforderungen in den Geschäftsprozessen hinterlegt und deren Einhaltung regelmäßig durch Audits überprüft werden. Eine flexible und umsetzungssichere Möglichkeit bieten außerdem Business Rules. Auch spielen soziale Aspekte wie die Prozessorganisation, klare Zuordnungen von Rollen und Verantwortlichkeiten und Change-Management eine Rolle, da diese einen Einfluss auf die Akzeptanz durch die Prozessbeteiligten haben. Nur unter Beachtung der technischen und sozialen Aspekte können Compliance-Anforderungen in Geschäftsprozessen nachhaltig implementiert werden.
Dynamische Veränderungen, steigende Wettbewerbsintensität und ein hohes Maß an Komplexität charakterisieren das aktuelle Marktumfeld, in dem Unternehmen agieren müssen. Das Prozessmanagement muss diesen Veränderungen sowohl auf der strategischen, als auch auf der operativen Ebene begegnen. Eine Adaption des Konzepts der Agilität durch das Prozessmanagement wird daher zunehmend relevant, um die originären Ziele des Prozessmanagements zu erreichen. Allerdings gilt dies unter der Prämisse, dass die agilen Konzepte die Fähigkeiten des Prozessmanagements, auf Veränderungen nachhaltig zu reagieren, stärken. In diesem Zusammenhang sind in der Literatur Arbeiten und Texte zu unterschiedlichen Anwendungen der agilen Konzepte im Prozessmanagement zu finden. Unklar bleibt dabei sowohl, ob diese Texte auf einem gemeinsamen Verständnis des Konzepts basieren, als auch der Zusammenhang und die Vereinbarkeit mit traditionellen Methoden des Prozessmanagements. Unter diesen Voraussetzungen ist es das Ziel der vorliegenden Arbeit den Kontext aufzuzeigen, in welchem agile Konzepte im Prozessmanagement diskutiert werden, und wie diese mit Modellen des traditionellen Prozessmanagements zusammenhängen. Dazu werden ausgewählte Texte auf ihre Verwendung agiler Konzepte als Lösungsstrategien für das allgemeine Handlungsfeld der dynamischen Veränderungen der „VUCA Welt“ analysiert. Die identifizierten Konzepte werden in Bezug zu traditionellen Konzepten, wie dem BPM Life-cycle, kritisch hinterfragt. Die Erkenntnisse der Arbeit belegen, dass die aktuelle Marktsituation ein Umdenken im Prozessmanagement erfordert. Agile Konzepte können das Prozessmanagement dabei unterstützen und Alternativen zu traditionellen Vorgehensweisen aufzeigen. Dabei fehlen jedoch bisher standardisierte Anwendungskonzepte und ein einheitliches Verständnis des Begriffs der Agilität im Prozessmanagement. Ferner erfordern die ganzheitliche Betrachtungsweise und die originären Ziele des Prozessmanagements weiterhin den Einsatz traditionellerer Methoden als Fundament für die Einführung von agilen Konzepten im Prozessmanagement.
Das Supply Chain Management von Unternehmen war die letzten Jahre stark effizienzgetrieben und wird durch die Veränderung des Unternehmensumfelds in eine sogenannte VUCA-Welt zunehmend vor Herausforderungen gestellt. Um mit den Herausforderungen umgehen und die Lieferketten aufrechterhalten zu können, setzen immer mehr Unternehmen auf „Resilienz“ als neue strategische Ausrichtung. Da sowohl die internen als auch die externen Supply Chain Management Prozesse von der IT abhängig sind, ist das Business-IT-Alignment ein Bereich, der von einer strategischen Neuausrichtung des Supply Chain Managements stark betroffen ist. Das Ziel der Masterarbeit ist daher die Beantwortung der Fragestellung, wie sich eine strategische Neuausrichtung des Supply Chain Management von Effizienz hin zu mehr Resilienz auf das Business-IT-Alignment von Unternehmen auswirkt. Die Beantwortung der Fragestellung erfolgt anhand eines theoretisch-konzeptionellen Vorgehens. Die Ergebnisse der durchgeführten Recherchen und Methoden haben gezeigt, dass alle sechs Dimensionen des Business-IT-Alignments – Strategie, Prozesse, Infrastruktur, Plattformen, Applikation und Services – von einer strategischen Neuausrichtung betroffen sind. Moderne IT-Organisationen sind allerdings bereits auf einem guten Weg, die Anforderungen einer resilienten Strategieausrichtung zu unterstützen. Zudem hat die Bedeutung einer funktionierenden Zusammenarbeit zwischen den Fachabteilungen und der IT-Abteilung deutlich zugenommen, um im Störungsfall besser reagieren zu können.
Innerhalb des Managements haben sich im Laufe der Zeit Management-Disziplinen gebildet, die Unternehmen bei der systematischen Transformation unterstützen. Unter dem Einsatz von Vorgehensmodellen, Frameworks und abstrakten Darstellungsmethoden wird der Versuch unternommen, alle Aspekte eines Transformationsvorhaben zu berücksichtigen und den Anwender schrittweise durch die zunehmend komplexen und dynamischen Veränderungsprojekte zu führen. Begriffe wie das Business Engineering oder aber das Enterprise Architecture Management werden in diesem Zusammenhang oftmals benannt. Diese Management-Disziplinen überschneiden sich teilweise, bezogen auf die Vorgehensweise, die eingesetzten Methoden sowie den Inhalt und die Zielvorstellungen. Teilweise werden die Begrifflichkeiten synonym aufgegriffen, teilweise sind die Auffassungen über den Inhalt der Disziplinen unterschiedlich. In den Wirtschaftswissenschaften führen diese unterschiedlichen Auffassungen oftmals zu einer nicht unerheblichen Verwirrung. Begrifflichkeiten, die hierbei sehr ähnlich sind, können jedoch von unterschiedlicher Natur sein. Teilweise wird ein Umsturzversuch unternommen und Methoden sowie Best Practices werden für die eigenen Zwecke verwendet und als etwas „Neues“ veröffentlicht. Das Business Architecture Management, welches lange Zeit ausschließlich als Bestandteil des Enterprise Architecture Management angesehen wurde, hat sich mittlerweile innerhalb des Managements als eigene Management-Disziplin etabliert und versucht sich von anderen Management-Disziplinen abzugrenzen. Um mehr Klarheit über den Inhalt, die Charakteristika, die Merkmalsausprägungen und das Vorgehen zu schaffen, stellt diese Masterarbeit den Versuch dar, das Business Engineering mit dem Business Architecture Management im gemeinsamen Kontext zueinander zu untersuchen. Es werden die Fragen geklärt, welche Belastbaren Erkenntnisse der Vergleich beider Disziplinen ergibt, und ob eine sinnvolle Einordung beider
Disziplinen zueinander möglich ist.
