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Die Bedeutung von Nachhaltigkeit steigt stetig und Investoren berücksichtigen immer häufiger ESG-Risiken in deren Investments. Dabei stellt sich die Frage, wie ESG-Kriterien auch in KMU implementiert werden können und welche Auswirkungen wiederum auf deren Finanzierung zu erwarten sind. Es wurde im Zuge der Arbeit sowohl eine quantitative (Umfrage) als auch eine qualitative (Experteninterviews) Untersuchung durchgeführt.
Die Berücksichtigung von ESG-Risiken ist ein langfristiger Prozess. Dabei spielen die Schaffung eines Bewusstseins, Generierung von Know-how sowie Bereitstellung einer validen Datengrundlage für die Identifizierung und Bewertung der Risiken eine entscheidende Rolle. Es können für KMU sowohl unmittelbare als auch mittelbare Auswirkungen auf deren Finanzierung erwartet werden. Unmittelbare Auswirkungen sind in KMU bisher selten zu finden, äußern sich aber teilweise durch geringere Finanzierungskosten, die signifikant abhängig von der Ausprägung des Risikomanagements sind. Als mittelbare Effekte konnten Auswirkungen auf die Reputation und finanzielle Performance identifiziert werden, die sich in der Ausfallwahrscheinlichkeit von Unternehmen und damit der Kreditgewährung und Konditionsgestaltung niederschlagen können.
Für die Messung der Zielerreichung werden eine Vielzahl an unterschiedlichen Beschaffungskennzahlen verwendet. Die unterschiedlichen Messmethoden sowie die dazugehörigen Instrumente passen sich dabei an die jeweilige Beschaffungspolitik an. Jedoch unterliegt die Beschaffungspolitik einem stetigen Wandel. Mit steigendem Reifegrad der Beschaffungspolitik ändert sich auch der Fokus von Messmethoden und Instrumenten. Stehen im ersten Reifegrad der Beschaffungspolitik noch die Kosten von einzelnen Beschaffungsobjekten im Mittelpunkt der Betrachtung, erweitert sich der Fokus beim zweiten Reifegrad bereits auf die Gesamtkosten. Die nächste Evolutionsstufe bildet der dritte Reifegrad, also die wertorientierte Beschaffungspolitik. Dabei werden nicht mehr nur die Kosten betrachtet, sondern auch der Nutzen, der dabei entsteht. Die Differenz zwischen Kosten und Nutzen ist vereinfacht ausgedrückt der Wertbeitrag, der durch die Beschaffung generiert wird. Um diesen Wertbeitrag zu messen, gibt es sowohl in der Literatur als auch in der Praxis zahlreiche Einzelkennzahlen, aber keine Spitzenkennzahl, die auch einen Vergleich mit den Mitbewerbern zulässt. Der Procurement-Value-Added (PVA) bietet dabei einen Lösungsansatz und versucht durch öffentlich zugängliche Daten einerseits den wertorientierten Beschaffungserfolg objektiv darzustellen und andererseits ein einfaches Benchmarking zu ermöglichen. In dieser Arbeit wird der PVA-Ansatz systematisch analysiert und mit anderen wertorientierten Beschaffungskennzahlen verglichen. Dadurch soll festgestellt werden, ob der PVA-Ansatz das Potenzial hat in der Praxis angewendet werden zu können.
Der Fachkräftemangel und eine immer älter werdende Gesellschaft stellen auch Vorarlberger Unternehmen vor eine große Herausforderung. Um dieser entgegenzuwirken, setzen Unternehmen auf die Lehrlingsausbildung im eigenen Betrieb. Unternehmen müssen sich daher mit der Frage auseinandersetzen, wie sie potenzielle Lehrlinge auf sich aufmerksam machen können. Dies ist Aufgabe des Lehrlingsmarketings, welches eine Subdisziplin des Personalmarketings und somit Teil des Employer Brandings eines Unternehmens ist. Im Rahmen des Lehrlingsmarketings können verschiedenste Methoden eingesetzt werden, um zukünftige Lehrlinge auf ein Unternehmen bzw. einen Lehrberuf aufmerksam zu machen. Welche Aspekte bei der Lehrstellensuche und bei der schlussendlichen Entscheidung für einen Lehrberuf bzw. -betrieb entscheidend sind, werden in dieser Arbeit thematisiert und mithilfe empirischer Forschung untersucht. Der Fokus der empirischen Untersuchung lag dabei auf analogen sowie digitalen Lehrlingsmarketingmethoden, aber auch auf bestimmten Personengruppen und deren Einfluss. Zu diesem Zweck wurde eine Online-Umfrage mit 117 Lehrlingen aus fünf Vorarlberg Industrieunternehmen durchgeführt. Auf Basis der Umfrageergebnisse wurden Vorschläge bzw. Handlungsempfehlungen für das zukünftige Lehrlingsmarketing erarbeitet.
Digitale Souveränität
(2021)
Mit der zunehmenden Digitalisierung aller Lebensbereiche der Menschen profitieren Staat, Unternehmen und Privatpersonen nicht nur von unbegrenzten Vernetzungsmöglichkeiten, sondern sehen sich mit neuen Risiken und Herausforderung konfrontiert. In dieser Masterarbeit wird aufgezeigt, wie bedeutend die digitale Souveränität in Unternehmen ist und worin sie besteht. Außerdem wird erarbeitet, wie die digitale Souveränität sichergestellt werden kann. Durch eine umfassende Literaturrecherche wird der notwendige Hintergrund der Thematik aufbereitet und durch Synthese werden Antworten auf die Forschungsfragen gegeben. Zur besseren Veranschaulichung des Themas werden aktuelle Entwicklungen und Projekte herangezogen. Basierend auf diesen Erarbeitungen werden Handlungsempfehlungen für Unternehmen zur Umsetzung bzw. Steigerung der digitalen Souveränität in verschiedenen Umsetzungsbereichen entwickelt. Auch wenn das Bewusstsein für die Abhängigkeit von Großkonzernen vorhanden ist, können sie nicht alle Herausforderungen allein bewältigen. Der Staat hat in diesem Bereich eine ebenso große Verantwortung. Gesetze und Regularien können von Unternehmen nicht allein beeinflusst werden; es bedarf einem Zusammenschluss verschiedener Interessensgruppen, um das gewünschte Ziel zu erreichen. Dies ist vor allem deshalb notwendig, da Unternehmen in der Diskussion um digitale Souveränität gerne außen vorgelassen werden. Da sich die politische Diskussion aber hauptsächlich auf Individuen und die Politik an sich konzentriert, füllt diese Dissertation die entstandene Lücke aus der Perspektive der Unternehmen. Digitale Souveränität gilt nach Abschluss dieser Arbeit als ein erstrebenswertes Ziel zur Sicherung der Unabhängigkeit und Wettbewerbsfähigkeit, dass aufgrund der digitalen Vernetzung nie vollständig erreicht werden kann.
Die vorliegende Masterarbeit beleuchtet die Realität der Modellierung in der Geschäftspraxis und die Probleme, auf die Unternehmen in diesem Zusammenhang stoßen. Aus diesem Grund wird diese Arbeit die Forschungsfrage, wie Unternehmen mit dem Wissen der Systemtheorie Probleme in der Modellentwicklung vermeiden können, samt der daraus abgeleiteten Teilfragen beantworten. Diese Teilfragen zielen sowohl darauf ab, ob Modelle als Abbilder der Realität betrachtet werden können, und welche Entscheidungen ein Unternehmen zu treffen hat, um Modelle richtig zu adressieren. Diese Arbeit richtet sich vor allem an Unternehmen und Studenten des Geschäftsprozessmanagements, sowie alle interessierte Leser und Leserinnen, die sich die Frage stellen, wie die Modellbildung mit dem Wissen der Systemtheorie optimiert werden kann. Mittels intensiver Literaturrecherche und Auswahl wird aufgezeigt, dass niemals alle Eigenschaften eines Systems in ein
Modell einfließen können und dürfen. Des Weiteren wird die Wichtigkeit einer guten Zielgruppenanalyse und -definition herausgearbeitet, um sowohl Modellierungssprache, Grenzen und Zweck des Modells korrekt wiederzugeben und so alle Adressaten mit den richtigen Informationen zu erreichen. Die in dieser Arbeit vermittelten Informationen haben das Potential, die Realität eines Unternehmens sinnvoll zu einem Modell und zum Ausschnitt der Wirklichkeit werden zu lassen.
