I Health, Education, and Welfare
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Die Digitalisierung und Mediatisierung haben einen bedeutenden Einfluss auf das Leben von Ju- gendlichen. Obwohl ihnen aufgrund ihrer Generationszugehörigkeit oft eine hohe digitale Kom- petenz zugeschrieben wird, ist dies nur teilweise zutreffend. Um Jugendlichen eine erfolgreiche Bewältigung ihres digitalen Lebens, vor allem in Bezug auf krisenhafte Situationen, zu ermögli- chen, sind Unterstützungsangebote auf allen Ebenen der digitalen Lebenswelt erforderlich. In Vorarlberg hat sich der medienpädagogische Stammtisch gegründet, um wertvolle Unterstüt- zungsangebote für Jugendliche in diesem Bereich eine Vernetzungs- und Kooperationsplattform zu bieten. Die Forschungsfrage dieser Masterarbeit lautet: Wie gestaltet sich das Unterstützungsnetzwerk für die Bewältigung von Krisensituationen in der digitalen Lebenswelt von Jugendlichen in Vorarlberg? Um diese Frage möglichst umfassend zu beantworten, werden verschiedene Unterfragen untersucht, da- runter die Zugangsmöglichkeiten für bestimmte Zielgruppen, die beteiligte Akteur*innen, die Be- ziehungen zwischen den Angeboten sowie die Expert*innenwahrnehmungen zur Vorarlberger Soziallandschaft. Als Ausgangspunkt der Forschung dient der medienpädagogische Stammtisch, welcher im No- vember 2020 gegründet wurde, um den Bedarf an medienpädagogischen Angeboten für junge Menschen in Vorarlberg zu ermitteln und um eine Vernetzungsplattform zu bieten. Vertreter*in- nen verschiedener Einrichtungen schlossen sich zusammen, um die durch die Coronamaßnah- men verschärfte Situation zu verbessern. Der Stammtisch dient als Netzwerk und ermöglicht den Austausch zwischen den Akteur*innen. Die Bedeutung digitaler Unterstützungsnetzwerke für Jugendliche wird durch verschiedene Studien untermauert. So ermöglichen Digitale Netzwerke den Aufbau sozialer Beziehungen, den Austausch von Erfahrungen und Interessen sowie die Verbesserung der psychischen Gesundheit von Jugendlichen. Sowohl die Angebotslandschaft Vorarlbergs als auch die Unterstützungsangebote in krisenhaften Lebenssituation wurde durch die Unterstützung von Netzwerkkarten erhoben und bieten damit eine Visualisierung der Ak- teur*innen und deren Beziehungen als Unterstützungsnetzwerk. Im Rahmen der Forschungserkenntnisse betonen die Expert*innen, dass der medienpädagogi- sche Stammtisch eine wertvolle Ressource ist und Unterstützung in der Entwicklung digitaler Kompetenzen bietet. Sie sehen die digitale Lebenswelt als Erweiterung der realen Lebenswelt und plädieren für eine ganzheitliche Betrachtung beider Räume. Die Expert*innen betonen die Bedeutung einer Vernetzung von Akteur*innen auf verschiedenen Ebenen und die Notwendig- keit einer gemeinsamen Bewältigung der digitalen Herausforderungen. Digitale Unterstützungs- netzwerke können Jugendlichen in Krisensituationen helfen und ihre psychische Gesundheit stärken. Eine enge Zusammenarbeit zwischen den Akteur*innen, die Verbesserung der digitalen Bildung und Qualifizierung von Fachkräften sowie präventive Maßnahmen sind entscheidend, um Jugendliche im digitalen Raum zu unterstützen. Insgesamt zeigt sich, dass eine ganzheitliche und koordinierte Herangehensweise erforderlich ist, um Jugendlichen in der digitalen Lebenswelt effektive Unterstützung zu bieten. Die Evaluation und Weiterentwicklung des Unterstützungsnetzwerks sind von großer Bedeutung, um den sich wandelnden Bedürfnissen gerecht zu werden. Zudem ist die Einbeziehung des sozialen Umfelds der Jugendlichen ebenfalls unerlässlich. Die Digitalisierung bringt sowohl Risiken als auch Chancen mit sich, was maßgeblich zur Rele- vanz beiträgt, ein starkes und effektives Unterstützungsnetzwerk aufzubauen, das Jugendliche auf ihrem Weg durch das digitale Zeitalter begleitet und unterstützt.
Mit Kunst und Kultur in Kontakt zu kommen, weckt idealerweise die Lust daran, mehr wissen zu wollen. Interesse an kulturell relevanten Themen hervorzurufen und Rezipient:innen anzuregen, sich mit gesellschaftlich dringlichen Fragestellungen auseinanderzusetzen, um auch an aktuellen Diskursen teilzuhaben, ist die Aufgabe der Kulturarbeiter:innen, Künstler:innen, Kurator:innen, Kunst- und Kulturvermittler:innen von heute. Die von ihnen entwickelten Konzepte und angebotenen Formate fungieren als Schnittstellen aller möglichen gesellschaftsrelevanten Themenbereiche, können Dialoge des Wissenstransfers eröffnen, und einem fruchtbaren interdisziplinären Austausch den Weg ebnen.