Der Implementierungsprozess einer Unternehmensstrategie im Kontext der digitalen Transformation
(2022)
Die Digitalisierung in Unternehmen und somit der Vormarsch von Industrie 4.0 zählen zu den am häufigsten besprochenen Themenfeldern der letzten Jahre. Mit Industrie 4.0 fallen auch Schlagwörter wie ‚Internet of Things‘ oder ‚Big Data‘. Diese Technologien sind dafür zuständig, die Produktion zu vernetzen, Daten aufzubereiten und somit einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen. Dem gegenüber steht die altbewährte ‚Lean Six Sigma‘-Methode, die große Beliebtheit in Unternehmen genießt und weltweit angewandt wird.
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist, die Auswirkungen des digitalen Wandels auf die Methode Lean Six Sigma zu untersuchen. Daraus resultiert auch die Forschungsfrage: Welche Chancen und Risiken birgt der digitale Wandel durch Industrie 4.0 für die Nutzung von Lean Six Sigma in Unternehmen?.
Um die Forschungsfrage beantworten zu können, wird in dieser Masterarbeit auf mehrere Fachquellen Bezug genommen, in denen der Zusammenhang zwischen Industrie 4.0 und Lean Six Sigma sowohl theoretisch als auch praktisch untersucht wird. Damit bewegt sich die Arbeit im theoretisch-konzeptionellen Bereich. Insgesamt 47 relevante Beiträge wurden dabei identifiziert.
Aus den Beiträgen ergeben sich vier Technologien, die den größten Einfluss auf Lean Six Sigma und den DMAIC-Zyklus (Define, Measure, Analyze, Improve, Control) haben. Diese Technologien sind Big Data, Data-Mining, Process-Mining und Simulation. Durch eine genaue Analyse der Literatur wird gezeigt, dass sich ein Zusammenspiel der beiden Methoden lohnt; es wird aber auch darauf hingewiesen, dass Risiken zu beachten sind.
Keywords: Lean Six Sigma, Industrie 4.0, Big Data, Data-Mining, Process-Mining, Simulation
In Anbetracht der zahlreichen Herausforderungen und Entwicklungen, denen mittlere und große Unternehmen ausgesetzt sind, besteht heute oft die Situation, dass zwischen der Geschäftsprozessarchitektur und IT-Architektur ein architektonisches Misalignment herrscht. Dieses architektonische Misalignment macht sich heute vor allem bei den voneinander getrennt verwalteten Prozesslandkarten und IT-Landkarten bemerkbar. Um jedoch bessere Erkenntnisse für erfolgsrelevante Managemententscheidungen bereitstellen zu können, bedarf es einer sogenannten Alignment-Architektur, die beide Teilarchitekturen zu einer Sichtweise und Informationsbasis integriert. Das übergeordnete Ziel der vorliegenden Masterarbeit liegt darin, Antworten auf die Forschungsfrage zu geben, wie die Geschäftsprozessarchitektur mit der IT-Architektur integriert bzw. beide Welten miteinander harmonisiert werden können, um insbesondere daraus bessere Erkenntnisse für Managemententscheidungen im Rahmen der durch das ökonomische Umfeld angetriebenen Unternehmensentwicklung zu gewinnen. Um dieses Ziel erreichen und die Forschungsfrage beantworten zu können, wurde eine theoretisch-konzeptionelle Forschungsarbeit im Rahmen eines erweiterten Literaturstudiums betrieben, indem mit Hilfe von bestehender Literatur theoretische Erklärungsmuster zum vorliegenden Thema gesammelt, analysiert und in ein eigenes sowie neues Erklärungsmuster eingeordnet wurden. Durch diese neue Einordung und die grundsätzliche Theoriearbeit charakterisiert sich die durchgeführte Forschungsarbeit zudem als eine gestaltungsorientierte und qualitative Forschung. Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeit sind fünf meta-kognitive Ansätze zur Integration der Geschäftsprozessarchitektur und der IT-Architektur. Diese sind der ursachenbasierte, der erfolgsbasierte, der denkbasierte, der granular-iterative und der interarchitektonische Integrationsansatz. Die vorliegende Masterarbeit demonstriert anhand von fundierten theoretischen Erkenntnissen, wie eine Integration zu einer Alignment-Architektur zwischen der Geschäftsprozessarchitektur und IT-Architektur erfolgen und inwiefern daraus bessere Erkenntnisse für Managemententscheidungen gewonnen werden können. Schließlich zeigen diese Erkenntnisse auf, wie ein Architekturmanagement aus einer anderen Gesamtperspektive betrachtet werden kann, um eine erfolgreiche Architekturintegration zu ermöglichen.
In den vergangenen Jahren hat die digitale Transformation Abläufe, Handlungen und Entscheidungen von vielen Personen enorm verändert. In der Privatwirtschaft werden die Arbeits-weisen bereits überwiegend digital abgewickelt. Auch das Privatleben wird von immer mehr digitalen Formen geprägt. Im öffentlichen Sektor hingegen sind zwar Entwicklungen zu erkennen, der Wandel ist aber noch nicht so weit fortgeschritten wie sonst gesellschaftlich zu er-kennen ist. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Kernaussagen der digitalen Transformation in der öffentlichen Verwaltung aufzuzeigen und den Status Quo darzulegen. Dabei wurden die Herausforderungen genau analysiert und daraus resultierend entsprechende Handlungsempfehlungen definiert. Für die bessere Nachvollziehbarkeit wurde das Projekt „Digitales Bauverfahren“ des Vorarlberger Gemeindeverbands als Praxisbeispiel einbezogen. Daraus wurden weitere Handlungsempfehlungen entwickelt. Diese Ergebnisse können für zu-künftige Entwicklungen in der Verwaltung herangezogen werden. Sie verstehen sich auch als Beitrag für die Forschung, die damit weiter ausgeweitet wird.
Der S&OP Prozess als Erfolgsfaktor im Supply Chain Management und die Rolle der Datenanalytik
(2022)
In einer Zeit, in der durch die Globalisierung und Internationalisierung die Märkte volatiler werden und Daten eine immer wichtigere Rolle spielen, werden Konzepte wie Big Data, Data Analytics oder Data Mining immer wichtiger. Unternehmen können durch die Verarbeitung und Nutzung der Daten mit den diversen Methoden der Datenanalytik wichtige Erkenntnisse gewinnen. Auch im Sales & Operations Planning Prozess sind Daten von großer Bedeutung. Dieser Prozess erzeugt und verwendet sehr viele interne und externe Daten.
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit den Themen S&OP Prozess als zentraler Erfolgsfaktor im SCM und mit der Kernaufgabe „Prognoseerstellung“. Die Arbeit zeigt auf, dass die Ermittlung der Prognose eine der wichtigsten Aufgaben im SCM ist und als Start-punkt des S&OP Prozesses mit den unterschiedlichen Methoden aus der Datenanalytik unterstützt und optimiert werden kann. Die aktuellen Geschehnisse auf der Welt mit Covid-19, Lockdowns, Lieferkettenproblemen und internationalen Konflikten zeigen, dass wir in einem Zeitalter mit großen Unsicherheiten leben. Aus diesem Grund ist es mit all den neuen Entwicklungen und Vorhersagemethoden in der Praxis eine spannende Zeit für Prognosen. Die vielen Möglichkeiten, die Künstliche Intelligenz, Machine Learning und Data Mining bieten, welche unter dem Dachbegriff „Datenanalytik“ gesammelt wurden, liefern für die Prognose im Supply Chain Management im Vergleich zu traditionellen Methoden wesentlich bessere Ergebnisse. Nichtsdestotrotz müssen Menschen und Algorithmen Hand in Hand arbeiten, um die Prognosequalität zu steigern.