Durch die steigende Internationalisierung der Wirtschaft steigt auch die Notwendigkeit einer einheitlichen Berichterstattung, die über die Landesgrenzen hinweg verständlich ist. Die IFRS sind die weltweit am häufigsten angewendeten Rechnungslegungsvorschriften und innerhalb der EU verpflichtend von kapitalmarktorientierten Konzernen anzuwenden. Da ein Abschluss nach IFRS einen hohen Zusatzaufwand zur Folge hat, gibt es nur wenige Unternehmen, die diesen auf freiwilliger Basis erstellen. Von den nicht verpflichteten Konzernen in Deutschland bilanziert dennoch ein kleiner Teil von etwa 5% nach IFRS. Es ist daraus zu schließen, dass es Umstände gibt, in denen eine Rechnungslegung nach IFRS Vorteile mit sich bringt, die den zusätzlichen Aufwand übersteigen und eine Anwendung rechtfertigen. Um herauszufinden, um welche Vorteile es sich handeln kann, werden zuerst die Regelungen und Grundsätze der IFRS mit dem nationalen UGB verglichen. Anschließend werden die Vor- und Nachteile mittels bestehender Literatur und in Bezug auf mittelständische Unternehmen ausgearbeitet. Anhand der Auswertung von acht empirisch durchgeführten Experteninterviews wird die ausgearbeitete Literatur schließlich überprüft, wobei auch neu gewonnene Erkenntnisse dargelegt werden.
Digital Controlling
(2021)
Die Digitalisierung verändert das klassische Controlling radikal. Das Controlling ist jedoch noch nicht genügend auf den Wandel vorbereitet, da es den Mitarbeitenden an Wissen, Akzeptanz und Kompetenzen fehlt. Durch die Entwicklung von Handlungsempfehlungen können einerseits die Defizite der Mitarbeitenden reduziert und andererseits die Möglichkeiten der digitalen Transformation bestmöglich genutzt werden.
Ziel der Arbeit ist es, konkrete Handlungsempfehlungen für drei regionale Unternehmen zur Optimierung der digitalen Reife im Controlling auszuarbeiten und den Entwicklungsprozess kritisch zu reflektieren. Dazu werden folgende Forschungsfragen gestellt: „Mit welchen konkreten Handlungsempfehlungen kann die digitale Reife im Controlling von drei Beispielunternehmen vorangetrieben werden?“ und „Welche Herausforderungen ergeben sich aus der kritischen Prozessreflexion im Entwicklungsprozess?“.
Um die erste Forschungsfrage beantworten zu können, wird die digitale Reife der Unternehmen mithilfe des DigiCon Reifegradmodells ermittelt. Dies erfolgt im Rahmen von Experteninterviews. Basierend auf dem Ist-Reifegrad werden ein Soll-Profil erstellt und Handlungsempfehlungen abgeleitet. Für Unternehmen A wird die Implementierung von Robotic Process Automation empfohlen. Unternehmen B sollte sich mit Data Governance und Business Analytics auseinandersetzen. Der Einsatz von Business Analytics wird auch Unternehmen C empfohlen, jedoch mit dem Schwerpunkt Predictive Analytics. Zudem sollten in allen drei Unternehmen die Kompetenzen an die digitalen Anforderungen angepasst werden.
Für die Beantwortung der zweiten Forschungsfrage wird der Entwicklungsprozess kritisch reflektiert. Dabei werden die Auswahl des Reifegradmodells, dessen Vollständigkeit und Anwendung für die Ermittlung des Ist- und des Soll-Profils sowie der Entwicklung der Handlungsempfehlungen analysiert. Die Herausforderungen, die dadurch entstehen, können in weiteren Forschungsdesideraten behandelt werden.
Das Ziel der vorliegenden Masterarbeit ist der Nachweis einer signifikanten Korrelation zwischen der ausgewiesenen Position des derivativen Firmenwertes und der Marktkapitalisierung kurz nach Veröffentlichung der Finanzberichte von börsennotierten Unternehmen in der Dachregion. Darauf basierend ist das zweite Ziel die Hervorhebung von Problemen und Risiken für Investoren, die basierend auf den momentan geltenden IFRS-Richtlinien durch den derivativen Firmenwert entstehen. Außerdem veranschaulicht die Masterarbeit für Investoren relevante Informationen und Indikatoren zur Risikoabschätzung von derivativen Firmenwert Positionen. Die Masterarbeit basiert auf einem Datensatz von 1631 IFRS-basierten Jahresabschlüssen innerhalb der Jahre 2016 bis 2021, erhalten durch die reputable Osiris-Datenbank. Des Weiteren wurde facheinschlägige Literatur zur Identifikation von Problemen und Risiken basierend auf den momentan gültigen IFRS-Richtlinien analysiert. Die Studie zeigte einen hoch signifikanten Zusammenhang zwischen der Position des derivativen Firmenwertes und der Marktkapitalisierung drei Monate nach dem Jahresabschluss. Des Weiteren hat die Literaturrecherche gezeigt, dass erhebliche Risiken basierend auf der Intransparenz, Möglichkeiten zur Gewinnmanipulation und der Überbewertung des derivativen Firmenwertes sowie des übernommenen Vermögens im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen existieren. Basierend auf dem limitierten Zeitfenster und der regionalen Einschränkung der Studie, kann diese nur beschränkt Einsichten für Märkte außerhalb der „DACH“-Region bieten. Zusätzlich sind die Schlussfolgerungen durch die Anwendbarkeit eines multiplen linearen Regressionsmodells auf das Problem limitiert. Diese Masterarbeit leistet durch die Bereitstellung tiefergehender Einsichten in die Ausmaße und Einflüsse des derivativen Firmenwertes, innerhalb von IFRS-basierten Finanzberichten börsennotierter Unternehmen, einen Beitrag zur existierenden Literatur. Des Weiteren untersucht und konsolidiert sie fachspezifische Literatur hinsichtlich Risiken und Probleme des derivativen Firmenwertes, entstehend aus den Ansatz-, Bewertungs- und Informationsoffenlegungsrichtlinien in den IFRS.
Die Nachfrage nach Brettspielen ist in den letzten Jahren merklich angestiegen, was die jährlichen Umsatzzahlen (2005: 400 Mio. Euro, 2019: 594 Mio. Euro) belegen. Jedes Jahr gibt es mehr als 1.000 Neuerscheinungen, dennoch ist der Bekanntheitsgrad neuer Brettspiele in der Gesellschaft sehr gering.
Der Großteil der Menschen spielt sehr gerne Brettspiele. Hier unterscheidet man nach der Häufigkeit des Spielens. Die Vielspieler kennen sich gut in der Branche aus und probieren sich gerne an neuen Spielen. Im Vergleich dazu spielen Gelegenheitsspieler überwiegend die gleichen Spiele. Zu der großen Varianz an Spielen haben vermutlich viele noch nicht den Zugang gefunden.
Aufgrund dessen bin ich der Frage nachgegangen, weshalb Menschen ihnen bekannte oder unbekannte Spiele spielen. Um einen Zugang zu einem unbekannten Spiel erlangen zu können, muss man mehrere Einstiegshürden bewältigen. Die Spielanleitung stellt dabei eine entscheidende Einstiegs- und Verständnishürde dar. Um ein neues Spiel zu erlernen, gibt es mehrere Methoden, die ich in meiner Arbeit thematisiert habe. In dem Lernprozess kommen unterschiedliche Probleme auf. Aufgrund dessen sollte man, zumindest nach meiner Meinung, diesen Prozess optimieren.
Das Ziel meiner Arbeit ist es, die Einstiegshürde in ein unbekanntes Spiel zu senken und damit einen einfacheren und schnelleren Zugang zum Erlernen des Spiels zu ermöglichen.
Ich konnte belegen, dass die Spielanleitung ein wichtiger Bestandteil im Lernprozess darstellt und nicht ersetzt werden kann. Um den Lernprozess zu optimieren, habe ich eine ergänzende Umsetzung einer Spielanleitung konzipiert, die den praktischen Teil der Arbeit bildet.