Die bislang entwickelten Vermittlungstools hatten nicht immer den gewünschten Erfolg. Der Grund liegt vermutlich auch zum Teil an zu vielen diskursiven und exklusiven Formaten, in denen u. a. zu viel Vorwissen vorausgesetzt wird. Sofern Rezipient:innen Interesse an zeitgenössischer Kunst verspüren, die Zeit und den Mut aufbringen, einem angebotenen Vermittlungsprogramm auch tatsächlich beizuwohnen, wird nicht selten jeglicher Wiederholungswunsch im Keim erstickt, wenn es den Veranstalter:innen nicht gelingt, mit ihren Inhalten direkte Bezüge zum Besucher bzw. zur Besucherin herzustellen. Um diese Menschen nicht „alleine zu lassen“ oder vor den Kopf zu stoßen, und ihnen kulturelle Teilhabe zu ermöglichen, braucht es dringend ein größeres Repertoire an qualitativ hochwertigen sowie niederschwelligen Vermittlungsangeboten.
In meinen Forschungsbemühungen widme ich mich daher der Suche nach neuen Wegen in der Vermittlungsarbeit für zeitgenössische bildende Kunst, mittels derer Kunstrezeption geübt werden kann, in der Annahme, dadurch könne im Laufe der Zeit eine bewusstere Wahrnehmung unserer bilderdominierten Welt entwickelt werden. Eine versierte Kunstrezeption kann – so meine Hypothese – maßgeblich zur visuellen Kompetenz (sowie zu einem unabhängigeren Denken) und folglich zu allgemein geringerer Manipulierbarkeit beitragen. Konkret gehe ich der Frage nach, ob visuelle Kompetenz durch eine achtsame Kunstrezeption unterstützt werden kann.
Insbesondere (Vermittlungs-)Projekte, die Kunst oder Kultur gleichermaßen emotional wie intellektuell erfahrbar machen, können bleibende Eindrücke entfalten. Der bewusste Einsatz nonverbaler Techniken in der (traditionellerweise) sprachlich verankerten Praxis der Kunstvermittlung ermöglicht den Rezipient:innen ein Erlebnis, das innere Zustände, Gefühle mit äußeren Eindrücken und einer umfassenden ästhetischen Erfahrung in Verbindung bringt. Erfahrungen solcher Vielfalt prägen sich bei Personen jeden Alters in einer Art und Weise im Netzwerk der Erinnerungen ein, wie es der Sprache allein nur in sehr seltenen Fällen zu gelingen vermag. In Hinblick auf den Bildungsauftrag kultureller Einrichtungen ermöglichen Vermittlungsprogramme mit Erfahrungs- und Erlebnischarakter demnach ein nachhaltiges Lernen sowie ein bleibendes Verständnis und regen darüber hinaus transformatorische Selbst-Bildungsprozesse an.
Der Beitrag untersucht die Unterstützungsbedarfe von Schüler_innen während der Schultransition in Österreich und fragt nach Möglichkeiten zum Aufbau von inklusiven Unterstützungsangeboten. Um diesbezüglich Erkenntnisse zu gewinnen, wurden zwei qualitative Datensätze analysiert: Einerseits ein Datensatz aus 2018, in welchem die Transition von der Volks- in die Sekundarschule und damit verbundene Herausforderungen mittels Interviews mit Schüler_innen und involvierten Erwachsenen untersucht wurden. Andererseits ein Datensatz aus 2020, in dem Praktiker_innen über Veränderungen der psychosozialen Unterstützungsangebote für Kinder und Familien während der Covid-19-Pandemie befragt wurden. Die Daten von 2018 zeigen, dass der Aufbau von positiven sozialen Beziehungen zu Gleichaltrigen eine wichtige Ressource für eine gelungene Schultransition darstellt, jedoch nicht immer gelingt, weshalb Unterstützungsbedarf benannt wird. Zugleich werden Zugangsbarrieren zu vorhandenen Unterstützungsangeboten deutlich, die in Zusammenhang mit drei soziodemografischen Charakteristika stehen: (1) Lebenssituation und geografischer Standort, (2) finanzielle Ressourcen und (3) Migrationshintergrund. Die Daten aus dem Jahr 2020 zeigen, dass es durch den Einsatz digitaler Angebote zu einer Überwindung von Zugangsbarrieren und hemmenden Strukturen kommen kann. Die Betrachtung beider Studienergebnisse lässt somit Implikationen für eine verbesserte, inklusive und innovative Versorgungsstruktur für Adressat_innen der Sozialen Arbeit zu.