Durch die zunehmende Homogenität von Produkten ist der technologische Fortschritt des reinen Produktes kein Alleinstellungsmerkmal mehr. Die Entwicklung datenbasierter Services bietet die Option trotzdem langfristige Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Ein Großteil der KMU ist sich dabei in der Methodik unsicher. Es wird erörtert, wie KMU Geschäftsmodelle mit datenbasierten Services weiterentwickeln können. Mit einer qualitativen Untersuchung werden Praxiserfahrungen aufgezeigt und theoretische Thesen validiert.
Die Weiterentwicklung zu einem datenbasierten Geschäftsmodell ist ein umfangreicher Prozess, der mit Chancen und Herausforderungen einhergeht. Als Herausforderung hat sich die Wahl relevanter Methoden und die Anpassung an die jeweiligen Rahmenbedingungen herausgestellt. Referenzprozesse strukturieren das Vorgehen und sollen gleichzeitig Flexibilität gewährleisten. Während des Prozesses ist die Kundenorientierung und Akzeptanz sicherzustellen. Aufgabe der Geschäftsführung ist es, die Weiterentwicklung zu fördern, Mitarbeitende einzubinden und Ressourcen bereitzustellen. Insgesamt konnte gezeigt werden, dass die Weiterentwicklung zur Veränderung der gesamten Unternehmenslogik sowie einem Paradigmenwechsel vom reinen Produktverkauf zum umfassenden Serviceangebot führt.
Die hybride Form des Zusammenarbeitens in Unternehmen begleitet uns spätestens seit Beginn der Corona Pandemie. Aber auch Homeoffice, der Fachkräftemangel und die Digitalisierung führen dazu, dass die hybride Führung und die hybriden Teams ein immer wichtigerer Bestandteil der Zusammenarbeit in Unternehmen werden.
Ziel dieser Masterarbeit ist es Verhaltensweisen und Methoden zu identifizieren, wie die Führung und die Zusammenarbeit der hybriden Teams gestaltet werden können. Die Methoden und Verhaltensweisen werden mit den Führungsstilen von Goleman, dem Empowering Leadership und den transaktionalen und transformationalen Führungsstil in Verbindung gesetzt. Resultierend aus den Ergebnissen werden Handlungsempfehlungen für das Gestalten der Führung und der Zusammenarbeit entwickelt.
Beginnend mit einer umfassenden Literaturrecherche folgen Expert:innen Interviews mit Führungskräften und Expert:innen aus den Personalabteilungen, welche mittels einem teilstrukturierten Leitfaden geführt und anhand der Auswertungsmethode von Mühlfeld ausgewertet werden.
Der spürbare Fachkräftemangel sowie der demographischen Wandel lässt Unternehmen umdenken, um sich für jüngere Arbeitnehmer:innen attraktiv positionieren. Durch flexible Arbeitszeitmodelle erhöht sich auf der einen Seite die Attraktivität der Arbeitgeber:innen und auf der anderen Seite steigert es die Zufriedenheit der Arbeitnehmer:innen.
Aufgrund dessen untersucht diese Masterarbeit, welche Kompetenzen Mitarbeiter:innen benötigen, um nachhaltig zeitlich und örtlich flexibel arbeiten zu können. Bestehende Literatur zur (flexiblen) Arbeitszeit wird aufgezeigt, flexible Arbeitszeitmodelle erklärt sowie auf die New Work Thematik eingegangen. Diese Arbeit beinhaltet zudem eine qualitative Forschung, welche auf sieben Expert:inneninterviews mit HR-Expert:innen gestützt ist. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass flexibles Arbeiten in Industrieunternehmen immer wichtiger und gefragter wird.
Zuletzt wird eine Übersicht gegeben, welche Kompetenzen für eine zeitliche und örtliche Flexibilisierung des Arbeitens benötigt werden. Diese Übersicht soll HR-Mitarbeiter:innen und Führungskräften unterstützen bestehende Mitarbeiter:innen zu qualifizieren und zukünftige Mitarbeiter:innen gezielt zu rekrutieren.
Schlagwörter: Arbeitszeit, Flexibilität, Arbeitszeitgestaltung, flexibles arbeiten, Kompetenzen
Im Zuge der beschleunigten, technologischen und organisatorischen Entwicklung, die den digitalen Wandel kennzeichnen, kommt dem Kompetenzmanagement eine besondere Be-deutung zu. Diese Masterarbeit widmet sich den Fragestellungen, welche Kompetenzen Mitarbeitende in Zeiten der Digitalen Transformation benötigen und wie diese gemessen werden können.
Anhand einer Literaturrecherche sowie der Durchführung von zwölf Einzelbefragungen von Expert:innen mit anschließender qualitativer Inhaltsanalyse, konnten im Verlauf der Diskussion die Forschungsfragen beantwortet werden. Die Ergebnisse zeigen, dass es bisher keine standardisierte Definierung der Kompetenzen für die Digitale Transformation gibt. Aber die Kompetenzen können gemessen werden, dies stellt jedoch ein schwieriges Vorhaben dar. Außerdem sollte bei der Kompetenzmessung der Mitarbeitenden auf wis-senschaftlich fundierte Messinstrumente zurückgegriffen werden. Die Kompetenzmessung ist eine Voraussetzung der Digitalen Transformation, um Kompetenzlücken frühzeitig zu erkennen und zu schließen. Ziel ist es, die Kompetenzentwicklung zu stärken.
Diese Arbeit richtet sich an Interessierte, die die Beweggründe der Kompetenzmessung der Mitarbeitenden als Voraussetzung für die Digitale Transformation verstehen möchten.