Dadurch entstand ein multimodales Konzept, dass den Spieler*innen eine Hilfestellung während des Erlernens eines Spiels gibt. Das Medium soll eine App sein, in der Spiele anhand Animationen erklärt werden. Die Animationen sind modular aufgebaut und sind auf der Basis des Forschungsprojektes EMPAMOS entstanden. Zusätzlich kann man mithilfe eines Chat Bots individuelle Fragen per Texteingabe oder Sprachsteuerung zum erlernenden Spiel stellen.
Die schnelllebige und sich verändernde Welt, in der die Menschen gegenwärtig leben, stellt Unternehmen ständig vor neue Herausforderungen. Der Wettbewerb wird immer anspruchsvoller und das Hervorstechen in jeder Branche ist von zahlreichen Faktoren abhängig. Einer davon, der zweifellos einen der grundlegenden Schlüssel zum Erfolg darstellt, ist die Entscheidungsfindung. Um letztere zu unterstützen, werden verschiedene Systeme geschaffen. Unter diesen Systemen lassen sich Business-Analytics-Systeme finden, deren Aufgabe sich auf die Umwandlung von Daten in Informationen konzentriert, um Evidenzen zu schaffen, die es den Managern ermöglicht, Entscheidungen auf der Grundlage von Daten – und nicht auf derjenigen von Intuition – zu treffen. Es ist jedoch Folgendes festzustellen: Obwohl diese Systeme immer besser werden, ist die Mehrheit der Manager in vielen Unternehmen nicht in der Lage, effektive Entscheidungen zu treffen.
Daher ist es das Ziel dieser Arbeit, den Personen in der Wirtschaftswelt eine Untersuchung und Analyse der kognitiven verhaltenspsychologischen Phänomene zur Verfügung zu stellen, um festzulegen, welche dieser Phänomene beim Treffen von Entscheidungen im Rahmen von Business Analytics auftreten und ein Problem verursachen können. Dazu wird die folgende Forschungsfrage gestellt: Welchen Einfluss haben die kognitionspsychologischen Phänomene des Verhaltens in der Business Analytics?
Um diese zu beantworten, ist eine systematische Literaturrecherche durchgeführt worden. Die Analyse der Phänomene anhand eines Data-Mining-Vorgehensmodells (CRISP-DM) zeigte, dass der Einfluss der Phänomene auf Business Analytics signifikant ist und sich auf mehrere Aspekte der Analytik bezieht.
Brainstorming ist ein Mythos
(2021)
Diese Arbeit hat die Untersuchung der Frage, wie Mitarbeiter:innen agile Führung inmitten der COVID-19-Krise wahrnehmen, zum Ziel. Die leitende Forschungsfrage lautet: „Wie erfolgreich ist agile Führung in Zeiten der COVID-19-Pandemie aus Mitarbeitendensicht?“ Hierbei wird die Führungssituation anhand der aktuellen Veränderungstreiber und der COVID-19-Pandemie kontextualisiert. Daraufhin wird nach einem Aufriss der Historie verschiedener Führungstheorien, die agile Führung näher betrachtet. Im Rahmen dieser Aufarbeitung wird agiles Führungsverhalten definiert, welches für die fortführende quantitative Empirie von zentraler Bedeutung ist. Anschließend werden die erlangten Daten aus einer durchgeführten Onlinebefragung ausgewertet und analysiert. Als Gegenstand der Untersuchung werden verschiedene Hypothesen im Hinblick auf Wirkungszusammenhänge zwischen agilem Führungsverhalten und der Zufriedenheit der Mitarbeitenden aufgestellt.
Mit Eintritt in den ersten Covid-19-Lockdown im März 2020 und den darauffolgenden Semestern im überwiegenden Distance-Betrieb, wurde ein nie dagewesenes didaktisches Experiment gestartet. Eine seit 2017 abgehaltenen Lehrveranstaltung im Bachelorstudiengang Internationale Betriebswirtschaft an der Fachhochschule Vorarlberg simulierte bereits in "Vor-Pandemie-Semestern" das Arbeiten und Interagieren in virtuellen Teams. Die hieraus vorliegenden Reflexionsberichte ergeben zusammen mit den Hausarbeiten, welche die Studierenden der Lehrveranstaltung in 2020 im Lichte eines kompletten Online Semesters in virtuellen Teams erstellt haben die Basis für sieben Thesen zur Auswirkung einer digitalen und virtuellen Zusammenarbeit für Ausbildung und Berufstätigkeit.
Interne Kontrollsysteme helfen Unternehmen bei der Steuerung und Überwachung risikobehafteter Prozesse und sind für Unternehmen bestimmter Größe und Rechtsform sogar verpflichtend. Der Gedanke eines spezifischen internen Kontrollsystems für Steuern ist dagegen recht neu. Da der Staat ein starkes Interesse an der korrekten und möglichst umfassenden Unternehmensbesteuerung hat, wurde das Prinzip des Horizontal Monitorings aufgegriffen und zur Begleitenden Kontrolle weiterentwickelt. Diese tritt anstelle der sonst üblichen Außenprüfung durch das zuständige Finanzamt. Zielgruppe für die begleitende Kontrolle sind besonders große, in Österreich ansässige Unternehmen und Unternehmensgruppen. Ein wesentliches Kriterium, um die begleitende Kontrolle beantragen zu können, ist das Vorhandensein eines funktionstüchtigen steuerlichen internen Kontrollsystems. Die Arbeit beschäftigt sich mit der Gestaltung und Funktionsweise eines steuerlichen internen Kontrollsystems, wie es für die begleitende Kontrolle erforderlich ist. Es thematisiert die für ein Unternehmen damit verbundenen Vor- und Nachteile, sowohl für das steuerliche interne Kontrollsystem selbst als auch die begleitende Kontrolle und vorhandenes Entwicklungspotenzial.
Eingebettete Systeme – wie zum Beispiel eine Multifunktions-Küchenmaschine, ein intelligenter Saugroboter oder Lautsprecher mit sprachgesteuerten Assistenten – sind für einige Menschen in der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken. Sie sind mittlerweile Bestandteil unseres täglichen Lebens. Doch hinter jedem System stehen auch eine Vielzahl von Anforderungen, die für die Kundinnen und Kunden, sowie Nutzerinnen und Nutzer relevant sind. Ob diese Anforderungen immer einen Mehrwert für die Kundinnen und Kunden bringen, ist dabei irrelevant. Doch wie kann gewährleistet werden, dass die zu Beginn definierten Anforderungen schlussendlich das gewünschte Ergebnis für die Kundinnen und Kunden oder Nutzerinnen und Nutzer bringt? Durch die Durchführung einer Validierung in verschiedenen Phasen der Systementwicklung können wichtige Erkenntnisse über das Produkt und dessen Funktionen vor der eigentlichen Marktfreigabe gewonnen und noch in den verschiedenen Entwicklungsphasen für Änderungen oder Verbesserungen eingeplant werden. Oft werden diese essentiellen Validierungsprozesse zu spät oder gar nicht durchgeführt, was zu unausgereiften Produktfreigaben führt, was wiederum unzufriedene Kundinnen und Kunden zur Folge haben kann.
Diese Masterarbeit bietet einen Einblick, wie eine solche Validierung in Systementwicklungen integriert werden kann. Unter anderem wird eine klassische Vorgehensweise, das V-Modell, und die agile Methode Scrum betrachtet und auf mögliche Validierungskonzepte hin untersucht. Anhand eines Praxisbeispiels einer bereits durchgeführten Systementwicklung im Elektronikbereich wird gezeigt, wie die Methoden des V-Modells und Scrum in Verbindung mit der Validierung umgesetzt wurden. Die Erkenntnisse aus diesen beiden Teilen, Theorie und Praxis, werden durch Handlungsempfehlungen für Entwicklungsprojekte abgerundet.
Der digitale Wandel beeinflusst die ganze Gesellschaft und stellt Unternehmen vor zahlreiche Chancen aber auch Herausforderungen. Unternehmen müssen sich verändern und lernen, wie sie ihre Geschäftsmodelle, Organisationsstrukturen und die Mitarbeitenden auf die neuen Gegebenheiten anpassen können. Wissen, Innovation und Lernen werden zu wettbewerbsentscheidenden Kriterien. Das Konzept der lernenden Organisation, bereits entwickelt im letzten Jahrhundert, liefert Rahmenbedingungen für die Gestaltung einer lernförderlichen und innovativen Unternehmenskultur.