Ordnung aus der Mitte
(2021)
Die Integration von suchterkrankten Menschen in die soziale Gemeinschaft stellt für die Klinische Soziale Arbeit einer große Herausforderung dar. Sie agiert hier in einem Spannungsfeld zwischen individuellem Verhalten der Klienten_innen und den strukturellen Verhältnissen der Gesellschaft. Auf die Befähigung einer sinnstiftenden und ein daseinsmächtiges Leben ermöglichender Arbeit nachgehen zu können, wird von Martha Nussbaum in ihren Schriften zum Capability Approach sehr deutlich hingewiesen und sie sieht darin einen gewichtigen Faktor der gesellschaftlichen Teilhabe.
In der vorliegenden explorativen Studie wurden vor dem theoretischen Hintergrund des Capability Approach Teilnehmer_innen und Nichtteilnehmer_innen des niederschwelligen, von der Caritas in Vorarlberg betriebenen Arbeitsprojekts „Wald“, hinsichtlich ihrer Lebenszufriedenheit, ihrer Haltung zum Arbeitsprojekt als solchem und nach von ihnen bemerkten Veränderungen in den, den Big Five zuzuordnenden Persönlichkeitsmerkmalen, befragt. Die aus den quantitativen Befragungen gewonnenen Daten wurden in Hinblick auf die Fragestellungen empirisch ausgewertet.
In seiner Konzeption setzt das Arbeitsprojekt, ganz im Sinne der internationalen Definition der Sozialen Arbeit, auf Selbstbestimmung und Partizipation der Teilnehmer_innen. Die Klinische Soziale Arbeit erfüllt in diesem Kontext nicht nur ihren per Definition direkt behandelnden Ansatz in der Unterstützung von schwer erreichbaren Klienten_innen, sondern schafft zusätzlich die Bedingungen, um diesen die benötigten Befähigungsräume bereitzustellen. Die Studie legt nahe, dass sowohl das Schaffen von befähigenden Strukturen als auch der Einsatz von verhaltensorientierten Methoden passende Mittel für die Soziale Arbeit sind, Menschen in ihrer Entwicklung hin zu einem daseinsmächtige Leben zu unterstützen.
Budo als Oberbegriff für die traditionellen Kampfkünste, eigentlich namentlich Japans, aber hier im weiteren Sinne alle Kampf- und Bewegungskünste Asiens, die sich als Weg und nicht Sport begreifen, ist in den letzten Jahren vermehrt Gegenstand der öffentlichen Diskussion. Jüngere Veröffentlichungen zum Thema nehmen das historisch, philosophisch, psychologisch und pädagogisch Besondere und sich vom modernen Kampfsport gänzlich Unterscheidende in den Blick, ohne dass allerdings weiterhin begrifflich und inhaltlich falsche Vorstellungen durch die absurde Vereinnahmung der allein dem Budo zugeschrieben Wesenszüge und Wirkweisen in sog. "Budo-Sport"-Verbänden immer mehr verbreiten. Gerade so, als könne man dem modernen Kampfsport durch den Zusatz "Budo" (der suggerieren soll, man beziehe sich auf dessen Wesentliche, "Geistige") etwa einen ehrwürdig-traditionellen Charakter verleihen und den Wettkampfsport bereichern, gar ethisch aufwerten.
Insofern bedarf es immer noch oder immer mehr der Aufklärung darüber, was denn das eigentliche Wesen und Wirken von Budo überhaupt ausmacht, um dem Ganzen gerecht zu werden. Dabei soll sich dieses Buch nun weniger auf die historische, seit der Edo-Periode (1600-1868) vor allem vom Zen-Buddhismus (neben Konfuzianismus und Taoismus sowie Shaolin) geprägte Entwicklung von Budo aus den alten Kriegskünsten (Bugei und Bujutsu) eingehen, als auf das nunmehr auch heute noch Wesentliche und "Spezielle".
Budo als spirituelle wie praktisch-philosophische Weg-Lehre und dadurch Kampf-"Kunst" kann, recht verstanden, ein einzigartiger Schatz in der Theorie und Praxis des Studiums von "Kampf" und "Kämpfen-Können" sowie des Selbst sein, und am Ende auch des eigenen Lebens. Budo wirkt!
Es ist ein auf Bewegung, Begegnung und Besinnung angelegtes bewährtes ganzheitliches Instrument der Selbsterziehung, Charakterschulung und Persönlichkeitsentwicklung und als originärer Weg ("Do") zum "Friedvollen Krieger" eine konkrete Anleitung zu körperlicher, seelischer, geistiger, d.h. psycho-physischer wie psycho-emotionaler Selbstbeherrschung, die auf der Grundlage von stetig geübter Achtsamkeit und Wertschätzung in der Meisterschaft zu Einsicht und Gewaltverzicht führt. In diesem Buch wird das Thema Budo, sein Wesen und Wirken, aus Erfahrung und wissenschaftlicher Erkenntnis heraus analysiert, um ein ebenso weitergehendes wie tieferes Verständnis von der Sache zu fördern.
Die Autoren (Vorstellung im entsprechenden Kapitel hinten), allesamt!