Schlagwörter: Kompetenzen, Digitale Transformation, Kompetenzmessung
Herkömmliche Lernprozesse sind in der dynamischen Arbeitswelt nicht mehr zielführend. Für transformatives Lernen werden neue Formen der Zusammenarbeit, neue Kompetenzen und neue Lernformate benötigt. Der selbstgesteuerte Lernansatz wird dabei der neuen Arbeitswelt gerecht. Jedoch werden die Potenziale des selbstgesteuerten Lernens in Unternehmen noch wenig genutzt. Im Rahmen der klassischen Personalentwicklung werden meist Kurskataloge und Schulungsprogramme erstellt, die den Inhalt sowie den zeitlichen und örtlichen Rahmen vorgeben. Somit ist es das Ziel dieser Arbeit, vorhandene Chancen und Herausforderungen des selbstgesteuerten Lernansatzes in Unternehmen zu identifizieren sowie Möglichkeiten zur Gestaltung von Rahmenbedingungen zur aktiven Förderung des selbstgesteuerten Lernens durch die Personalentwicklung aufzuzeigen. Dazu wird der Begriff des selbstgesteuerten Lernens abgegrenzt, Modelle werden aufgezeigt und personenabhängige Faktoren für das selbstgesteuerte Lernen werden betrachtet. In einem weiteren Schritt werden die Perspektive der Personalentwicklung und deren Rolle für das selbstgesteuerte Lernen dargelegt. Mithilfe der Durchführung zweier Case Studies wird ein tiefergehendes Verständnis zum selbstgesteuerten Lernen in Unternehmen erzeugt und die forschungsleitenden Fragen werden beantwortet. Die Ergebnisse dieser Arbeit resultieren in Implikationen für die Personalentwicklung, die die zu bearbeitenden Handlungsfelder für optimale Rahmenbedingungen für das selbstgesteuerte Lernen von Mitarbeitenden in Unternehmen abbilden.
Die Wertschöpfung eines Unternehmens wird durch die Mitarbeitenden beeinflusst. Die quantitative, wie auch die qualitative Verfügbarkeit von Personen am Arbeitsmarkt hat für Unternehmen einen hohen Stellenwert. Der Fachkräftemangel am Arbeitsmarkt führt zum sog. War for Talents. Daher ist es notwendig, sich mit den verfügbaren Personen auseinanderzusetzen und Strategien, aber auch Perspektiven zu erarbeiten, um die Kandidat:innen auf dem Arbeitsmarkt für sich zu gewinnen (vgl. Ullah & Witt, 2015, S. 8). Um den besten und zugleich passendsten Mitarbeiter bzw. die entsprechende Mitarbeiterin zu finden und langfristig ans Unternehmen zu binden, möchte es als attraktiver Arbeitgeber auf dem Arbeitsmarkt wahrgenommen werden (vgl. Bruhn et al., 2013, S. 63).
Das Ziel der Masterarbeit besteht darin, mit Hilfe von Interviews die Forschungsfrage zu beantworten und aus den Ergebnissen sowie im Abgleich mit weiteren bisherigen theoreti-schen und empirischen Erkenntnissen konkrete Handlungsempfehlungen für das Dienstleistungsunternehmen zu erstellen bzw. aufzuzeigen. Aufbauend auf einer theoretischen Analyse wird anhand von Experteninterviews ermittelt, welche Social-Media-Kanäle in der Praxis eingesetzt werden und welche Wirkungen diese mit sich bringen. Durch Handlungs-empfehlungen sollen Unternehmen entscheiden können, worauf beim Social-Media-Einsatz geachtet werden soll. Die Handlungsempfehlungen basieren auf durch die empirische Forschung gewonnenen Erkenntnissen von Expert:innen. Hierbei wurde darauf geachtet, dass die Betreffenden für das Unternehmen HR-Social-Media-Media betreuen und planen. In Zeiten der Digitalisierung und eines im Vollzug befindlichen Generationswechsels ist die Betreuung von Social-Media-Kanälen strategisch anzugehen.
In Zeiten der digitalen Transformation steht die moderne Personalentwicklung vor großen Herausforderungen. Neue Fähigkeiten werden verlangt, um sowohl der Digitalisierung von Geschäftsprozessen als auch dem Wandel hin zur digitalen Zusammenarbeit gerecht zu werden. Dabei ist es Unternehmen aufgrund des demografischen Wandels nicht möglich bereits affine Arbeitnehmer:innen, zumeist aus den Generationen Y und Z, im nötigen Maße aufzustocken. Die tendenziell alternde Belegschaft muss daher durch entsprechende Personalentwicklungsmaßnahmen leistungsfähig gehalten. Reverse Mentoring stellt eine dieser passenden Maßnahmen dar.
Im Rahmen dieser Arbeit wird ein Leitfaden zur Ein- und Durchführung von Reverse Mentoring-Programmen in Unternehmen entwickelt. Dieser dient zur Orientierung für Schlüsselpersonen der Personalentwicklung.
Um auf die Anforderungen der VUCA-Welt reagieren zu können, müssen Unternehmen sich zu anpassungsfähigeren Organismen entwickeln. Die agile Organisation bietet hier Lö-sungen, wobei HR in der agilen Transformation eine Schlüsselrolle einnimmt. Diese Arbeit beleuchtet Wirkungsfelder bzw. Rahmenbedingungen, die in Dienstleistungsunternehmen zur Befähigung der Agilität geschaffen werden müssen. Zudem werden die HR-Prozesse und -Instrumente auf notwendige Anpassungen analysiert, um Agilität zu fördern. Dabei wird ein Fokus auf die jeweiligen Wirkungen sowie Nebenwirkungen dieser Anpassungen gelegt. Basierend auf den Ergebnissen der theoretischen Ausarbeitungen sowie den durchgeführten Interviews mit Expertinnen und Experten werden Handlungsempfehlungen für HR-Verantwortliche zusammengetragen.
Es wird aufgezeigt, dass große Interdependenzen zwischen den einzelnen Wirkungsfeldern bestehen, die berücksichtigt und gezielt eingesetzt werden sollten. Zudem wird deutlich, dass die Anpassung der Prozesse Personalgewinnung, Personalentwicklung sowie insbesondere der Steuerungs- und Anreizsysteme wirkmächtige Hebel zur Förderung der Agilität darstellen.
Gesellschaftliche, wirtschaftliche und technologische Entwicklungen und Trends des organisationalen Kontextes haben nicht zu vernachlässigende Auswirkungen auf organisationales Lernen. Sie wirken sich auf Unternehmen und die Ausgestaltung ihrer Lernwelten aus. Die im Organisationsumfeld zu verzeichnenden, kontextuellen Entwicklungen führen zu einem möglichen Anpassungsbedarf organisationaler Lernwelten im Hinblick auf deren räumliche, zeitliche, inhaltliche und methodische Ausgestaltung. Aufgrund der steigenden Dynamik und Komplexität des Unternehmenskontextes wird ein Lernverständnis erforderlich, welches einen Umgang mit den Charakteristika der VUCA-Welt ermöglicht. Abseits des formalen Lernens erfolgt die Betrachtung neuer, informeller und kooperativer Lernformen, die für die Ausgestaltung organisationaler Lernwelten eine Rolle spielen können. Der New Learning Ansatz enthält Prinzipien, die als Orientierung für die Ausgestaltung organisationaler Lernwelten dienen können, um Organisationen in ihrer Dynamikrobustheit zu unterstützen. Im Rahmen der Forschungsarbeit wird aufgrund der Notwendigkeit der Anpassung an den Unternehmenskontext untersucht, wie organisationale Lernwelten gestaltet werden sollten, damit Unternehmen dynamikrobust bestehen können und durch erzeugten Marktdruck wettbewerbsfähig bleiben.