Diese Masterarbeit hat das Ziel aufzuzeigen, inwieweit das Konzept der lernenden Organisation noch Gültigkeit hat und für die Bewältigung der digitalen Transformation, bei kleinen und mittleren Unternehmen, genutzt werden kann. Daher wurde folgende Forschungsfrage gestellt:
Sind lernende Organisationen im Vorteil in Bezug auf die digitale Transformation?
Für die Beantwortung der Forschungsfrage wurde eine systematische Literaturrecherche und -analyse durchgeführt. Aufbauend auf den typischen Charakteristika der kleinen und mittleren Unternehmen wurden die Stärken und Schwächen herausgearbeitet. Anschließend wurden die unterschiedlichen Dimensionen, der Status Quo der digitalen Transformation beleuchtet, die unterschiedlichen Rahmenbedingungen einer lernenden Organisation ausgearbeitet und in den Kontext der digitalen Transformation gesetzt.
Das Ergebnis dieser Arbeit zeigt, dass lernende Organisation bereits viele Anforderungen erfüllen, die für die erfolgreiche digitale Transformation notwendig sind und Unternehmen, die diese bereits verinnerlicht haben, einen klaren Vorteil haben den zukünftigen Herausforderungen durch den digitalen Wandel zu begegnen. Abschliessend wurden Handlungsempfehlungen formuliert, um kleine und mittlere Unternehmen bei der Wandlung zu einer lernenden Organisation zu unterstützen, mithilfe derer die digitale Transformation gemeistert werden kann.
Die Ökosysteme dienen uns Menschen bereits seit hunderttausenden von Jahren als Lebensraum und sorgen durch ihre Ressourcen für unser Wohlbefinden und Überleben. Doch heute stehen wir vor gravierenden Umweltproblemen, die durch den Menschen verursacht wurden und die eine große Bedrohung für unseren Planeten darstellen. Die Ursache dafür ist unter anderem die Entfremdung des Menschen von der Natur. Immer häufiger kommt es schon während der Kindheit zu einer Entfremdung von den naturnahen Ökosystemen, dabei ist Empathie für die Ökosysteme sowie systemisches Ökologiebewusstsein unumgänglich, um unseren Planeten zu retten.
Diese Arbeit beschäftigt sich daher mit der Forschungsfrage: Wie kann ökologisches Wissen für Kinder so aufbereitet werden, dass ein Lerneffekt eintritt und dabei auch die Empathie für die naturnahen Ökosysteme gefördert wird?
Für die Beantwortung dieser Frage wurden theoretische Erkenntnisse, Best Practice Analysen und Personas herangezogen sowie explorative Experteninterviews durchgeführt. Anhand der Ergebnisse wurde ein Anforderungskatalog und eine Konzeption für eine Anwendung entwickelt, die Familien mit Kindern, in Form von unterschiedlichen digitalen Educational Games mit interaktiven Aufgaben, naturnahe Ökosysteme näherbringen soll. Als Anwendungsszenario wurde ein Protoyp für das Fohramoos am Bödele erstellt und evaluiert. Die Ergebnisse der Evaluation zeigten sowohl Motivation und Spielspaß, als auch einen Lerneffekt bei den Kindern. Außerdem wurde die Beziehung der Kinder zum Ökosystem positiv beeinflusst.
Die digitalen Vermittlungsformate sowie Educational Games sind im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklungen bisher nur sehr wenig erforscht. Deshalb trägt diese Arbeit dazu bei diese Forschungslücke zu schließen.
Risikomanagement im Wandel
(2021)
Das unternehmerische Risikomanagement hat sich in der Vergangenheit und aktuell insbesondere durch die Coronapandemie stetig weiterentwickelt. In der DACH-Region bestehen neben den jeweiligen lokalen Gesellschaftsrechtsgesetzgebungen, welche sich in Umfang und Inhalt unterscheiden, auch internationale Standards, welche zusammen die Rahmenbedingungen für das Risikomanagement bilden. Teilweise wurden diese Gesetzlichen und sonstigen Anforderungen durch bestimmte Ereignisse eingeführt bzw. überarbeitet. Dies spiegelt sich auch im Umsetzungsstands des unternehmerischen Risikomanagements und dessen System in Organisationen wider. Insbesondere auf den Bilanzskandal des Enron-Konzerns 2002 sowie die Finanzkrise 2008 können Änderungen in der Gesetzgebung zum Risikomanagement zurückgeführt werden, welche von den Unternehmen ebenfalls umgesetzt werden. Aktuell werden die gesetzlichen Anforderungen von allen Unternehmen umgesetzt. In der jüngeren Vergangenheit zeigt sich ein positiver Trend von einem compliance-orientierten zu einem performance-orientierten Risikomanagement. Dies bedeutet, dass immer mehr Unternehmen Risikomanagement auch über die gesetzlichen Anforderungen hinaus betreiben und dies so aktiv zur Unternehmenssteuerung beiträgt.
Die Anfänge der Human Resources (HR)-Abteilung gehen in die 1960er Jahre zurück. Damals galt diese als sehr gut etabliert und erfolgreich, heute kämpft sie um ihre Daseinsberechtigung. Die digitale Transformation ist einer der Gründe dafür. Die Digitalisierung als einer der Megatrends der heutigen Zeit verändert durch ihre transformationellen Auswirkungen alles – Gesellschaft, Wirtschaft, Arbeitswelt und folglich HR. Letzteres wird anhand der Kernthemen Strategie, Prozesse und Services, IT-Systeme sowie Unternehmens- und Führungskultur detailliert beleuchtet, um dann näher auf die aktuelle und zukünftige Rolle von HR in der digitalen Transformation einzugehen. Anschließend wird auf das methodische Vorgehen im Sinne der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring eingegangen. Darauf folgt die Darlegung der Forschungsergebnisse sowie die Diskussion dieser mit der Literaturrecherche. Abschließend beantwortet ein Fazit die Forschungsfrage.
Das Ziel der Masterarbeit war die Untersuchung der Umsetzung von flexiblen Arbeitszeitmodellen in Vorarlberger Unternehmen aus der Industriebranche sowie die Untersuchung der Arbeitnehmerpräferenzen von flexiblen Arbeitszeitmodellen. Dazu wurden zwölf HR-Expert/innen in Experteninterviews und zusätzlich über 200 Arbeitnehmende mittels Online-Fragebogen befragt. Die Gegenüberstellung der Ergebnisse zeigen die Diskrepanz zwischen Arbeitszeitmodellen, welche in der Praxis umgesetzt werden, und Arbeitszeitmodellen, welche sich Arbeitnehmende wünschen bzw. bevorzugen. Hauptsächlich wird die Gleitzeit mit Kernzeit umgesetzt. Die komprimierte Vier-Tage-Woche, Vertrauensarbeitszeit, und die Abschaffung der Kernzeiten werden nicht oder selten umgesetzt. Während Unternehmen teilweise Unterschiede in den Präferenzen zwischen Frauen und Männer sowie Jung und Alt beobachten, können die Ergebnisse des Online-Fragebogens diese Aussagen nicht bestätigen. Die Zufriedenheit der Arbeitnehmenden ist hoch. Es bestehen Diskrepanzen zwischen präferierten und umgesetzten Arbeitszeitmodellen.
Das Ziel der vorliegenden Masterthesis ist es zu beantworten, wie die Zielwirksamkeit von Coaching im Rahmen der Personalentwicklung realitätsnah erfasst werden kann. Dazu wird zunächst eine Abgrenzung des Begriffs „Coaching“ vorgenommen, sowie verschiedene Formen des Coachings vorgestellt. Darauf basierend wird der aktuelle Forschungsstand im Bereich der Evaluation von Coaching dargestellt und hierbei genauer auf verschiedene theoretische Evaluationsmodelle eingegangen. Zusätzlich dazu wird eine Identifikation der Wirkfaktoren vorgenommen. Die Forschungsfragen werden mithilfe einer qualitativen empirischen Methodik unter Durchführung von Experteninterviews beantwortet. Die Masterthesis resultiert in der Darstellung eines möglichen Evaluationsprozesses.