Smart HR - welchen Mehrwert erhalten Industrieunternehmen der Bodenseeregion durch HR Analytics?
(2022)
Das Thema HR Analytics bringt viele interessante Aspekte mit sich. Diese Aspekte werden in dieser Masterarbeit mit Hilfe einer gründlichen Literaturrecherche und zehn Expert:inneninterviews, detailliert beschrieben: angefangen von den zu erfüllenden technischen-organisatorischen Voraussetzungen bis hin zur rechtlichen-ethischen Betrachtung. Nicht zu vergessen sind die damit verbundenen Herausforderungen bei der Einführung und Nutzung von HR Ana- lytics, die es zu bewältigen gilt. Zudem werden verschieden Begriffe und Prozesse, die in Verbindung mit HR Analytics stehen näher erklärt und Zusammenhänge gebildet. Das Ziel dieser Masterarbeit ist es, aufzuzeigen, ob sich durch HR Analytics ein Mehrwert für Industrieunternehmen der Bodenseeregion ergibt und falls ja welcher. Schließlich werden Handlungsempfehlungen definiert, um Industrieunternehmen den Einstieg und die Hinführung zu HR Analytics zu erleichtern.
Berufliche Ausbildung ist seit jeher Tradition und Garant einer zielgerichteten, systematischen und wiederholbaren Vermittlung von Kompetenzen in kodifizierten Berufen. Das Modell der dualen Berufsausbildung dient dabei der Verzahnung von schulischen und betrieblichen Anteilen. Insbesondere im deutschsprachigen Raum haben sich hierbei vermehrt anspruchsvolle Bereiche herausgebildet. Besonderes Interesse besteht dabei in der Bodenseeregion, da hier nahezu alle deutschsprachigen Länder einen gemeinsamen Wirtschaftsraum bilden.
Im Fokus dieser Arbeit liegt die Untersuchung bestehender theoretischer Modelle zur Verbundausbildung hinsichtlich der Veränderung und Anpassung durch die betriebliche Praxis. Zu diesem Zweck wurden auf Basis einer theoretischen Untersuchung zunächst bestehende Modelle identifiziert und in Bezug auf Gestaltungsfaktoren untersucht. In einem zweiten Schritt wurden im Rahmen eines qualitativen Forschungsansatzes Leitfaden gestützte Experten:innen Interviews durchgeführt. Im Ergebnis konnte eine empfohlene Anpassung des Ausbildungsvereines als idealtypisches Modell entwickelt werden. Konkrete Handlungsempfehlungen bilden die Grundlage zum Vergleich bestehender Verbünde, ebenso wie zur Gründung neuer Verbundvorhaben.
Personalkennzahlen und der praktische Nutzen für das Human Ressource Management in Großbetrieben
(2022)
Qualitativ hochwertige und erfolgreiche Personalarbeit zeichnet sich dadurch aus, dass Mitar-beitende nicht als Kostenfaktor betrachtet werden, sondern als die wichtigste Ressource, die ein Unternehmen besitzt. Personalcontrolling mit Hilfe von Kennzahlen stellt dabei nicht wie oft vermutet eine Kontrolle dar, vielmehr ist es ein Gestalten und Steuern der Personalarbeit bezogen auf die Mitarbeitenden und der Prozesse des Human Ressource Management. Durch fundierte, begründet ausgewählte Personalkennzahlen wird das Bauchgefühl der Füh-rungskräfte mit Fakten belegt und bildet eine Unterstützung in der Entscheidungsfindung der Personalverantwortlichen. Dies gewinnt besonders in einer volatilen Marktsituation immer mehr an Bedeutung. Es scheint nach wie vor der Fall zu sein, dass diese Fachdisziplin des Unternehmenscontrollings bei den Vorarlberger Großbetrieben jedoch in den Kinderschuhen steckt. Ziel dieser Masterarbeit ist es daher, den Stellenwert von Personalkennzahlen und deren Nutzen für die Vorarlberger Großbetriebe aufzuzeigen. Dafür werden die theoretischen Grundlagen von Personalkennzahlen und deren Einteilung auf Basis der Kernprozesse des Personalressorts aufbereitet. Es werden auch Grenzen und weiterführende Möglichkeiten von Personalkennzahlen hinterfragt. Im Rahmen von neun Experteninterviews mit Personalver-antwortlichen konnte die Wichtigkeit einer aktiven Personalarbeit mit Hilfe von Kennzahlen, wie sie in der Literatur beschrieben wird, bestätigt werden. Als zentraler Nutzen von Perso-nalkennzahlen wird angesehen, dass sie Transparenz schaffen und den Blickwinkel der Ver-antwortlichen objektivieren und erweitern. Personalkennzahlen bieten somit eine Chance, die Mitarbeitenden möglichst zielgerichtet zu führen und Veränderungen rechtzeitig zu erkennen und falls möglich zu steuern.
Wärmepumpen werden als vielversprechende Lösung zur Dekarbonisierung des Gebäudesektors angesehen. Konventionelle Kältemittel, die als direkte Emissionen aus Wärmepumpensystemen austreten, stellen insbesondere vor dem Hintergrund steigender Installationszahlen ein relevantes Treibhauspotenzial dar. Natürliche Kältemittel verfügen über ein geringes Treibhauspotenzial und können daher zur Substitution konventioneller Kältemittel verwendet werden. Dennoch werden sie bislang nicht im großen Maßstab eingesetzt. Es bedarf weiterer Studien und Anreize, um den Einsatz natürlicher Kältemittel voranzubringen. In dieser Fallstudie erfolgt anhand eines Referenzprojektes ein simulativer Vergleich zweier reversibler Luft-Wasser-Wärmepumpen. Im Referenzfall wird das konventionelle Kältemittel R32 verwendet, als Alternative dient das natürliche Kältemittel R290. Die beiden Systeme werden hinsichtlich ihrer Effizienz, Klimawirksamkeit und Wirtschaftlichkeit verglichen. Die notwendigen Berechnungen basieren auf einem kalibrierten Simulationsmodell des Gebäudes und der Anlage. Die Ergebnisse zeigen einen energetischen und ökologischen Vorteil für R290. Im Heizbetrieb, der den Hauptteil des thermischen Energiebedarfs im Referenzprojekt ausmacht, erreicht die Wärmepumpe mit R290 eine um 9% höhere Jahresarbeitszahl. Im Gegensatz dazu erzielt die R32-Wärmepumpe eine um 12% höhere Jahresarbeitszahl im Kühlbetrieb. Durch die höhere Effizienz im Heizbetrieb und das niedrigere Treibhauspotenzial des Kältemittels liegen die Emissionen durch den Betrieb der R290-Wärmepumpe um 17% unter denen der R32-Wärmepumpe. Der wirtschaftliche Vergleich der beiden Systeme fällt aufgrund höherer Investitionskosten zum Nachteil der R290-Wärmepumpe aus.