Welcher Kompetenzbedarf besteht bei HR-MitarbeiterInnen, um die digitale Transformation in Unternehmen mitbegleiten zu können und welche Methoden zur Kompetenzentwicklung von HR-MitarbeiterInnen finden in einer zukunftsorientierten Personalentwicklung Anwendung? Mit einer Antwort auf diese Fragen beschäftigt sich die vorliegende Arbeit. Nach der Erklärung der theoretischen Begriffe und Grundlagen zeigt das Kapitel drei den Kompetenzbedarf von HR-MitarbeiterInnen für die digitale Transformation auf und liefert spezifische Methoden zur Kompetenzentwicklung digitaler Transformation. Dabei spielen die Kompetenzen im Bereich der Führungs- und Motivationsstrategie sowie die Gestaltung des Wissensmanagements eine bedeutende Rolle. Den MitarbeiterInnen im HRM kommt angesichts des Fachkräftemangels aufgrund der demografischen Entwicklung eine zunehmend strategische Bedeutung zu. Sie werden zu engen Partnern in der strategischen Ausrichtung des Unternehmens. Auf der einen Seite steht die Ressource Humankapital, auf der anderen Seite aber auch die Zukunftssicherung, denn im Zeitalter der Digitalisierung und des globalen Wandels ist die nachhaltige Sicherung des Know-how für ein Unternehmen überlebenswichtig. In diesem Kontext müssen die verantwortlichen HR-MitarbeiterInnen andere und zum Teil vielfältigere Kompetenzen mitbringen als noch vor einigen Jahrzehnten. Die Arbeit schließt nach den Handlungsempfehlungen, einem Praxisbeispiel, einem Fazit und einem Ausblick.
Beim Online-Lernen ist es wichtig, angemessenes Feedback zu geben, damit der Schüler aus seinen Fehlern lernen und sich weiterbilden kann. Oft besteht Feedback nur aus ungenügenden Informationen, wie etwa nur aus den Worten „Richtig“ oder „Falsch“, mit denen der Schüler nicht viel anfangen kann und somit nicht aus seinen Fehlern lernen kann. Ein gutes Feedback bei inkorrekten Antworten enthält wichtige Informationen, warum eine Antwort oder Aktion falsch ist und wie sie verbessert werden kann. Bei korrekten Antworten ist ein Lob oder eine Anerkennung der richtigen Antwort ebenfalls fördernd.
In dieser Arbeit wird das Feedback des Systems XData, welches für das Erlernen von SQL (Structured Query Language) genutzt wird, verbessert. Dazu wird das aktuelle System beschrieben, um das aktuelle Feedback bei SQL-Queries beurteilen zu können. Um das aktuelle Feedback angemessen verbessern zu können, wird ein Einblick in die Themen Lernen und Feedback gegeben. Die aus den beiden Themen gewonnen Eindrücke und Erkenntnisse werden bestmöglich für das zu verbessernde Feedback genutzt. Um das System und sein Feedback beurteilen zu können, sowie das verbesserte Feedback bewerten zu können, werden verschiedene SQL-Queries (Abfragen) verwendet. Es wird die Implementierung des Feedbacks durch ein Textbausteinsystem beschrieben und die verschiedenen Feedback-Fälle vorgestellt. Abschließend werden die Resultate beschrieben und beurteilt, sowie über die Ausblicke des Systems diskutiert.
Nicht zuletzt seit der Pandemie sind sich Wissenschaftler einig, dass Homeoffice ein fester Bestandteil der Arbeitswelt bleiben wird. Die Coronakrise hat dabei gezeigt, wie wichtig Kompetenzen, wie digitales Know-how und Selbstorganisation, sowie eine offene Unternehmens- und partizipative Führungskultur, für den Erfolg von Homeoffice sind. So soll in der Masterarbeit am Beispiel von Vorarlberg die Forschungsfrage geklärt werden, welche Voraussetzungen für Homeoffice vorliegen müssen und wie sich Homeoffice unter Berücksichtigung soziodemografischer Moderatoren auf Angestellte mit und ohne Führungsverantwortung im Arbeits- und Privatalltag auswirkt. Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurden die Erkenntnisse aus Literatur und Forschung mittels einer quantitativen Erhebung in Vorarlberg untersucht. Anhand dieser wird ersichtlich, dass die Rahmenbedingungen in Vorarlberg überwiegend erfüllt werden, aber einzelne, wie die Ergonomie des Heimarbeitsplatzes oder Schulungen im Umgang mit dezentraler Arbeit, noch ausbaufähig sind und Homeoffice selten einzelvertraglich vereinbart wird. Dennoch sind die Angestellten Vorarlbergs insgesamt zufrieden mit Homeoffice und sehen vor allem die Produktivität und Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben positiver als bei der Präsenzarbeit.
Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit der Analyse von Unterstützungsverfahren, um mithilfe eines Roboters einen Fügeprozess kombiniert mit einer Fügeachse durchführen zu können. Durch das Führen der Bauteile durch den Roboter während des Fügevorgangs entsteht eine Überbestimmung zwischen Fügeachse und Roboter. Die auftretenden Kräfte und Momente, die dadurch auf den Roboter wirken, sind zu untersuchen. Mithilfe der Analysen soll ermittelt werden, ob der Roboter während der Fügeprozesse innerhalb seiner Leistungsgrenzen betrieben wird und ob eine ausreichend genaue Kompensation der Kräfte möglich ist. Ein dazu erstellter Versuchsaufbau soll diese Analysen ermöglichen. Nach dem Erarbeiten von Grundlagen der Roboterregelung wird speziell auf die, bei diesem Versuchsaufbau zu Verfügung stehenden, Unterstützungsverfahren des Roboters eingegangen. Die Eigenschaften und Anwendung des jeweiligen Verfahrens werden beleuchtet und dargestellt. Dem folgt eine Übersicht der geplanten Fügeversuche, um das Verhalten des Roboters während der Fügeprozesse zu analysieren. Die Auswertung einer durchgeführten Messsystemanalyse und der Fügeversuche stellt die Verwendbarkeit und die erreichbaren Toleranzen sowie die Stärken und Schwächen der Unterstützungsverfahren dar.
Die Arbeit beschreibt die Entwicklung eines Open-Source Plugins für die 3D-Modellierungssoftware FreeCAD, mit welchem es möglich ist, Roboterpfade anhand von 3D-Modellen zu erstellen. Die Pfade sind in einem geeigneten Format exportierbar und können beispielsweise zur Steuerung eines Roboters durch eine speicherprogrammierbare Steuerung verwendet werden. Im ersten Teil der Arbeit wird der geplante Arbeitsablauf der Pfadgenerierung beschrieben und genauer erläutert, welche Vorteile und Pflichten die Erstellung von Open-Source-Software nach sich zieht. Anschließend wird anhand der Systeme „Robot Studio“ von ABB und „MotoSim EG VRC“ von Yaskawa analysiert, wie proprietäre Systeme die Programmierung von Roboterpfaden realisieren. Nach einem Überblick über den aktuellen Stand der Technik in der Roboterprogrammierung, wird die Implementierung des Plugins für FreeCAD beschrieben. Dazu wird anhand des Sourcecodes erläutert, wie neue Arbeitsbereiche erstellt werden können. Es werden verschiedene Funktionen implementiert, welche essenziell für die Erstellung von Roboterpfaden sind. Dazu zählen die Möglichkeit zur Definition von Koordinatensystemen, Roboterposen und das Beschreiben des Roboterpfades durch Pfadsegmente mit verschiedenen Parametern, wie Bewegungsart, Geschwindigkeit und Wegpunkte. Das Plugin wurde getestet indem eine einfache Pick & Place Anwendung erstellt wurde. Anschließend sind mögliche Erweiterungen des Plugins, wie zum Beispiel die Möglichkeit des Duplizierens von Pfadsegmenten am Ende der Arbeit beschrieben.
SysML Modellierung komplexer Systeme und automatische Erzeugung domänenspezifischer Ressourcen
(2021)
Moderne Technische Systeme und ihre Entwicklung werden zunehmend komplexer. Durch eine Vielzahl bei der Entwicklung beteiligter Modelle/Dokumente wird eine konsistente und rückverfolgbare Modellierung erschwert. Model-Based Systems Engineering (MBSE) ist ein Ansatz, welcher diese Problemstellung adressiert und bei der Systementwicklung formale Modelle anstelle von Dokumenten einsetzt/verwendet. Im Gegensatz zu Dokumenten sind Modelle formal definiert, können automatisiert überprüft werden und ermöglichen eine leichte maschinelle Verarbeitung der Informationen. Im Zentrum der Entwicklung steht ein Systemmodell, welches mit einer formalen Modellierungssprache erstellt wurde. Während der Entwicklung entstehende Informationen werden in das Systemmodell integriert, sodass eine konsistente Single Source of Truth entsteht. Aus dem Systemmodell können über automatisierte Modelltransformationen domänenspezifische Ressourcen, wie beispielsweise Digital Twins, generiert werden. Digital Twins und die damit verbundenen Simulationen können einen deutlichen Mehrwert in Bereichen, wie Optimierung, Wartung und Anomalieerkennung liefern. Allerdings ist die manuelle Erzeugung Aufwändig und Fehleranfällig sein, weshalb eine automatische Erzeugung aus den Informationen des Systemmodells eine Erleichterung darstellt.
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dieser Problemstellung und der Modellierung komplexer Systeme. Es wird ein Systemmodell mit der Modellierungssprache Systems Modeling Language (SysML) erstellt, welches durch domänenspezifische Profile erweitert wird um Modellierung/Integration der Domänen zu ermöglichen. Mittels einer Modelltransformation in Acceleo werden Informationen aus dem Systemmodell in ein Simulationsmodell der Simulationssoftware twin, welche zur Simulation von Digital Twins geeignet ist, transformiert. Der in der Arbeit präsentierte Ansatz wird anhand er Modellfabrik des Forschungszentrums Digital Factory Vorarlberg veranschaulicht.
Im Rahmen dieser Masterthesis wurde beispielhaft gezeigt, mit welchen Maßnahmen die Handhabung (Gewicht, Größe) von Nasskühlern verbessert werden kann. Dabei wurde berücksichtigt, dass Kühlleistung und Durchsatz dem aktuellen Stand der Technik entsprechen.
Die zu Beginn durchgeführten Messungen an einem, in der Praxis eingesetzten, Referenzgerät und die darauffolgenden Berechnungen lieferten die thermodynamischen Größen (Temperatur, Druck). Diese physikalischen Größen lieferten die Randbedingungen der darauffolgenden Computational Fluid Dynamics (kurz CFD) Simulationen. Aus technischen Gründen wurde der Druck nicht direkt über Sensoren gemessen, sondern mit Hilfe der gemessenen Temperaturen berechnet. Da die Druckmessung einen zu starken Eingriff ins System dargestellt hätte. Um die Korrektheit der berechneten Drücke sicherzustellen, wurden in weiterer Folge die Temperaturen nachgerechnet und mit den Messwerten verglichen.
Um die Messwerte beziehungsweise die Berechnungen weiter zu bestätigen, ist zuerst ein CAD-Modell des vorhanden Referenzgerätes erstellt worden. Dieses CAD-Modell wurde dann hergenommen, um die ersten CFD Simulationen durchzuführen. Die Schwierigkeit hierbei lag bei der realistischen Abbildung der physikalischen Vorgänge, wie beispielsweise bei dem Verdampfen und Kondensieren des Kältemittels (Arbeitsmedium). Es wurden die einzelnen Komponenten des Kältekreislaufes simuliert (Wärmetauscher des Nutzmediums, Verdampfer und Kondensator des Arbeitsmediums).
Abschließend wurde ein Entwurf zur Optimierung von Schankanlagen erarbeitet. Von diesen wurden (teilweise) CAD Modelle erstellt. Die Modelle der optimierten Komponenten wurden dann, bezogen auf ihr Volumen und Gewicht, mit denen des Referenzgerätes, gegenübergestellt.
Den Abschluss der Arbeit bildet ein Fazit über die durchgeführten Berechnungen, Messungen und Simulationen. Des Weiteren wurden hier Aspekte, die nicht in der Arbeit berücksichtigt wurden, kurz aufgegriffen und erläutert.
Die Einsatzmöglichkeiten des interaktiven Films sind vielfältig. Von Unterhaltung, über Werbung bis hin zum E-Learning Bereich findet das noch junge Format Anwendung. Der Begriff interaktiver Film beschreibt gamifizierte Filme mit welchen Nutzer*Innen interagieren können. Dies bezieht sich auf Interaktionsmöglichkeiten innerhalb der Geschichte sowie auf Interaktionen mit dem Bildmaterial, durch welche dieses gegebenenfalls manipuliert werden kann. Die Filmsequenzen können dabei aus Realbild oder auch aus animiertem Bildmaterial bestehen. Es wird ein Überblick über die Teilbereiche des interaktiven Films vermittelt, sowie ein Einblick gegeben, wie ein solcher konzeptionell produziert wird. Zu diesen Teilbereichen gehören unter anderem Storytelling Varianten, Branching Systeme, Gamification Elemente und Interaktionsmöglichkeiten.
Die Forschungsfrage lautet: In welchen Bereichen ist interaktiver Film relevant und in welchen Feldern kann in Zukunft ein Nutzen durch diesen generiert werden? Um dies zu beantworten, werden mittels selbst Ethnographie, interaktive Filmbeispiele analysiert und subjektiv bewertet. Es wird ein Überblick über das Medienangebot und die Verbreitung der technischen Geräte gegeben, welche notwendig sind, um einen interaktiven Film zu rezipieren. Des Weiteren wird ein Ausblick auf weitere Anwendungsfelder gegeben.
Im praktischen Teil der Arbeit wird ein neuer Anwendungsfall für den interaktiven Film erarbeitet. Die Umsetzung erfolgt dabei konzeptionell und wird im Anschluss mittels Evaluationsbögen von den potenziellen Auftraggeber*Innen evaluiert und somit bewertet. Konkret erfolgt die Umsetzung an dem Beispiel des InterMedia Bachelor Aufnahmeverfahrens. Dabei wird der interaktive Film als Assessment Tool eingesetzt, welcher als Unterstützung für die Auswahl der Bewerber*innen dienen soll und die Basis des persönlichen Vorstellungsgesprächs verbessern soll.
Die Wissenschaft der Sozialen Arbeit verfügt über einen reichen Schatz an Theorien und Methoden, welche für den Interreligiösen Dialog erforscht und analysiert werden können. Somit liefert die Sozialen Arbeit unterschiedliche praktischen Handlungsmöglichkeiten, um Räume zu schaffen, in denen Begegnungen auf Augenhöhe ermöglicht werden. In diesen Räumen lernen sich Vertreter*innen der verschiedenen Religionsbekenntnisse kennen, um sich auszutauschen und einen Beitrag zur Friedensarbeit zu leisten. Dabei spielt die persönliche Identität jedes einzelnen eine bedeutende Rolle. Denn Voraussetzung für diesen Dialog ist laut Stuart Hall, Kulturwissenschaftler, dass „jede Form von Identität durch das Nadelöhr des anderen hindurchmüsse“. (Terkessidis 2001, Online Zugriff am 4. Mai 2021)
Homi K. Bhabha, Postkolonialtheoretiker erforscht in seinen Arbeiten dieses „Nadelöhr“, um den Begriff der Identität neu beschreiben zu können. Er sieht in der Identitätsbildung einen Prozess, der sich aufgrund der kulturellen Differenz ergibt. Dadurch ist es für ihn undenkbar, die ursprüngliche Identität oder übernommene Traditionen aufrecht zu erhalten. In den Zwischen-Räumen findet die Begegnung an den identitätsbedingten Grenzen statt, um „Unverträgliches, Verschwiegenes, Unbewusstes“ (Hàrs 2001, S. 2) darlegen zu können. Die Begegnung in diesen Räumen ermöglicht neue Erkenntnisse, denn jede/r begegnet dem Fremden in sich und im Anderen entdeckt man das Eigene. Dabei wird die Identität für Bhabha ein Stückwerk, zu einer Teil-Ganzheit, somit kann die partielle interkulturelle Andersartigkeit dargestellt werden. (Vgl. Hàrs 2001, S. 2)
Diese interkulturellen bzw. interreligiösen Zusammentreffen brauchen einen wohltuenden Rahmen, der das Kennenlernen und den Austausch fördert. Abgesehen von einem Moderatorenteam, welches die interkulturellen Kompetenzen verinnerlicht hat, können auch unterschiedliche Methoden aus der Sozialen Arbeit zum Einsatz kommen. Diese Methoden sollen Zwischenräume entstehen lassen, in denen eine wertschätzende Kommunikation gepflegt wird. Des Weiteren sollen sie erlauben, die eigenen Identitäten zu stärken und die Neugier auf das Noch-Unbekannte fördern. Auf jeden Fall müssen diese Methoden Machtasymmetrien in Blick haben und ein Gefühl von Sicherheit vermitteln.