Einbindung von schneebedingten Erzeugungsverlusten einer Photovoltaikanlage in die Gebäudesimulation
(2022)
Aufgrund des globalen Photovoltaikeinsatzes, der mit einer starken Skalenökonomie der Technologie einhergeht, müssen auch regionale Wetterphänomene in Erzeugungsprognosen aufgenommen werden. Ein solches Wetterphänomen ist der Schneefall, der in höheren Breitengraden und Höhenlagen einen zentralen Einfluss auf den Ertrag der Anlagen hat. Aktuelle Vorhersagen durch Simulationssoftware berücksichtigen den Einfluss einer potentiellen Schneebedeckung meist nicht ausreichend oder gar nicht und die Solarerträge in den Wintermonaten werden deutlich überschätzt. Verbesserungen der Vorhersagen sind für die wirtschaftliche und betriebliche Einschätzung von Neuinstallationen wichtig. Prognoseverbesserungen in der kalten Jahreszeit sind insbesondere für die Planung von Projekten, bei denen das Heizsystem von solaren Gewinnen abhängt, notwendig. Darüber hinaus ist es wünschenswert, dass eine Prognose der schneebedingten Verluste direkt in die Planung und Modellierung von Neubauten einfließen kann. Der folgende Text befasst sich daher mit einer beispielhaften Modellierung von schneebedingten Erzeugungsverlusten einer Photovoltaikanlage. Das Modell wird dabei in bestehende Gebäudesimulationssoftware integriert. Dazu werden historische sowie empirisch gewonnene meteorologische Daten verwendet. Die genutzten Methoden umfassen zum einen überwachtes, maschinelles Lernen für die Prognose der Schneehöhen auf der Anlage und zum anderen einen physikalischen Ansatz, der die solare Durchdringung der Schneedecke abbilden soll. Die Arbeit dient als Impuls für eine zukünftige, unkomplizierte Berücksichtigung von schneebedingten Erzeugungsverlusten bei Photovoltaikanlagen in Gebäudesimulationssoftware.
Grey-Box-Modellierung einer Lüftungsanlage mit realen Betriebsdaten für die Optimierung des Reglers
(2022)
Oszillationen in Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen können die Lebensdauer
von Ventilen und Aktuatoren deutlich reduzieren und die Effizienz solcher
Anlagen negativ beeinflussen. Die hier betrachtete Lüftungsanlage eines Verkaufsraums zeigt deutlich schwingendes Verhalten, das höchst wahrscheinlich auf die Regelung zurückzuführen ist. Um dieses Verhalten zu untersuchen und ein
Testfeld für die Auslegung und Optimierung von alternativen Regelkonzepten
zu erstellen, wird ein Grey-Box-Modell der Anlage erstellt. Grey-Box-Modelle
sind physikalische Modelle, deren Parameter mit Messdaten identifiziert werden.
Die Ermittlung der Parameter (Systemidentifikation) des Grey-Box-Modells
wird hier mittels nichtlinearer Optimierung an dem realen Betriebsdatensatz
durchgeführt. Dieser Betriebsdatensatz hat im Vergleich zu anderen Arbeiten
aufgrund geringer Ausstattung der Anlage mit Sensorik und geringer Auflösung
der Messdaten eine niedrige Qualität. Aus diesem Grund können die einzelnen
Komponenten der Anlage (eine Wärmerückgewinnung, ein Heizregister und ein
Kühlregister) nicht separat identifiziert werden, sondern nur im Gesamtsystem.
Hieraus ergibt sich die Frage, welche physikalische Formulierung der Komponenten
der Anlage am besten geeignet ist. Konkret stellt sich die Frage, welche
Komplexität, welche Anzahl der zu identifizierenden Parameter und welche Annahmen, die für die Formulierung getroffen werden sinnvoll sind. Dazu werden
für die einzelnen Komponenten der Anlage jeweils verschiedene Modelle aus der
Literatur implementiert und verglichen. Untersucht wird, ob ein Zusammenhang
zwischen der Anzahl an Parametern, die sich durch eine bestimmte Formulierung
des Modells ergibt und der erreichten Güte des Modells zu beobachten ist.
Die Güte des Modells wir dabei mittels der Wurzel des mittleren quadratischen
Fehlers zwischen Modellausgang und Datensatz bewertet.
Die Ergebnisse dieser Fallstudie zeigen, dass ein möglicher Zusammenhang
zwischen der Anzahl an Parametern des Grey-Box-Modells und der Güte des
Modells besteht. Insbesondere zeigt sich mit diesem Datensatz ein deutlicher
Abfall der Modellgüte bei mehr als zehn Parametern. Es kann des Weiteren
bestätigt werden, dass bei der vorliegenden niedrigen Datenqualität die getroffenen
Annahmen für die Modellierung von erheblicher Bedeutung sind. Durch
bestimmte Formulierungen kann zwar die Güte des Modells erhöht werden, jedoch
wir dadurch die Generalisationsfähigkeit des Modells höchst wahrscheinlich
reduziert.
Der Klimawandel und dessen Folgen sind weltweit spürbar. Zunehmende Extremwetterereignisse, das Abschmelzen von Eis und Gletscher sowie Überschwemmungen sind nur ein paar Beispiele der verheerenden Folgen. Grund für diese Auswirkungen sind die steigenden Treibhausgasemissionen, die großteils anthropogen, also durch den Menschen, verursacht wer-den. Die Bauindustrie ist für einen erheblichen Teil dieser Emissionen verantwortlich. Da die Emissionen über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes hinweg anfallen, ist eine ganzheitliche Betrachtungsweise, wie sie die Ökobilanz vorsieht, anzustellen. Die Erstellung und Optimierung einer Ökobilanz für ein bestehendes Wohngebäude in Wolfurt, das von der Firma i+R Wohnbau GmbH im Jahr 2020 erbaut wurde, sind in dieser Masterarbeit zentral. Diese Masterarbeit zielt darauf ab, die Ökobilanz von Haus A der Wohnanlage in Wolfurt zu beurteilen und herauszufinden, welche Auswirkungen bzw. Reduktionen der CO2-Emissionen sich durch verschiedene Veränderungen am Gebäude erzielen lassen. Um die Ökobilanz in Bezug auf die CO2-Emissionen zu optimieren, werden verschiedene Gebäudekomponenten des Wohngebäudes getauscht. Die Ökobilanz wird mit dem Online-Tool „eco2soft“ erstellt. Das Tool ist speziell für die Erstellung von Ökobilanzen von Gebäuden geeignet und greift auf die Kennwerte von Baumaterialien und -komponenten aus der Datenbank „baubook“ zurück.
Mit dem Tausch von drei Gebäudekomponenten wird eine Reduktion des Treibhauspotentials des Gebäudes um 10,8% erzielt. Die Ergebnisse geben einen Einblick in das Potential der Ökobilanzierung im Gebäudesektor und zeigen klar, dass dadurch klimarelevante Verbesserungen erreicht werden können.