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Analyse von Blasenindikatoren speziell des Immobilienbereichs, aber auch von Aktienmärkten. Im ersten Teil der Arbeit wird versucht, vergangene Blasenbildungen aufzuzeigen und zu erläutern, weshalb sich diese bilden konnten und schlussendlich geplatzt sind. Dies soll einem besseren Verständnis der restlichen Arbeit dienen. Weiters werden Indikatoren, die üblicherweise genutzt werden, um einen Markt einzuschätzen aufgezeigt und erläutert. Ebenfalls werden diese teilweise zueinander in Relation gestellt, um Zusammenhänge der einzelnen Indikatoren zu erkennen. Im Anschluss dieser Aufstellung werden bekannte, vom internationalen Markt anerkannte, Indikatoren aufgezeigt und erläutert und mit Beispielen unterlegt. Den Abschluss der Arbeit bildet das Einsetzen von ausgewählten Indikatoren für die Märkte Schweiz und Österreich und ein daraus abgeleitetes Fazit, ob eine Blase in diesen Ländern als Wahrscheinlich gilt oder nicht. Auch wird erläutert, dass ein einzelner Indikator wenig bis keine Aussagekraft zur Einschätzung einer Blasensituation hat, sondern Indikatorensets dazu benötigt werden.
Ethikorientiert entscheiden
(2021)
Diese Forschungsarbeit beschäftigt sich mit der Behandlung von Klient*innen mit kognitiver Beeinträchtigung und komorbid psychischer Erkrankung im Feld der Klinischen Sozialen Arbeit. Um ein genaueres Verständnis für das Phänomen zu erlangen, wird auf die Entstehungsmechanismen und die Symptomatik von psychischen Erkrankungen bei Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung eingegangen. Des Weiteren werden aktuelle Handlungsansätze u. a. der integrative Ansatz nach Anton Došen vorgestellt und in Verbindung mit der Klinischen Sozialen Arbeit gebracht. Die Grounded Theory von Anselm Strauss und Barney Glaser bietet den methodischen Rahmen, um durch Forschung, Theorie und Kreativität spezielle methodische Erfordernisse für die psychosoziale Behandlung dieser Zielgruppe aufzuzeigen. Die Sammlung von Daten erfolgt durch Interviewgespräche mit Professionellen und Personen die kognitiv beeinträchtigt und komorbid psychisch erkrankt sind. Zentraler Ausgangspunkt ist die These, dass es für diese Zielgruppe eine spezialisierte Behandlung benötigt und in Vorarlberg noch kein entsprechendes Angebot vorhanden ist.
.Certeau
(2021)
Das „Gestalterische Pflanzenwissen“ bietet dem Design eine systematische Vorgehensweise im Umgang mit Pflanzen. Die Methode beinhaltet eine konkrete Handlungsanleitung und führt zu innovativen Designlösungen. Die gestalterische Auseinandersetzung mit der Natur wirkt der Entfremdung entgegen, denn die allumfassende disruptive Technologie der Gegenwart vergrößert zusehends den Abstand zwischen Natur und Mensch. Außerdem ist es von Bedeutung, hierfür adäquate Designlösungen bereitzustellen, um die Sehnsucht nach Natur zu stillen. Um ein Problembewusstsein für die „Naturentfremdung“ in der Gesellschaft zu verankern, bieten sich intermediale Interventionen in Form von kurzen Videoclips an.
conflicto
(2021)
Im Arbeits- und Organisationsleben sind Konflikte alltäglich und meist unumgänglich. Menschen unterscheiden sich voneinander hinsichtlich Kompetenzen, Überzeugungen, Temperament und vieles mehr. Die Arbeit setzt jedoch voraus, dass man miteinander kooperiert, sich abstimmt und gemeinsam Entscheidungen trifft. Wenn man die Ziele einer Gruppe oder Organisation erreichen will, ist es wichtig, dass Konflikte vermieden und/oder erfolgreich und nachhaltig gelöst werden. Auf diesem Wege können alle im Sinne der Organisation handeln. Dadurch werden nicht nur wirtschaftliche Erfolge erreicht, sondern auch die individuelle Gesundheit, das Wohlbefinden und die Kompetenzentwicklung gefördert und sichergestellt.
Mit ‚conflicto‘ wird eine Ressource zur Vermeidung, Umgang und Bewältigung von Konflikten in Organisationen, in Form einer Internetseite mit integriertem Netzwerk von Expert*innen vorgestellt.
In der Arbeit wird die theoretische Verortung des Projekts, anhand umfangreicher Recherchen in der Konfliktforschungsliteratur vorgenommen. Nach empirischer Überprüfung der Relevanz und Wichtigkeit der Konfliktbewältigung sowie der Machbarkeit von ‚conflicto‘ wird die theoriegeleitete Konzeptentwicklung vorgestellt. Mittels SWOT Analyse werden die potentiellen Stärken und Chancen von ‚conflicto‘, sowie eventuelle Schwächen und Risiken aufgezeigt und besprochen.
Das ‚conflicto‘-Konzept vereint die gestalterischen Grundsätze Einfachheit, Ästhetik und Dynamik. Im Anschluss werden das Naming, die Logoentwicklung und das Formulieren der Slogans für beide Zielgruppen, die Farbgestaltung, die Typografie, die Grundstruktur der Webseite, sowie die Illustrationen/Animationen, die eine Besonderheit der Gestaltung von ‚conflicto‘ ausmachen, dargestellt und analysiert. Vollständig ausgearbeitete Screendesigns der Startseite von ‚conflicto‘ und zwei Unterseiten werden nebst der Print und online Bewerbungskonzepte vorgestellt und mit Mockups illustriert.
Als Abschluss folgt die Evaluation der UX Experience. Die empirischen Ergebnisse zeigen eine eineindeutige Überlegenheit des ‚conflicto‘ Gestaltungskonzepts im Vergleich mit traditionelle Gestaltungsvarianten.
In der vorliegenden Masterarbeit wird das Verbesserungspotential von Gebäudeleitsystemen am Beispiel der Errichtergemeinschaft Frühlingstraße untersucht. Der Fokus bei der Analyse liegt auf der Ermittlung von Verbesserungen im Bereich der Regel- und Steuerstrategien. Beim Referenzobjekt handelt es sich um sieben Einfamilienhäuser, die durch einen zentralen Pelletkessel mit Wärmeenergie versorgt werden, welche über das miteinander verbundene Kellergeschoss verteilt wird.
Im Kapitel Stand der Technik werden die Gebäudeleitsysteme von Mehrfamilien-Wohnanlagen in den 2000er Jahren und in den 2020er Jahren mit dem ausgeführten Gebäudeleitsystem des Referenzobjektes der Errichtergemeinschaft Frühlingstraße, bei dem es sich ebenfalls um eine Mehrfamilien-Wohnanlage handelt, miteinander verglichen. Nach dem Kapitel Forschungsstand wird die verwendete Methode kurz umrissen. Ein wichtiger Schritt zur fertigen Simulation ist das Verstehen der bestehenden Steuer- und Regelstrategien. Dabei wird sehr genau auf die Regelung der Häuser und des Pelletkessels eingegangen. Ebenfalls werden die zu simulierenden Komponenten, die zur Verfügung gestellten Messdaten und die verwendete Simulationssoftware Polysun beschrieben. Bei der Simulation des Referenzobjektes wird speziell auf die verwendeten Komponenten, aber auch auf die umgesetzten Regel- und Steuerstrategien eingegangen. Die Beschreibung der einzelnen Varianten beschränkt sich auf den Unterschied zur Simulation des Referenzobjektes.
Die einzelnen Varianten unterscheiden sich im Bereich des solaren Deckungsanteils nur sehr geringfügig. Die solare Ausbeute in den Monaten Mai bis August ist bei den Varianten 3 und 4 jedoch deutlich höher als bei den anderen Varianten. Ein deutlicher Unterschied ist auch im Bereich des Pellet-Verbrauchs auszumachen. Bei der Variante 4 werden im Vergleich zum Referenzobjekt jährlich gut 800 kg Pellets eingespart. Dies bedeutet eine Reduktion des CO2-Ausstoßes um 167,8 kg. Dieser Trend der Reduktion kann auch bei den Betriebsdauern des Pelletkessels fortgesetzt werden. Der größte Unterschied der einzelnen Varianten ist bei den Anforderungen des Pelletkessels auszumachen. Somit wird der Pelletkessel bei der Variante 2 14536-mal angefordert und bei der Variante 4 lediglich 3353-mal.
Diese Verbesserungen können durch kleine Anpassungen der Regel- und Steuerstrategien erzielt werden. Gerade weil die Low-Tech Gebäude des Referenzobjekts sehr energieeffizient umgesetzt und nicht mit technischer Ausstattung überladen wurden, können die ermittelten Verbesserungspotentiale bei anderen Gebäuden umgesetzt werden. Bei Gebäuden, die nicht als Low-Tech Gebäude errichtet wurden, ist durch die Anpassung des Gebäudeleitsystems ein größeres Verbesserungspotential zu erwarten.
Traktorbedienerinnen und Traktorbediener haben das Problem, dass multimodale Mensch-Maschine-Schnittstellen von Traktoren unzureichend bedienbar sind. Dies macht sich vor allem durch lange Einlernzeiten, kognitiver Überforderung aufgrund des Funktionsumfangs und ineffizientem Bedienverhalten bemerkbar.
Traktoren werden längst nicht mehr nur durch mechanische Schalter, Hebel und Tasten gesteuert. Die Bedienung einer modernen landwirtschaftlichen Zugmaschine ist multimodal: primäre Funktionen, wie das Fahren und die grundlegende Steuerung von Anbaugeräten, werden von den Nutzerinnen und Nutzern über haptische Bedien- und Stellelemente ausgeführt, doch Justierungen und Automationen während und vor der Arbeit mit dem Traktor finden vollständig über die Software statt. Über einen Bildschirm werden z. B. Einstellungen an angehängten Anbaugeräten vorgenommen, teilautonome Prozesse zur Austragung justiert, automatische Lenkung und Dokumentation initiiert, Traktor-bedingte Einstellungen, wie z. B. Hydraulikanpassungen ausgeübt, Komfortfunktionen wie das Radio bedient und umfassende Informationen zur Maschine und der Peripherie aufgerufen.
Eine Software muss in diesem Umfeld eine Vielzahl an Informationen verarbeiten und das komplexe System Traktor mit seinen Anbaugeräten funktional darstellen können. Die Traktorenbedienung wird also von enorm vielen Kontexten beeinflusst, die wechselwirken.
Diese Kontexte, wie z. B. Eigenheiten der Bedienerinnen und Bediener, Maschinenkonditionen oder die Art der Tätigkeit, um nur einige wenige zu nennen, muss die Software adressieren können – doch das macht sie in den aktuellen Systemen nicht ausreichend. Dies zeigt sich aus wissenschaftlichen Veröffentlichungen zur Software-Ergonomie in Traktoren und empirischen Untersuchungen im Rahmen dieser Masterarbeit. So ist es für die Bedienerinnen und Bediener ineffizient, wenn sie Prozesse für eine Aufgabe auf dem Feld ausführen müssen, die repetitiv sind. Diese Masterarbeit konzipiert daher anhand des Adaptive User Interface Ansatzes einen Vorschlag für eine Software, die diesem kontextreichen Umfeld gerecht werden kann und zu einer kognitiven Entlastung führen soll. Ein Adaptive User Interface ist ein intelligentes Schnittstellenkonzept, das anhand von Sensorik und Machine Learning Inhalte, Darstellung und Funktionen adaptieren kann. Durch umfassende Analysen des Ist-Stands von Traktor-Softwares und der Befragung und Beobachtung von Bedienerinnen und Bedienern in ihrem alltäglichen Arbeitsumfeld konnten Anforderungen spezifiziert, und darauf basierend iterativ Lösungen entwickelt werden. Das Ergebnis ist ein evaluiertes GUI-Konzept, das auf zwei übereinander angeordneten Bildschirmen basiert und mittels Touch-Eingabe und einer 4-Wege-Taste bedient wird. Auf den Bildschirmen werden Funktionen für Traktor und Schnittstellen, mit denen die Anbaugeräte betrieben werden, getrennt dargestellt. Dies soll für eine Entlastung des Funktionsüberschusses sorgen. Kern dieses Konzepts ist jedoch die Implementierung des adaptiven Ansatzes: Basierend auf dem Kontext werden Adaptionsvorschläge in Form von Dialogen unterbreitet, die minutenlange Arbeitsschritte durch die Software um ein Vielfaches verkürzen können – so steigt die Effizienz enorm. Weiter soll das Konzept durch einen umfassenden Onboarding Prozess und intelligente Hilfsfunktionen auf die optimale Nutzung durch sowohl Anfängerinnen und Anfänger als auch Expertinnen und Experten vorbereiten.
Unternehmen müssen ihre Prozesse stetig weiterentwickeln und verbessern, damit sie trotz des stärkeren Wettbewerbsdrucks am globalen Markt bestehen können. Process Mining verknüpft hochinnovative Technologie mit der Evaluation und Entwicklung von Geschäftsprozessen. Process Mining ist ein Verfahren, das dazu dient, bestehende Geschäftsprozesse aus gesammelten Daten von Informationssystemen zu identifizieren, mit bestehenden Soll-Prozessen zu vergleichen und die Geschäftsprozesse anhand der gewonnenen Erkenntnis zu verbessern. Dadurch werden Prozesse optimiert und die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen wird nachhaltig gesteigert. Dennoch zeigen Erfahrungsberichte und Untersuchungen aus der Marktforschung, dass viele Process Mining Projekte scheitern, weil gewisse Faktoren der Unternehmenskultur nicht berücksichtigt werden. Es besteht eine Wissenslücke, inwiefern die Faktoren den zielführenden Einsatz von Process Mining beeinflussen. Deshalb war es das Ziel dieser Masterarbeit, herauszufinden, welche Faktoren der Unternehmenskultur den zielführenden Einsatz von Process Mining beeinflussen. Hierfür wurden in einer Literaturrecherche N= 1,491 Titel und N= 97 Abstrakte gescannt, bis N=28 wissenschaftliche Artikel und Erfahrungsberichte übrig waren, die von Relevanz und wissenschaftlichen Wert für diese Arbeit waren. Um diese N=28 wissenschaftlichen Artikel und Erfahrungsberichte zu analysieren, wurde eine Kombination aus der Vorgehensweise der Hermeneutik nach Gadamer sowie einer induktiven qualitativen Analyse nach Mayring angewendet. Die Ergebnisse aus der qualitativen Analyse aus dieser Masterarbeit haben gezeigt, dass neben der technologischen Infrastruktur die Faktoren der Unternehmenskultur wie Potenziale der Mitarbeitenden, Vision und Mission, Kommunikation mit den Mitarbeitenden, Partizipation der Mitarbeitenden und Kundenorientierung eine zentrale Rolle für den zielführenden Einsatz von Process Mining spielen. Zusammenfassend wird in dieser Masterarbeit gezeigt, dass es vor dem Beginn eines Projektes wesentlich ist, das Process Mining in die Unternehmensstrategie zu integrieren und gleichzeitig Vertrauen aufzubauen. Die Kompetenzen der Mitarbeitenden und deren Kooperation haben während der Umsetzung nicht nur einen Einfluss auf das Process Mining, sondern werden dadurch auch gestärkt. Zukünftige qualitative Studien könnten dazu beitragen, weitere Faktoren zu identifizieren, die aus Sicht der Mitarbeitenden, des Managements, der Kunden und anderer Stakeholder den zielführenden Einsatz von Process Mining in Unternehmen behindern oder ermöglichen. Außerdem könnte ein Fragebogen entwickelt und validiert werden, um die Bereitschaft von Unternehmen für ein Process Mining Projekt zu evaluieren.