The ability of water to form cage-like structures and capture gas molecules under high pressure and low temperatures lead to problems in gas pipelines, especially in the mid-20th century. Also, there is an enormous amount of this so-called gas hydrate, captured in deep sea sediments or in terrestrial permafrost soils in which they reserve a possible degradable energy resource. On the other hand, they also maintain a high risk to enhance the ongoing climate change. At the same time, through their high energy storage ability, gas hydrates exhibit a high potential for industrial applications like alternative energy storage, carbon capture technologies or cleaning of exhaust emissions through separation and storage. But through their complex kinetics and ongoing dynamics through induction, synthesis and dissociation, the usage of hydrates is still far away from relevant industrial application. To make the potential capable there is still a huge amount of basic research necessary: Specially to shorten the induction time. An earlier thesis at FH-Vorarlberg exposed a potential method to shorten the induction time through a stirred reactor with an extremely high stirring rate without the usage of promotors. Therefore, this thesis is dedicated to expose the possible reasons for the witnessed effect through high stirring rates (>10000 rpm) at different pressure and tempera-ture conditions. The goal is to show possible physical effects to shorten the induction time of hy-drate synthesis. Therefore, a stirred reactor is used in which the possible effects should be investi-gated through the research with CO2 hydrates. In the research, there will be a closer look on phe-nomena like cavitation, increasing the phase interface through stirring or pressure fluctuations. The results of this thesis show an interesting connection between pressure, stirring rate and increased phase interface. Furthermore, there are also some exposed significances between stirring under spe-cial conditions which were exposed through statistical analyses. The results show that stirring could possibly be a new driving force when executed under the right conditions.
Ein weit verbreitetes Problem von Heizungs-, Lüftungs- und Kühlungsanlagen (HLK-Anlagen) ist das Schwingungsverhalten der Regelung. Dieses führt zu unerwünschten Taktzyklen und damit zu erhöhtem Energieverbrauch, sowie zu verringerter Lebensdauer der Anlagenkomponenten. Deshalb besteht ein wirtschaftliches und ökologisches Interesse an der Vermeidung des Schwingungsverhaltens. Zum Auffinden von Fehlern, sowie deren Ursachenanalyse, steht in der Literatur ein weites Spektrum an möglichen Werkzeugen zur Fehlerdetektion und -diagnose (FDD) zur Verfügung. Klassische FDD-Werkzeuge für den Bereich von HLK-Anlagen basieren auf umfangreichem Domänenwissen zur Bestimmung der Ursache-Wirkungs-Beziehung von Fehlertypen, wie zum Beispiel Schwingungen. Deren Anwendung im HLK-Bereich ist deshalb mit zeitaufwändigen Analysen durch Fachpersonal verbunden, was hohe Kosten zur Folge hat.
Im Zuge dieser Masterarbeit wird ein FDD-Werkzeug für den Fehlertyp Schwingungen entwickelt, welches den hohen Zeitaufwand der Ursachenanalyse des Schwingens von HLK-Anlagen verringert. Durch die Anwendung von Methoden des maschinellen Lernens werden potenzielle Ursachen lokalisiert. Außerdem wird gezeigt, wie mit Hilfe des maschinellen Lernens eine Abschätzung über Gegenmaßnahmen zur Behebung der Schwingungsursachen getroffen werden kann.
Die Herausforderung in der Umsetzung des FDD-Werkzeugs liegt dabei in der Auswahl der Methoden für die Implementierung des datenbasierten Modells. Zur Umsetzung werden Daten einer HLK-Anlage eines Gewerbebetriebs am Standort Vorarlberg verwendet. Das entwickelte FDD-Werkzeug dient der fortlaufenden Auswertung von Schwingungen und der Optimierung bestehender Anlagen. Schlussendlich soll damit der Erhöhung der Energieeffizienz und der Erhöhung der Lebensdauer der Komponenten von HLK-Anlagen beigetragen werden.
Industriebetriebe wie auch jene der Lebensmittelbranche sind zunehmend auf der Suche nach umweltfreundlichen Alternativen zur Wärmebereitstellung. Wo bislang Gas oder sogar Öl als Brennstoff verwendet wurde, gewinnen Wärmepumpen langsam an Akzeptanz. In dieser Arbeit wird gezeigt, wie eine Hochtemperaturwärmepumpe am Beispiel eines Schokoladeherstellers effizient betrieben werden kann. Zur Beschreibung der Ausgangslage wird zunächst der Wirkungsgrad des gegebenen Kesselhauseses berechnet, um anschließend die nötigen Lastprofile festzulegen. Nach der thermischen Modellierung möglicher Wärmequellen und einer gegebenen Wärmepumpe werden vier Jahressimulationen mit der Programmiersprache Python durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen zum einen, mit welchen Wirkungsgraden und Verdichterleistungen zu rechnen ist und zum anderen wie sich diese auf die betrachteten Wärmequellen auswirken. Die abschließende Wirtschaftlichkeitsberechnung beinhaltet die Analyse monatlicher Betriebskosten unter Berücksichtigung der angekündigten CO2-Bepreisung, sowie die Amortisationsdauern der betrachteten Szenarien. Die Sensitivitätsanalyse der Amortisationsdauer zeigt außerdem, in welchem Verhältnis sich Strom- und Gaspreis entwickeln dürfen, damit eine Wärmepumpe dieser Art wirtschaftlich konkurrieren kann. Die Ergebnisse der Simulationen zeigen darüber hinaus welche Reduktion der CO2-Emissionen bezogen auf die Prozesswärmebereistellung möglich ist.
Die Integration regenerativer und innovativer Energiespeichertechnologien in der Gebäudetechnik ist ein zentraler Bestandteil der Strategie, um die globalen Ziele der Energiewende zu erreichen. Um die Energieeffizienz von Gebäuden zu verbessern, stellen geothermische Energiequellen sowie Erdspeichersysteme in Kombination mit Wärmepumpen und Kältemaschinen eine sehr effiziente Technologie dar. Da bei der Oberflächennahen Geothermie in Abhängigkeit des Standorts eine gemittelte Erdreichtemperatur von 10 °C bereitgestellt wird, kann vorallem bei Niedertemperatursystemen durch die Verwendung von Wärmepumpen eine hohe Jahresarbeitszahl erreicht werden. Wird ein Gebäude zusätzlich noch gekühlt, kann durch die Regeneration des Erdspeichersystems zudem der Effekt der saisonalen Energiespeicherung ausgenutzt werden.
Im Rahmen dieser Arbeit werden drei unterschiedlichen Erdspeichersysteme für ein bestehendes Gebäude mit der Simulationssoftware Ida Ice simuliert. Die in dieser Arbeit verwendeten Erdspeichersysteme sind: Erdwärmesonden, Energiepfähle und Bodenabsorber. Die Speichersysteme werden mit einer Wärmepumpe und Kältemaschine für die Energiebereitstellung und der entsprechenden Regelungstechnik kombiniert. Neben einer energetischen Betrachtungsweise wird zusätzlich eine Wirtschaftlichkeitsberechnung durchgeführt, um die ökonomische Bewertung bei allen Energiespeichersystem mit zu berücksichtigen.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Bewertung der Energiespeichersysteme von vielen Dimensionierungsparametern abhängig sind und jedes System seine Vor- und Nachteile aufweist. Über einen kurzfristigen Zeitraum von zwei Jahren kann durch die Erdwärmesonden die höchste Vorlauftemperatur und dadurch die beste Jahresarbeitszahl erreicht werden. Langzeitsimulationen zeigen jedoch, dass ohne genügend Regenration das Erdreich bei der Erdwärmesondenvariante auskühlt, weshalb in einer zusätzlichen Variante die Regeneration der Erdwärmesonden durch das Verwenden einer Solarthermieanlage simuliert wird. Das Auskühlen des Erdreichs kann bei den Energiepfählen durch die natürlichen Speichereffekte, die aus der Koppelung des Gebäudefundaments mit den Energiepfählen resultieren, vermieden werden, wodurch die Energiepfahlvariante über einen Zeitraum von mehreren Jahren und ohne Regeneration die effizienteste Variante ist. Die Bodenabsorbervariante kann durch die limitierende Dimensionierung aufgrund der Gebäudefundamentoberfläche den Wärmebedarf des Gebäudes nicht decken, wodurch die Heizelemente beim Pufferspeicher aktiviert werden müssen, was zu einer schlechteren Jahresarbeitszahl führt. Auch im Vergleich zu der bestehenden Luftwärmepumpen-Referenzanlage weist die Bodenabsorbervariante einer geringere Jahresarbeitszahl auf, wodurch die Variante als die am wenigste effizienteste bewertet wird. Bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung ist die Erdwärmesondenvariante aufgrund der hohen Investitionskosten die teuerste Variante und der Bodenabsorber die günstigste. Eine Sensitivitätsanalyse zeigt jedoch, dass bei einer Energiepreissteigerung die Bodenabsorber aufgrund der Aktivierung der Heizelemente beim Pufferspeicher in Richtung teuerste Variante tendiert.
Diese Arbeit untersucht ARM und DSP Multiprozessor Ein-Chip-Systeme von Analog Devices hinsichtlich deren Programmierung, Fähigkeiten und Limitierungen. Durch die Integrierung von unterschiedlichen Hardware-Beschleunigern und Prozessoren in Ein-Chip-Systeme wird echte Nebenläufigkeit ermöglicht. Allerdings wird durch die Integrierung mehrerer Prozessoren die Komplexität der Programmierung von Ein-Chip-Systemen erhöht. Im Zuge dieser Arbeit wird untersucht, was bei der Programmierung von ARM und DSP Ein-Chip-Systemen hinsichtlich der heterogenen Prozessoren und Peripheriebausteinen beachtet werden muss. Dabei werden zuerst die Gründe für heterogenes Rechnen und die Trendwende zu Multiprozessorsystemen erläutert. Anschließend wird der aktuelle Stand der Technik erarbeitet und Programmiermodelle beschrieben, die das Programmieren von heterogenen Multiprozessorsystemen vereinfachen. Überdies werden zwei Fallbeispiele gewählt, mit denen bedeutsame Eigenheiten der Programmierung eines Ein-Chip-Systems erarbeitet werden. Im ersten Fallbeispiel werden anhand der UART-Peripherie Erkenntnisse des Ein-ChipSystems dargelegt, die praktische Auswirkungen auf die Verwendung des Systems haben. Im zweiten Fallbeispiel wird bei der Berechnung der schnellen Fourier Transformation das heterogene System auf dessen Rechenleistung untersucht. Dabei wird die Performanz des Hardware-Beschleunigers gegenüber unterschiedlichen Software-Bibliotheken verglichen und die verschiedenartigen Implementierungen analysiert. Zudem werden durch die Performanzanalyse die Einflüsse der Speicherhierachie des Ein-Chip-Systems ermittelt. Weiterhin wird gezeigt, dass sich die Bibliotheken von Analog Devices in deren Anwendung und Performanz voneinander unterscheiden. Außerdem wird veranschaulicht, dass je nach Anwendungsfall eine nicht für DSPs ausgelegte quelloffene Implementierung konkurrenzfähig zu den optimierten Bibliotheken von Analog Devices und dem Hardware-Beschleuniger ist. Zudem wird durch die Analyse der Mehraufwand ermittelt, der für die Konfiguration des Hardware-Beschleunigers aufgebracht werden muss. Dabei wird gezeigt, dass die Verwendung des Hardware-Beschleunigers erst ab einer bestimmten Anzahl an Abtastwerten rentabel ist. Abschließend werden die zwei Fallbeispiele für einen Konzeptnachweis verknüpft, der die Möglichkeiten des heterogenen Rechnens veranschaulicht.
Der Forschungsbericht gibt Antworten auf folgende Forschungsfrage: "Wie gestalten sich die interkulturellen Lebenswelten im Jahre 2021 im Orden der Steyler Missionare in St. Gabriel?" Das Erkenntnisinteresse dieser Studie ist, wie eine Ordensgemeinschaft in der heutigen Zeit funktioniert. Wie die veränderten gesellschaftlichen Werte, Normen und Regeln sich auswirken und wie sich ein normaler Alltag für ein Ordensmitglied gestaltet. Was es heißt zu missionieren und welche Erfahrungen Steyler Missionare hinsichtlich eines gelingenden interkulturellen Zusammenlebens haben, werden in dieser Studie beleuchtet. Die Recherchen zum Forschungsstand ergaben, dass es kaum Studien zum Ordensleben aus sozialwissenschaftlicher Sicht gibt. Die Lebenswelten der Ordensmitglieder werden mit Hilfe des lebensweltorientierten Ansatzes nach Thiersch und der Bedürfnistheorie nach Obrecht theoretisch fundiert. Das Sampling erfolgte mittels eines qualitativen Stichprobenplans. Die Datenerhebung erfolgte im Juli 2021. Die Auswertung erfolgte inhaltsanalytisch nach Mayring. Die Steyler Missionare können als weltoffene Ordensgemeinschaft betrachtet werden, deren Handeln wesentlich von den unterschiedlichen Missionserfahrungen geprägt ist. Ordensstrukturen unterscheiden sich deutlich von Strukturen der übrigen Gesellschaft. Diese Strukturen haben eine positive Wirkung auf die Ordensmitglieder. Diese, als auch eine sinnstiftende und erfüllende Tätigkeit sowie ein gewisses Maß an Freizeit ist anscheinend das Rezept für ein zufriedenes Leben. Die Mission hat für den Orden einen zentralen Stellenwert. Integration, Rassismus und Kolonialismus sind permanente Herausforderungen auch im Zusammenleben und werden aus verschiedenen Perspektiven diskutiert. In der Ordensgemeinschaft hat es viele Veränderungen gegeben, die Auswirkungen von diesen und der Umgang hiermit werden beschrieben sowie ein Blick in die Zukunft gewagt.